Schiff Zitate
Schiff 1931
Wir haben keinen günstigen Wind.
Indem wir die Richtung verlieren,
Wissen wir doch, wo wir sind.
Aber wir frieren.
Und die darüber erhaben sind,
Die sollten nicht allzuviel lachen.
Denn sie werden nicht lachen, wenn sie blind
Eines Morgens erwachen.
Das Schiff, auf dem ich heute bin,
Treibt jetzt in die uferlose,
In die offene See. – Fragt ihr: "Wohin?"
Ich bin nur ein Matrose.
Joachim Ringelnatz
Es kommt ein Schiff
Es kommt ein Schiff, geladen
bis an den höchsten Bord.
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewig's Wort.
Das Schiff geht still im Triebe,
trägt eine teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilige Geist der Mast.
Der Anker haft' auf Erden,
da ist das Schiff an Land.
Das Wort soll Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.
Zu Bethlehem geboren
im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren;
gelobet muß es sein.
Und wer dies Kind mit Freuden
umfangen, küssen...
Johannes Tauler
Alle Menschen - Brüder im selben Schiff, Menschen, die zusammen fahren ... die Sonne tanzt am Himmel, die Fische tummeln sich im Meer. Ein herrlicher Traum.
Alle Menschen - Brüder im selben Weltenschiff. Schwache und Starke, Schwarze und Weiße, Große und Kleine, Arme und Reiche: Menschen, die zusammen fahren. Keiner wird über Bord geworfen. Keiner landet im Abstellraum. Keiner fängt Streit an um die Komandobrücke. An Bord dieses Schiffes ist jeder sicher und geborgen. Ein herrlicher...
Phil Bosmans
Der Kajütenjunge
Die Nacht hängt schwarz im Hafen;
die Schiffe haben kaum Gesicht.
Maat und Kapitän, sie schlafen.
nur der Kajütenjunge nicht.
Ihn treiben die Gedanken;
Das Schiff, es schauckelt sacht.
Er würd' dem Himmel danken;
Ein Mädchen für die Nacht.
Die Nacht hängt schwarz im Hafen;
Dem Jungen sind die Augen schwer.
Bald ist er eingeschlafen.
Es weht ein kalter Wind vom Meer.
Manfred Schröder
Die Jungfrau Lore Ley
Die Jungfrau Ley macht' einst Furore,
sie war recht hübsch und sie hieß Lore
und saß schon jahrelang allein
auf einem Stein, hoch über'm Rhein.
Sie winkte allen Fahrensleuten,
die sich natürlich drüber freuten,
sie kämmte sich, das war so Brauch
und sang dazu, das Schiff sank auch.
So brachte sie durch Händewinken
schon manchmal manches Schiff zum Sinken,
das tauchte dann auch im Verlauf
der ganzen Zeit nie wieder auf.
Und die Moral von dem Gedicht:
Wenn jemand winkt,...
Edmund Ruhenstroth
So schlage fröhlich, denn, mein Herz, du schlägst
Im Quell der Lieb', und dieser schlägt in dir!
Auf, atme frei, mein Geist, du atmest nicht
Im Erdendunst, du atmest Äther - Gott!
Und schiffe froh, mein Schiff des Lebens! Sturm
Und Welle machen dir nichts; dein Hafen ist,
Dein Anker, selbst dein Schiffbruch ist in Gott!
Johann Gottfried von Herder
Unser Leben ist gleich wie eine Schiffahrt. Denn gleich wie die Schiffleute vor sich haben den Port, da sie sicher aus aller Gefahr sind, also ist uns die Verheißung des ewigen Lebens auch geschehen, daß wir in derselben gleich wie in einem Port fein sanft und sicher ruhen sollen. Weil aber das Schiff schwach ist, und gefährliche Wetter auf uns einfallen, so bedürfen wir eines verständigen Schiffmanns. Nun ist unser Patron allein Gott, der das Schiff nicht allein lenken will, sondern auch...
Martin Luther