Mensch Zitate (Seite 25)
So fliegt der Mensch mit den beiden Flügeln der Vernunft, nämlich der Erkenntnis des Guten und der Erkenntnis des Bösen. Die Erkenntnis des Bösen dient dem Guten, das Gute wird durch die Erkenntnis des Bösen geschärft und geleitet, und so wird der Mensch weise durch die Erkenntnis.
Hildegard von Bingen
Der müßige Mensch ist der Schrecken der Götter und der Menschen: sie sind wie Insekten ohne Stachel, wie gierige Hornissen, die die emsigen Bienen für sich arbeiten lassen – und selbst keinen Finger rühren. Der arbeitsame Mensch sieht, wie seine Viehherde sich vermehrt und wie sein Vermögen wächst. Durch Arbeit verdienst du dir das Wohlwollen der Götter und der Menschen. Weil du ihnen nicht durch deinen Müßiggang zur Last fällst.
Hesiod von Böotien
Nur ein wahrhaft religiöser Mensch kann erziehen: nur er kann unter den Augen und nach dem Plane des obersten Baumeisters am großen Bau der Menschheit arbeiten. Nur die Liebe weckt Liebe; nur heiliger Ernst ermuntert zu heiligem Ernst; nur der gottähnliche Mensch vermag nach dem Urbilde, welches er in sich trägt, den gottähnlichen Menschen auszubilden, d.h. die Aufgabe der Erziehung zu lösen. Wem also die religiöse Weihe fehlt, – sei er übrigens, wer er sei – der verschaffe sich dieselbe oder...
Joseph B. Hergenröther
Solange die Sonne am Firmament steht und die Planeten um sie kreisen, war das noch nicht gesehen worden, daß der Mensch sich auf den Kopf das ist auf den Gedanken stellt und die Wirklichkeit nach diesem erbaut. Anaxagoras hatte zuerst gesagt, das der Nûs, die Vernunft, die Welt regiert; nun aber ist erst der Mensch dazu gekommen, zu erkennen, daß der Gedanke die geistige Wirklichkeit regieren solle. Es war dieses somit ein herrlicher Sonnenaufgang. Alle denkenden Wesen haben diese Epoche...
Georg Friedrich Wilhelm Hegel