Menschen Zitate (Seite 122)
Kyria Marias Taverne
unter Blättern und Zweigen
trinke ich
Wein
Vögel erfüllen die Luft
Freude die schmerzt
beengt mir die Brust
und ich atme tief
den Duft dieser Zeit
Häuser wuchsen empor
wie Gedanken
drängten sich
Nähe suchend
zwischen die Menschen
ihr Kommen
und Gehen
und sich
erinnern
Anke Maggauer-Kirsche
Ultimo
so still ist's hier
so friedlich gar
wie Schnee auf freier Heide
die Welt erscheint
wie wunderbar
in einem neuen Kleide
die Erde schweigt
ein Engel singt
die Menschheit ist vergangen
der letzte Ton
im All verklingt
und mit ihm Weh und Bangen
vorbei die Furcht
die Leidenschaft
das wilde Umgetriebe
vorbei ist's mit
der Lebenskraft
sowie der Menschen Liebe
es ist vollbracht
man glaubt es kaum
zu Ende sind die Dramen
und nirgendwo
im Weltenraum
kennt man noch deinen Namen!
Thomas S. Lutter
Manchmal könnte ich den ganzen Tag singen,
manchmal nur noch heulen.
Manchmal möchte ich alle umarmen,
manchmal jeden anschreien.
Manchmal kenne ich gar keine Angst,
manchmal zittere ich wegen Pipifax
und kann nichts dagegen tun,
daß aus Staubkorn-Ängsten Elefanten werden.
In mir wohnen zwei Ichs.
Doch all die anderen Menschen tun so,
als wären sie problemlos völlig eins.
Ich würde gegen die Ordnung verstoßen,
wenn ich alle Sorten meiner Gefühle nicht in mir einsperrte.
Doch in mir selbst bin...
Anita Ludwig
Fröhlicher Tod
Es ist ein fröhlich Ding um aller Menschen Sterben:
Es freuen sich darauf die gerne-reichen Erben;
Die Priester freuen sich, das Opfer zu genießen;
Die Würmer freuen sich an einem guten Bissen;
Die Engel freuen sich, die Seelen heimzuführen;
Der Teufel freut sich, im Fall sie ihm gebühren.
Friedrich Freiherr von Logau
Äolsharfe
Geheimnisvoller Klang,
Für Geister der Luft besaitet,
Von keines Menschen Gesang,
Von Stürmen nur begleitet.
In deinen Tiefen sind
Die Melodien der Sterne, –
So ruft ein weinend Kind
Der Mutter in der Ferne.
Laute der Trösterin Einsamkeit!
So ziehen über Fluten Schwäne,
So wiegt in Träume der Seligkeit
Die schmerzenstillende Träne.
Hermann Ritter von Lingg
In meine Heimat kam ich wieder,
Es war die alte Heimat noch,
Dieselbe Luft, dieselben alten Lieder,
Und alles war ein andres doch.
Die Welle rauschte wie vorzeiten,
Am Waldweg sprang wie sonst das Reh,
Von Fern erklang ein Abendläuten,
Die Berge glänzten aus dem See.
Doch vor dem Haus, wo uns vor Jahren
Die Mutter stets empfing, dort sah
Ich fremde Menschen, sah ein fremd Gebaren;
Wie weh, wie weh mir da geschah!
Mir war, als rief es aus den Wogen:
Flieh, flieh, und ohne Wiederkehr!
Die...
Hermann Ritter von Lingg
Was kostbar ist
Sind es nicht
Momente allein,
die kleinen Dinge,
die sich einbrennen
in uns für immer?
Es genügt nicht,
zu messen,
was einer hat,
was einer dir ist,
zählt viel mehr
und was
er dir schenkt an Zeit.
Schau nicht auf Äußeres,
schau in die Herzen
der Menschen allein,
nur das ist Wert,
nur das macht dich reich.
Ruth W. Lingenfelser
Greift zum Becher und laßt das Schelten!
Die Welt ist blind.
Sie frägt, was die Menschen gelten,
Nicht, was sie sind!
Uns aber laßt zechen und krönen
Mit Laubgewind
Die Stirnen, die noch dem Schönen
Ergeben sind!
Und bei den Posaunenstößen,
Die eitel Wind,
Laßt uns lachen über Größen,
Die keine sind!
Heinrich Leuthold
Weihnachtstraum
Weihnachten im Schnee, eine Hütte am See,
ein geschmückter Baum und Liebe im Raum.
Jedes Jahr werden solche Wünsche frei,
wenn uns Trubel gefangen nimmt.
Die Menschen eilen gestreßt vorbei,
weil die Zeit viel zu schnell verrinnt.
Die Karten mit einem Weihnachtsgruß
sind noch rechtzeitig auszuschicken,
Geschenke zu packen und zum Schluß
noch den Tannenbaum zu bestücken.
Es kommt das Verlangen nach Frieden,
nach Wärme und Stille im Raum.
Die Sehnsucht ist wach geblieben,
nach...
Poldi Lembcke
Friede auf Erden
Die Sonne weicht dem Licht der Sterne,
das zärtlich Stadt und Land erhellt.
Und hoffnungsvoll sind nah und ferne
die Menschen auf der ganzen Welt.
Ein Wunsch entsteigt dem Schein der Kerzen
die flackernd auf dem Christbaum glühn:
Es möge doch in alle Herzen
die Sehnsucht nach dem Frieden ziehn.
Wenn Toleranz im Weltgefüge
statt Haß auf Erden überwiegt,
erst dann wächst endlich diese Liebe,
in der der Born des Friedens liegt.
Poldi Lembcke
Frühling im Kreislauf der Natur
Die ersten Knospen zeigen an:
Der Winter ist vorüber.
So manche Blume wächst heran,
die Sonne pflegt sie wieder.
Es hat die schöne Jahreszeit,
das Grau und Weiß bezwungen.
Der Frühling hat zum bunten Kleid
den Pinsel fein geschwungen.
Die Menschen drängt es jetzt hinaus
den Frühling zu genießen.
Und Gänseblümchen blinzeln raus
aus frischen grünen Wiesen.
Es liegt ein Lachen in der Luft,
wo Kinder fröhlich spielen.
Die Nase atmet Blütenduft,
die Haut kann Wärme...
Poldi Lembcke