Sei Immer Selbst Zitate
Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann sei auch du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum solltest einzig du selbst nichts von dir haben? Wie lange noch schenkst du allen anderen deine Aufmerksamkeit, nur nicht dir selber? Bist du dir etwa selbst ein Fremder? Bist du nicht jedem fremd, wenn du dir selber fremd bist? Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wie kann der gut sein? Denke also daran: Gönne dich dir selbst. Ich sage nicht: Tu das immer. Ich...
Bernhard von Clairvaux
Wir leben in einem sehr tragischen Szenario, und jeder entwickelt ständig Strategien, damit er nicht darüber nachdenken muß. Denker und Schriftsteller wie Freud, Nietzsche, O'Neill glaubten, daß zu viel Realität schmerzhaft zu ertragen sei. Darum sei es wichtig, daß wir uns weiterhin selbst hereinlegen mit Arbeit, Vergnügen, Liebesbeziehungen, Fernsehen - was immer wir tun können, um nicht an das schreckliche Dilemma zu denken, in dem wir stecken.
Woody Allen
Gott sei Dank, ein wenig Ruhe!
und daheim! und ungestört
endlich einmal doch ein Abend,
der mir wieder selbst gehört!
Schön ist's, ja! und bleibt es immer,
guter Freunde Freund zu sein!
doch zuweilen gibt's auch Stunden,
da man gern einmal allein:
Auszudenken, was tagüber
durch die Seele schwankt und schwirrt,
eh sich's, halb erfaßt nur, wieder
ungelöst ins Chaos wirrt.
Ohne Lüge sich zu freuen!
wer es dürfte, wer es könnt!
selbst-genug sich selbst zu leben,
glücklich, selig, wem's vergönnt!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still. Ich wurde, was womöglich noch ein größerer Gegensatz zum Reden ist, ich wurde ein Hörer. Ich meinte erst, Beten sei Reden. Ich lernte aber, daß Beten nicht bloß Schweigen ist, sondern Hören. So ist es: Beten heißt nicht, sich selbst reden hören. Beten heißt still werden und still sein und warten, bis der Betende Gott hört.
Søren Aabye Kierkegaard
Wenn es dir übel geht, nimm es für gut nur immer;
Wenn du es übel nimmst, so geht es dir noch schlimmer;
Und wenn der Freund dich kränkt, verzeih's ihm und versteh:
Es ist ihm selbst nicht wohl, sonst thät er dir nicht weh;
Und kränkt die Liebe dich, sei dir's zur Lieb ein Sporn;
Daß du die Rose hast, das merkst du erst am Dorn.
Friedrich Rückert
Einmal will ich, das versprech ich, ohne Liebgekose leben,
Wenn die Blumen hier im Garten nach den Tafeln Mose leben,
Hör ich abends auf den Straßen einen Vogel, eine Flöte,
Sag ich bei mir selbst: Es möge dieser Virtuose leben!
Freund! es ist der Lenz gekommen, unsre Wege sind verschieden:
Lebe wie die keusche Lilie, laß mich wie die Rose leben!
Weil auf dieser harten Erde mancher Stoß und Schlag zu dulden,
Wolle keiner, wie die zarte, weichliche Mimose leben!
Laßt mich euren Rat vernehmen,...
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)
Von Berufs-Kindern
Mancher Vater hat 'nen Sohn,
der ist aus der Art geschlagen,
geht zur Schule, schon seit 24 Jahren,
Vater darf das alles zahlen.
Immerhin kann er sich's leisten,
weil die Eltern nie verreisten.
Sparten für die Zukunft ein,
für den Sohn und's Mägdelein.
Vater hat auch noch 'ne Tochter,
wie schon immer eine mocht er,
die Arbeit mag sie nicht anfassen,
lieber Vaters Geld verprassen.
Nun sind die Eltern alt und müde,
können sich nicht mehr so rühren.
Denken, ach, wie schön es...
Horst Reiner Menzel
Ein dem Heiland ähnliches Leben führt nur, wer ganz und gar er selbst bleibt. Ein solcher mag ein großer Dichter sein oder ein großer Gelehrter; oder ein junger Universitätsstudent oder ein Schafhirte auf der Heide; oder ein Schöpfer von Dramen wie Shakespeare oder ein Gottgrübler wie Spinoza oder ein Kind, das im Garten spielt, oder ein Fischer, der seine Netze in die See senkt. Er sei was immer - wenn er nur alle Möglichkeiten seiner Seele zur Entfaltung bringt.
Oscar Wilde
Es ist überhaupt kein Triumph, wieder einmal beweisen zu können, der Gegner sei und bleibe so verstockt wie stets; man habe es ja immer gewußt. Hinter einer solchen Haltung verbirgt sich in Wahrheit das Bedürfnis, sich den Gegner als Gegner zu erhalten, damit man sich selbst nur ja nicht zu korrigieren braucht.
Richard von Weizsäcker