Macht Zitate (Seite 18)
Vor Zeiten gab man Nachricht sich
Durch Ruf von Ort zu Orten,
Eh' noch der Fackeln hell Geleucht
Zur Zeichensprach' geworden.
Zu Fuß, zu Pferde wurden dann
Die Boten ausgesendet,
Bis daß des Dampfs Cyklopenkraft
Das Blättchen hat gewendet.
Auch dieser gehet heute schon
Auf altersschwachen Sohlen,
Bald wird elektrischer Betrieb
Ihn schmählich überholen.
Gestützt auf solches Wesens Macht
Giebt wieder man sich Kunde
Durch Menschenstimme. Also macht
Man nun auf's Neu die Runde.
Erwin Clauss
Du kämpfest nutzlos gegen jene Macht,
Die alle Worte nicht erschöpfend nennen,
Woran die Brust wir stets uns blutig rennen,
Die unsre tiefsten Schmerzen frech verlacht.
Was liebevoll der Welt Du zugebracht,
Wofür begeistert treue Herzen brennen,
Es scheitert doch ... Du wirst es noch erkennen
An des Gemeinen ewig starker Macht.
Ada Christen
Auf Brüder...
Auf Brüder, laßt uns trinken!
Was warten auf die Nacht!
Schon ist der Tag im Sinken -
Her, was uns fröhlich macht!
Her den vollen, den schäumenden Becher,
Den Freudebringer, den Sorgenbrecher,
Her mit dem Wein,
Bruder, schenk ein,
Laßt uns trinken und fröhlich sein!
Bakchos hat ihn gegeben,
Daß er uns Tröster sei.
Von allem, was das Leben
Bedrückt, macht er uns frei.
Drum her den vollen, den schäumenden Becher,
Den Freudebringer, den Sorgenbrecher,
Her mit dem Wein,
Bruder,...
Alkäos
Trauer ist gut, Trauer ist wichtig! Wieso trauern wir stets der Trauer nach? Ist es nicht traurig, dass die Menschen Trauer meist nicht zulassen wollen oder zulassen können?! Macht denn Trauer Angst? Macht Angst denn traurig? Es ist doch sehr traurig, daß Angst in tiefer Trauer enden kann! Und es braucht sie doch so sehr, die Trauer! Trauer gibt einem auch ganz klar Kraft, um trauriges ohne große Angst zu übertrauern!
Stefan Wittlin
Was ist es, das manche Seele so mutig macht? Was gibt ihr einen so himmlisch leichten Sinn bei jedem bevorstehenden Ungemach, worüber andere sich ängstigen? Was schafft ihr jenen ewigen Umfluß von Ruhe bei allen hereinbrechenden Stürmen des Lebens, der immer nur das Erbteil weniger Auserwählter ist? Was macht sie so kummerleer und fröhlich, wie eine reizende Au in der Frühlingszeit? – Es ist die Unschuld.
Ernst Wagner
B: Sollte die Freiheit nichts anderes sein, als daß es in meiner Macht steht, das, was ich will, auch zu tun? [...] Ich bin nicht frei zu wollen, was ich will? [...]
A: Ihr Wille ist nicht frei, aber Ihre Handlungen sind frei. Sie sind frei zum Handeln, wenn es in Ihrer Macht steht, zu handeln. [...] All die Bücher über die Freiheit zum beliebigen Tun, zum beliebigen Handeln [...] sind dummes Geschwätz; es gibt keine Freiheit zum beliebigen Tun. Das ist ein Wort ohne Sinn und Verstand, das...
Voltaire