Nur Zitate (Seite 258)
Sturm
Wie der Sturmwind braust!
Wie Fetzen von Wolken
den Himmel meiden!
Gleich im Innern der
Seele Brandung.
Haltloses Streben,
zerschunden,
zerrissen
in Liebe und
Schmerz.
Begreife nicht den
Klang der Sehnsucht –
Überschäumende Wellen
in sich zerbrechen.
Nur Sturm und Wind
verbinden beides.
Otto Reinhards
Dies eine Leben
Nimm dir Zeit in deinem Leben,
und beende dieses Hasten,
leg auch ab dein stetes Streben,
lern pausieren, ruhen, rasten.
Hör einfach nur auf deinen Bauch
und lass die Fünf mal grade sein,
mach es wie viele andre auch,
trink ein Glas Wein bei Kerzenschein.
Geh mit deinem Hund spazieren,
oder bleib im Bette liegen,
kannst auch in der Stadt flanieren,
allenfalls in Urlaub fliegen.
Mach einfach das, was dir gefällt,
und genieß dies eine Leben</em>
denn auch für große Berge...
Horst Rehmann
So sieht's aus im Leben
Starker Frost und sehr viel Schnee,
es glitzert auch noch Raureif,
vielen tut die Kälte weh,
selbst Gelenke werden streif.
Wilde Tiere leiden Not,
kein Futter ist zu finden,
überall lauert der Tod,
die Lebensgeister schwinden.
Nur der Igel rollt sich ein,
hält Winterschlaf beizeiten,
anders wird es niemals sein,
und keiner wird's bestreiten.
Es ist so, jeder weiß es,
so sieht es aus im Leben,
bei einigen klappt alles,
bei andern geht's daneben.
Horst Rehmann
Nachtgedanken
Wenn ich mein Tagewerk vollbracht,
am Himmel hell die Sterne glüh'n,
dann fangen gegen Mitternacht
bei mir Gedanken an zu sprüh'n.
Ich denke an Unendlichkeit
und an Galaxien im All,
an die enorme Helligkeit
nach dem sagenhaften Urknall.
Und wie alles funktioniert,
auch nach zig Millionen Jahren,
und ob es jemand kontrolliert,
dem bewusst sind die Gefahren.
Viel mehr noch geht mir durch den Sinn,
wenn ich zum Sternenhimmel schau,
doch irgendwann, so mitten drin,
denk ich mir...
Horst Rehmann
Wind
Du bist so frisch und wunderbar,
bist überall, doch unsichtbar,
man spürt dich gerne, mild und lind,
ein Jeder ist dir gut gesinnt.
Hast natürlich auch zwei Seiten,
eine heißt – gemütlich gleiten,
die andere heißt schlicht – Orkan,
du zeigst sie heulend und spontan.
Blätterrauschen ist dein Sprechen,
lässt dabei auch Äste brechen,
du verteilst im Land den Regen,
kannst auch sonst noch viel bewegen.
Treibst Segelboote übers Meer,
beherrscht ein großes Wolkenheer,
du bist etwas, das jeder...
Horst Rehmann
Ein Lächeln
Ein Lächeln kam mir entgegen,
inmitten drängelnder Kunden,
ich wurde rot und verlegen,
dann war es plötzlich verschwunden.
Ich zwängte mich durch die Menge,
wollte es unbedingt finden,
doch dieses Menschengedränge,
lies meine Hoffnung schnell schwinden.
Mir blieb nur das Lächeln im Sinn,
machte mich glücklich und heiter,
drum schick ich es überall hin,
mit der Bitte – schick es weiter!
Horst Rehmann
Keine Zeit wegen Geld
Oh je, oh je, welch Leid,
kein Mensch hat heut' mehr Zeit,
auf dieser schönen Welt
dreht sich alles nur ums Geld.
Ein neues Haus muss her,
auch Autos sind Begehr,
dazu noch ein Gestüt
und 'nen Whirlpool fürs Gemüt.
Schuften bis in die Nacht,
an Rast wird kaum gedacht,
Geld hat stets den Vorrang
und beglückt zugleich die Bank.
Erst wenn der Tod da steht
und gar nichts mehr geht,
dann ist Geld nicht mehr wichtig
und Zeit – hat man dann richtig.
Horst Rehmann
In einem Boot
Das Leben ist ein großes Meer,
wir rudern drauf in einem Boot,
und kommt ein Sturmtief mal daher,
geraten wir in höchste Not.
Dann gilt das Wort Zusammenhalt,
für die Schwarzen, Gelben, Weißen,
es gilt sowohl für Jung und Alt,
für die Armen und die Reichen.
Wenn jeder nur sein Bestes gibt,
ist dies Ruderboot zu retten,
wenn jeder seinen Nächsten liebt,
schwinden Kriege, Not und Ketten.
So beenden wir die Qualen,
vergessen Neid, Hass und Feinde,
Konkurrenz und auch...
Horst Rehmann
Klartext
Menschen durchforsten die Läden,
gönnen sich kaum eine Pause,
kaufen nur Nonsens in Massen,
schleppen viel Plastik nach Hause.
Kinder spielen auf Müllhaufen,
atmen die schädlichen Gase,
fangen schon früh an zu saufen,
ziehen sich Koks in die Nase.
Ausländer werden verachtet,
und Regeln werden gebrochen,
im Park mit Bier übernachtet,
eigener Wortschatz gesprochen.
Verpönt sind Würde und Anstand,
genau wie Güte und Respekt,
keiner reicht dem Andern die Hand,
sieht achtlos zu, wie er...
Horst Rehmann
Rollenspiel
Wie ein Clown komm ich mir oft vor,
ziehe im Kreis meine Wege,
nehme alles hin mit Humor,
in meiner Daseinsmanege.
Ich spiele brav meine Rolle,
mit Tränen im fahlen Gesicht,
hab den Leib unter Kontrolle,
obwohl mein Herz langsam zerbricht.
Man sieht mich ständig nur lachen,
erkennt nicht den Funken der Not,
ich mach die tollkühnsten Sachen,
doch innerlich bin ich längst tot.
Selbst wenn ich zu Boden falle,
allein nicht mehr aufstehen kann,
klatschen die Zuschauer alle,
rufen...
Horst Rehmann
Vier Geschwister
Die Älteste, sie eilt voraus,
man kennt sie fast in jedem Haus,
zur Schandtat ist sie stets bereit,
deswegen heißt sie kurz: Bosheit</em>.
Ihre Schwester, keine Frage,
gönnt sich niemals Feiertage,
die Raffsucht ist ihr Elixier,
zu Recht trägt sie den Namen: <em>Gier</em>.
Auch ihr Bruder, welche Schande,
hat den Vorsitz einer Bande,
er wiegelt nur, kennt keinen Spaß,
seit eh und je nennt man ihn: <em>Hass.</em>
Selbst der Jüngste der Geschwister,
trägt nichts Gutes im...
Horst Rehmann
Lyrik
Lyrik ist mein Leben,
sie hält mich geistig fit,
kann mir alles geben,
sie ist ein wahrer Hit.
Lyrik, keine Frage,
für mich ein Elixier,
ohne Müh und Plage,
bring ich sie zu Papier.
Lyrik jede Stunde,
erheitert mein Gemüt,
auch in froher Runde,
erhält sie ihr Debüt.
Lyrik hat viel Gutes,
ich spür es jeden Tag,
bin auch guten Mutes,
dass nicht nur ich sie mag.
Horst Rehmann
Traurigkeit
Die Traurigkeit zieht mir durch's Herz,
wenn ich global den Raubbau seh',
ich spüre jeden Tag nur Schmerz,
und alles in mir tut schon weh.
Magnaten sind wie Gift auf Erden,
schlagen um sich und vernichten,
wollen ständig reicher werden,
können nirgendwo verzichten.
Mit Öl verschmutzen sie das Meer,
brennen Regenwälder nieder,
ziehen in der Welt umher,
hören nicht die Klagelieder.
Es wird Zeit, dass sie erleben,
wie die Natur sich wehren kann,
und wie Menschen sich erheben,
wenn...
Horst Rehmann
Die Zigarette
Die Zigarette lang und rund,
prall gefüllt mit purem Gift,
fast jeder steckt sie in den Mund,
obwohl er weiß, dass er dann kifft.
Dem Hersteller ist es egal,
er produziert und produziert,
sieht nur Gewinn und Kapital,
zu dem der Fiskus applaudiert.
Hasch und Drogen sind verboten,
wer damit handelt, wird bestraft,
Konsumenten sind Chaoten,
untragbar, dumm und frevelhaft.
Und in welche Kategorie,
in welch eine Gesellschaftsschicht,
gehört die Zigarettenindustrie?
Ist sie aus...
Horst Rehmann
Sehnsucht wohnt in meinem Herz,
nicht nur heut am Muttertag,
täglich steigt sie himmelwärts,
sagt Dir leis, daß ich Dich mag.
Träume der Vergangenheit,
werden Wirklichkeit im Nu,
Ängste aus der Kinderzeit,
kommen häufig noch hinzu.
Dann spür ich deine Wange,
fühl die Wärme Deiner Haut,
es dauert auch nicht lange,
bis sich nichts mehr in mir staut.
Du gibst mir heut noch Liebe,
bist der Nabel meiner Welt,
schenkst mir im Weltgetriebe,
Energie und Kraft, die hält.
Rosen leg ich Dir auf's...
Horst Rehmann