Mann Zitate (Seite 8)
Das Kriechtier und der Mann von Welt
Bei der Arbeit Spitzenkraft,
die die andern Kräfte schafft,
in der Kneipe stolzer Feldherr,
nur zu Haus bei Mama fällt er
auf die Knie, um zu kuschen;
dort ein Held und hier in Puschen. –
Ein Kriechtier und ein Mann von Welt,
zwei Seelen treiben den Pantoffelheld.
Michael Marie Jung
Vom Honigkuchenmann
Keine Puppe will ich haben -
Puppen gehn mich gar nichts an.
Was erfreu’n mich kann und laben
Ist ein Honigkuchenmann.
So ein Mann mit Leib und Kleid
durch und durch an Süßigkeit.
Stattlicher als eine Puppe
Sieht ein Honigkerl sich an,
Eine ganze Puppengruppe
Mich nicht so erfreuen kann.
Aber seh ich recht dich an,
Dauerst du mich, lieber Mann.
Denn du bist zum Tod erkoren -
Bin ich dir auch noch so gut,
Ob du hast ein Bein verloren.
Ob das...
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
"Ihr seid das Salz der Erde", hast gesagt,
Als auf die Erde mich entließest, Gott.
Froh war ich, stolz, und habe nie geklagt.
Nun muß ich bitten, denn ich bin in Not.
Ich bin ein alter Mann und müder Mann.
Ich möchte flehn: "Nimm mich zurück zu dir.
Die Welt ist so, daß ich nicht leben kann.
Ich kann nicht Salz mehr sein, was soll ich hier?"
Doch eine Sünde wäre das Gebet,
Denn Sünde ist es, wenn ein Mensch erschlafft,
Den Gott dahin gestellt hat, wo er steht.
Noch hab ich nichts, das ich...
Paul Ernst
Es saß ein Mann gefangen
Es saß ein Mann gefangen
Auf einem hohen Turm,
Die Wetterfähnlein klangen
Gar seltsam in den Sturm.
Und draußen hört' er ringen
Verworr'ner Ströme Gang,
Dazwischen Vöglein singen,
Und heller Waffen Klang.
Ein Liedlein scholl gar lustig:
Heisa, so lang Gott will!
Und wilder Menge Tosen,
Dann wieder totenstill.
So tausend Stimmen irren,
Wie Wind' im Meere geh'n,
Sich teilen und verwirren,
Er konnte nichts versteh'n.
Doch spürt' er, wer ihn grüße,
Mit Schaudern und mit...
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Der Kobold
In einem Häuschen, sozusagen –
(Den ersten Stock bewohnt der Magen) –
In einem Häuschen war's nicht richtig.
Darinnen spukt und tobte tüchtig
Ein Kobold, wie ein wildes Bübchen,
Vom Keller bis zum Oberstübchen.
Fürwahr, es war ein bös Getös.
Der Hausherr wird zuletzt nervös,
Und als ein desperater Mann
Steckt er kurzweg sein Häuschen an
Und baut ein Haus sich anderswo
Und meint, da ging es ihm nicht so.
Allein, da sieht er sich betrogen.
Der Kobold ist mit umgezogen
Und macht...
Wilhelm Busch
An Arist
Wenn der gute Himmel mir
Ewig, ewig, doch vergönnte,
Daß ich, braver Mann, mit dir
Meine Tage verleben könnte!
Nimmer, nimmer wollt' ich dann
Noch nach andern Feuden jagen.
Ja, fürwahr! ich wollte d'ran
Kein gemeines Opfer wagen.
Lieb' und Wein wollt' ihn entsagen,
Deren doch ein froher Mann
Nicht gar leicht entraten kann.
Gottfried August Bürger
Entwicklungsgrenze
Nicht schreckt mehr die moderne Frau
Der schwierigste Beruf des Mannes!
Was immer einer leisten mag,
Das echte Überweib auch kann es!
Bald gibt es keine Wissenschaft
Und keine Tätigkeit auf Erden,
In der die Mitbewerberin
Gefährlich nicht beginnt zu werden.
Jurisprudenz und Medizin,
Astronomie selbst und so weiter
Sind ihr bequeme Sprossen nur
Auf geistiger Entwicklungsleiter. –
Wer sagts voraus, wie weit sie noch
Uns als Rivalin überflügelt,
Wenn Mitleid mit dem schwachen...
Maximilian Bern
Die sieben Lebensweisheiten:
Wenn ein Mann Geld verdienen will, ist er habgierig.
Wenn er Geld hat, ist er ein Kapitalist.
Wenn er Geld ausgibt, ist er ein Verschwender.
Wenn er kein Geld verdient, ist er ein Taugenichts.
Wenn er sich nichts aus Geld macht,
ist er ein Mann ohne Ehrgeiz.
Wenn er es ohne Arbeit verdient, ist er ein Parasit.
Und wenn er es nach einem Leben voll Mühe,
Sorgen und Fleiß endlich besitzt,
nennt man ihn einen Narren,
der von seinem Leben nichts gehabt hat.
Timm Bächle
Schöne Frauen können nicht gleichgültig nebeneinander hergehen; sie werden entweder Freundinnen oder Feindinnen werden, und der Instinkt des Herzens, jene Naturmacht, die der Frau stärker innewohnt als dem Manne, weil sie von der unbewußten Natur noch weniger losgelöst ist als dieser, verleiht ihrem Herzen ein rasches Verständnis für die Schwingungen des Nebenherzens, als dies dem Manne gegeben ist.
Ernst von Wildenbruch