Nur Zitate (Seite 244)
Ich hab mein Leben lang drauf gewartet,
du warst alles was ich wollte,
ich sah dich an und mein Herz obsiegte.
Die Zeit mit dir war wie im Traum
und sollte nie vergehen.
Doch Träume sind und bleiben nur Träume,
das erkannte ich, als du aus meinem Leben
wieder verschwandest.
Verdammte Liebe. Ich geb's auf!
Jeremy Seaver
Der Müntefering denkt und Schröder lenkt.
Nur wir Wähler sind halt zu beschränkt,
Sonst würden wir den Sinn kapieren,
und den beiden nicht den Weg blockieren.
Ihre Politik und Reformen in allen Ehren,
denn wir können uns ja eh nicht wehren,
selbst ein schlechtes Wahlergebnis
ist für beide kein neues Erlebnis,
um dies alles noch einmal zu überdenken
und uns wieder auf den richtigen Weg zu lenken.
Jeremy Seaver
Wehe, wenn der Geist versinkt
Wehe, wenn der Geist versinkt
Völlig im Alltäglich-Kleinen!
Not tut's, daß die Seele trinkt
Auch vom Großen, Schönen, Reinen!
Blumen, die am Wege steh'n, –
Laß dich hold von ihnen grüßen;
Aber hüte dich zu seh'n
Nur den Staub vor deinen Füßen!
Bis im Tod dein Auge bricht,
Blicke oft in Himmelsferne:
Siehst am Tag das Sonnenlicht,
In der Nacht die goldnen Sterne.
Richard Schwinger
Mutterahnung
O Frühlingsmorgen voll Duft und voll Tau,
Voll Vogelgezwitscher und Himmelblau,
Voll herziger Veilchen im schattigen Grün,
Voll süßer Verheißung, voll frohem Erblühn.
Was jauchzest, mein Herz, du so fröhlich drein?
Es kann dieser Frühling dein letzter sein;
Wenn wieder auf Erden es keimen will,
Wohl liegest du unter der Erde still.
Du bist eine Muschel, gering und klein, –
Doch schließest vielleicht eine Perle ein,
Und ruft sie ans Licht ein göttlicher Kuß,
Wer weiß, ob die...
Clotilde von Schwartzkoppen
Wo ist die Werkstatt, drin die sichere Waffe,
Das Wort, zum Pfeil, zum Schwert, zum Helm und Schild
Geschaffen wird? Nicht wenig liegt daran,
Zu Schutz und Trutz es tüchtig zu besitzen.
Es recht zu schmieden, ist die große Kunst,
Ist unsrer Zeit fast einziges Bestreben;
Denn nicht mehr auf des Degens Spitze nur –
Auch auf der Lippen Schneide ruht die Welt.
Gustav Schwab
Frau Tierisch
Die Beste der Bestien
wohnt über mir,
viermal geworfen
von vier Anderen.
Immer wenn sie
die Jungen abspeist,
brüllt sie wies Vieh
vom Balkon die Befehle:
Sitz! Friss! Ab in dein Zimmer!
Nur im Bad wo es so schön
herunterhallt, fließt ihre Scheiße
in die Kanäle für alle.Dort
kommen sie zusammen
wie eine gute alte Familie.
Stefan Schütz
Der Weg von Mensch zu Mensch
Der Mensch kann in die Tiefe des Meeres tauchen
und die Gipfel der Berge ersteigen.
Der Mensch kann in fremde Städte und ferne Länder reisen
und die Kontinente durchqueren.
Der Mensch kann die Erde verlassen und ins All fliegen.
Sogar auf dem Mond war er schon.
Nur der Weg von Mensch zu Mensch,
die Strecke zum Nebenan
ist unüberwindlich.
Peter E. Schumacher
Vielleicht
Vielleicht ist es ein stiller Blick.
Vielleicht ist es ein freundliches Wort.
Vielleicht ist es ein lieber Gruß.
Vielleicht ist es ein fester Händedruck.
Vielleicht ist es eine nette Geste.
Vielleicht ist es eine kurze Begegnung.
Vielleicht ist es ein reizendes Lächeln.
Vielleicht ist es ein gutes Gespräch.
Vielleicht ist es eine scheue Umarmung.
Vielleicht ist es ein flüchtiger Kuß.
Vielleicht ist es nur ganz wenig,
was man braucht, um glücklich zu sein.
Peter E. Schumacher
Seltsame Stimmen
Ein Zeitgenosse, dumm wie die Nacht,
hat sich zum Doktor auf den Weg gemacht.
Er klagt, fängt fast schon an zu weinen:
„Ich höre dauernd Stimmen, sehe aber keinen!“
Der Doktor schaut ihn prüfend an,
fragt sich besorgt: Woher der Wahn?
Hat der Arzt nicht eh schon viel zu viele Plagen,
um sich mit Psychopathen rumzuschlagen?
Er schaut ihn an und forscht verstört,
wann der Dummkopf denn die Stimmen hört?
Der Idiot, sinniert dann kurz und spricht:
„Nur beim...
Peter E. Schumacher
Nimm mir Alles, falsches Glück,
Gieb mir Täuschung, Freud' und Schmerzen;
Eines bleibt mir doch zurück:
Hohe Lieb' in treuem Herzen.
Deinem Zorn erbeb' ich nicht,
Klage nicht um Ruhm und Freude;
Muthig ist, wie Morgenlicht,
Lieb' im Leide.
Was sie schenkte, was sie nahm,
Alles ist mir lieb und theuer,
Und ihr tiefster, längster Gram
Macht mich kühner nur und treuer.
Gern erduld' ich ihre Noth,
Lächle, wenn ich mich betrübe;
Freundlich ist, wie Abendroth,
Leid in Liebe.
Ernst Schulze
Die Seele in der Speisekammer
"Ich werde bald wieder auf die Jagd gehen!"
sagte die Seele, als sie einmal wieder mit ihrem
Gedächtnis in der Speisekammer stand.
"Ein paar Vorräte haben sich nicht gehalten,
und überhaupt habe ich in der letzten Zeit so einen
Hunger auf was Unbeschreibliches! –
Kommst Du mit?"
Das dicke Gedächtnis grinste.
"Du willst ja nur, daß ich wieder abnehme!"
Peter-T. (Torsten) Schulz
Abendeinsamkeit
Einsam dein zu denken,
Das ist meine Lust,
Still mich zu versenken
In die eigne Brust.
Wenn der Tag sich neiget,
Eil' ich Wäldern zu.
Dort, wo alles schweiget,
Halt' ich Abendruh'!
Auf dem Waldesgipfel
Da ist alles stumm,
Nur der Bäume Wipfel
Flüstern um und um.
Meine Blicke schweifen
Rings in weite Fern',
Lichten Wolkenstreifen
Folgt mein Auge gern.
Weiss ich doch, dass Eine
Lieben meiner denkt,
Nach dem Abendscheine
Auch die Blicke senkt.
Weiß ich doch, daß Eine
Nimmer mein...
Adolf Schults