Mädchen Zitate (Seite 10)
Man fürchte nichts so sehr als die Eitelkeit bei den Mädchen. Sie haben von Geburt an einen dringenden Wunsch, jedermann zu gefallen. Da die Wege, welche die Männer zur Macht und zum Ruhme führen, ihnen verschlossen sind, so versuchen sie sich dafür durch Anmut des Geistes und Körpers zu entschädigen.
Fénélon
Du sagst, nur Männer besäßen diese uneingeschränkte Freiheit des Willens, dein Geschlecht sei unauflöslich an die Verhältnisse der Meinung und des Rufs geknüpft. Aber ist es aus deinem Munde, daß ich dies höre? Bist du nicht ein freies Mädchen, so wie ich ein freier Mann? Welcher anderen Herrschaft bist du unterworfen, als allein der Herrschaft der Vernunft?
Heinrich von Kleist
Bringe der Mode, oder vielmehr dem Geschmack die kleinen Opfer, die er nicht ganz mit Unrecht von jungen Mädchen fordert, arbeite an deinem Putze, frage den Spiegel, ob dir die Arbeit gelungen ist - aber eile mit dem allen, und kehre so schnell als möglich zu deinem höchsten Zwecke zurück.
Heinrich von Kleist
Wilhelm befand sich noch in den glücklichen Zeiten, da man nicht begreifen kann, daß an einem geliebten Mädchen, an einem verehrten Schriftsteller irgend etwas mangelhaft sein könne. Unsere Empfindung von ihnen ist so ganz, so mit sich selbst übereinstimmend, daß wir uns auch in ihnen eine solche vollkommene Harmonie denken müssen.
Johann Wolfgang von Goethe
Im Dorfe war ein groß Gelag, / man sagt', es sei ein Hochzeitstag. / Ich zwängte mich in den Schenken-Saal, / da drehten die Pärchen allzumal, / ein jedes Mädchen mit seinem Wicht; / da gab es manch verliebt Gesicht. / Nun fragt ich endlich nach der Braut - / mir einer starr ins Angesicht schaut: / "Das mögt Ihr von einem andern hören. / Wir aber tanzen ihr zu Ehren, / wir tanzen schon drei Tag und Nacht, / und hat noch niemand an sie gedacht."
Johann Wolfgang von Goethe
Ich habe in meinen Jünglingsjahren Fälle genug erlebt, wo auf einsamen Spaziergängen ein mächtiges Verlangen nach einem geliebten Mädchen mich überfiel und ich so lange an sie dachte, bis sie mir wirklich entgegenkam. "Es wurde mir in meinem Stübchen unruhig", sagte sie, "ich konnte mir nicht helfen, ich mußte hierher."
Johann Wolfgang von Goethe