Religion Zitate (Seite 12)
Eure Religion wurde auf steinerne Tafeln geschrieben mit dem eisernen Finger eines zornigen Gottes, damit ihr sie nicht vergeßt.
Das kann der Rote Mann nicht verstehen und nicht im Gedächtnis bewahren. Unsere Religion, das sind die Lebensformen unserer Väter, die Träume unserer alten Männer, die ihnen der Große Geist schickt, die Visionen unserer Häuptlinge. Und das ist in das Herz meines Volkes geschrieben.
Chief Noah Seattle
Kirche und Religion:
Man darf aber nicht vergessen, daß es neben dieser im Siege so rasch ausgearteten Kirche noch eine Religion gab. Die schönen sittlichen Folgen der Einführung des Christentums entziehen sich nur allzusehr dem Blicke, während der dogmatische und hierarchische Hader ganz unverhältnismäßig sich vordrängt.
Jakob Christoph Burckhardt
Es ist ein Irrtum, die Zivilisation eines Volkes der Einwirkung der Religion zuschreiben zu wollen, und eine Torheit, wenn die Regierungen eine Religion in Schutz zu nehmen suchen. Paßt dieselbe für das Volk, so wird sie keinen Schutz brauchen, paßt sie nicht dafür, so wird sie nichts Gutes wirken.
Henry Thomas Buckle
Nimm an, daß ein Mann, der nur für den Staat oder für seinen Stand lebt von Künsten und Wissenschaften nicht oder wenig weiß, auch ohne Religion sei, ohne eine ursprüngliche eigene und reichliche Quelle reiner Begeisterung in seinem Innern: so kann ihm doch die Liebe der Freiheit, besonders aber das Gefühl der Ehre und der Pflichten seines Standes eine Art von Religion sein und einigen Ersatz geben, sein kaltes Gemüt spärlich erwärmen, daß wenigstens ein Funken vom ewigen Feuer des Prometheus...
Friedrich von Schlegel
Nur zu leicht glaubt man, man habe alles getan, wenn man die ernsten Gebräuche der Religion beobachtete. Darin kann das Wesen der Religion allein nicht liegen. Aber in uns flammt eine Vorschrift, und die muß göttlich sein, weil sie ewig und allgemein ist - sie heißt: erfülle deine Pflicht.
Heinrich von Kleist
Unsere Sinne sind der Gegensatz der Kunst oder der Künste, und je höher unsere Sinne gebildet sind, je mehr Künste sind da, denn jedem Grade des Wissens ist eine neue Kunst entgegengesetzt. Die Kunst ist also nimmer da als lebendig, sonden als Tod. Denn bloß vollendetes Dasein ist Tod - Schönheit ist Tod - jede angenommene Kunst als einzige Kunst kann also nur ein Verlorenes sein, und daher alle Erhebung, alle Rührung bei echten Kunstwerken nur religiös und nicht künstlerisch. Kunst ist daher...
Clemens von Brentano
Die Menschen sind noch nicht vernünftig genug. Sie begreifen nicht, daß Religion jeder Art und Staatsgewalt ebenfalls jeder Art streng zu trennen sind; daß Religion ebenso Privatsache sein muß wie das, was man kocht und wie man es kocht; daß es ebenso erlaubt sein muß, dem Herrgott auf seine Art zu dienen wie zu essen, was einem schmeckt; und daß, wenn man sonst die Gesetze befolgt, der Magen und das Gewissen sich völliger Freiheit erfreuen müssen.
Voltaire
Das menschlich Höchste für den Menschen ist nach der Religion die Kunst, die ja in allen ihren Zweigen auch der Religion dient. Selbst das Landschaftsbild ist als Bild eines göttlichen Werkes religiös, und es wird desto mehr und desto schöner, je tiefer es göttliches Walten darzustellen im Stande ist.
Adalbert Stifter
Wenn mich jemand fragte, warum ich das Christentum für die höchste und einzige Religion halte, würde ich alles, was man so gelernt hat über das Verhältnis und die Rangordnung der Religionen und wie man die Vorzüge der besten herausfindet, getrost hinter den Ofen werfen und nur das eine sagen: Weil in dem ersten Befehl, den der Herr auf Erden gegeben hat, nur das eine Wort "Mensch" vorkommt. Er redet nicht von der Religion, vom Glauben, von der Seele oder sonst etwas, sondern einzig von...
Albert Schweitzer