Regen Zitate (Seite 19)
Die unversöhnlichste Art des Hasses ist der Neid. Sonst machen Wohltaten die Feindseligen ruhiger; den bösartigen Neider regen aber Wohltaten nur noch mehr auf. Je größere Wohltaten er empfängt, desto größer wird sein Ärger, Verdruß und Unwille. Größer ist sein Ärger über die Macht des Wohltäters als sein Dank für empfangene Wohltaten. Wo ist ein wildes Tier, das die Neider nicht durch Unverträglichkeit übertreffen? Wo ist ein ungezähmtes Wild, das sie nicht an Wildheit überbieten? Die Hunde...
Basilius der Große
Wenn der Strom niederer wird, sieht man erst, an wie viel Stellen er seicht war. Menschenseelen und Ströme, die ihren Zufluß nicht aus inneren tiefen Quellen, sondern eben nur von außen haben, vom Regen, vom Schneeschmelzen, von Tagesereignissen und Lektüre, sind sehr leicht in ihrer Seichtigkeit und Veränderlichkeit erkennbar.
Berthold Auerbach
Wie der Atem der Erde und des Meeres aus den höheren Regionen wieder als erfrischender und befruchtender Regen herniederträufelt, so kann und muß auch der Volksgeist, sein Denken und Fühlen aus der höheren Region des Schriftentums wieder herabgelenkt werden in seinen Ursprung, das Volksgemüt.
Berthold Auerbach
Du liebst die Reflexion nicht? Unmittelbare, oder durch die Kunst vermittelte Anschauung und Empfindung erscheint wie Wasser, die Reflexion wie Nebel, oder auch die Anschauung erscheint als Wärme, die allgemeine Betrachtung als Kälte; aber der Nebel kann zu Regen und Tau werden, und das erstarrte Leben wird grade durch Kälte wieder erwärmt.
Berthold Auerbach