Lob Zitate (Seite 5)
Dichter, Redner, sogar einige Philosophen sprechen uns von der Liebe zum Ruhm mit den Worten, mit denen man uns in der Schule zu Preisarbeiten ermunterte. Was man den Kindern sagt, damit ihnen das Lob ihrer Erzieherin lieber sei als Kuchen, wiederholt man den Erwachsenen, damit ihnen das Lob durch Zeitgenossen und Nachwelt lieber sei als ihr persönlicher Vorteil.
Nicolas de Chamfort
König Georg V. hatte an der Wand seines Arbeitszimmers im Buckingham-Palast sechs Wahlsprüche hängen. Einer davon lautete: "Man soll niemals billiges Lob austeilen noch annehmen." Was ist Schmeichelei anderes als "billiges Lob"? Ich las einmal die folgende Definition von Schmeichelei: "Schmeichelei ist, wenn man einem andern Mensch genau das sagt, was er von sich selbst denkt".
Dale Carnegie
In seinem Buch "Ich bin nicht viel - aber ich bin alles, was ich habe" schreibt der Psychologe Jess Lair: "Lob wirkt auf den Geist des Menschen wie Sonnenschein; ohne ihn können wir nicht wachsen und blühen. Aber weil die meisten von uns darauf versessen sind, den andern mit dem kalten Wind der Kritik anzublasen, zögern wir immer wieder, unserem Nächsten die wärmende Sonne des Lobs zu spenden".
Dale Carnegie
Bist du die goldne Ähre nicht, die schwer von Korn sich wiegt,
So sei die blaue Blum' im Feld, die frisch das Aug' vergnügt.
Kannst du als stolzer Pfeiler nicht im hohen Münster ragen,
So sei der kleinen Steinchen eins, die mit die Wölbung tragen.
Kannst du in Psalmen wunderbar nicht deinen Schöpfer preisen,
So singe, wie ein Vöglein singt, sein Lob in schlichten Weisen,
Und schreibt die Welt den Namen dein einst nicht in Stein und Erz,
Begnüge dich, wenn dein gedenkt ein warmes Menschenherz.
Ottilie Wildermuth
Warnung
Die Lober meide!
Sie führen ein Stückchen Kreide
Und schreiben damit aufs Kerbholz an,
Was sie dir Süßes angetan.
Gib acht, gib acht!
Kaum gedacht,
Bricht ihre wahre Natur heraus,
In welcher die Scham nicht eben zu Haus;
Aus dem Pfötchen schlüpfet die Kralle,
Und noch im besten Falle
Sind sie für so viel Lob
Recht grob.
Friedrich Theodor von Vischer