Nur Zitate (Seite 181)
Freilich gibt es einsame Menschen, die glücklich und friedlich sind und den Strom des Lebens nicht entbehren. Sie wohnen nicht nur in Klöstern und auf einsamen Höfen, sie stehen oft mitten in der Welt und sind doch wie einsame Waldseen, in die keine Welle der Zeit fließt. Sie verarmen und versiegen nur dann nicht, wenn aus dem tiefsten Grunde ihres Seins der klare, unerschöpfliche Bronnen der Liebe Gottes und der Menschen quillt. Dieser Urquell füllt immer wieder aus, was am heißen Licht des...
Paul Keller
Wann dann zwischen dreihundertfünfundsechzig Regentagen des Leidens nur ein Sonnentag der heiteren Freude und des Mutes hervorlacht, so will ich alle jene Regentage vergessen und mein dankbares Auge nur auf diesen sonnigen Freudentag heften und den Herrn preisen, daß er mir wenigstens diesen gegeben hat.
Gottfried Keller
Der Ausspruch, »wir wissen nur soviel, als wir im Gedächtnis haben«, hat seine Richtigkeit und daher ist die Kultur des Gedächtnisses sehr notwendig. Man muß aber dasselbe nur mit solchen Dingen beschäftigen, an denen uns gelegen ist, daß wir sie behalten und die auf das wirkliche Leben Beziehung haben.
Immanuel Kant
Nach dem Naturinstinkt wird dem Menschen der Arzt der wichtigste Mann sein, weil dieser ihm sein Leben fristet, darauf allererst der Rechtserfahrene, der ihm das zufällige Seine zu erhalten verspricht und nur zuletzt (fast nur wenn es zum Sterben kommt), ob es zwar um die Seligkeit zu tun ist, der Geistliche gesucht werde, weil auch dieser selbst, so sehr auch die Glückseligkeit der zukünftigen Welt preiset, doch, da er nichts von ihr vor sich sieht, sehnlichst wünscht, von diesem Arzt in...
Immanuel Kant