Liebes Zitate (Seite 85)
Gott schenkt dir Leben wie allem andern Belebten auch. Seine Liebe wird dir von ihm selbst und Menschen, die dir nahe stehen, eingepflanzt und gefestigt. Sie zu speichern, ist deine vornehmste Pflicht und Aufgabe. Die Liebe fortan teilen, schenken oder spenden, soll dein Liebes- und Lebenswerk sein! Ist all' die Liebe, auch die kontinuierlich hinzugekommene aufgebraucht, oder das Leben wird dir durch Unfall oder Krankheit schon vorher genommen, hört dein Lebenslauf auf Erden auf ... aber es...
Christoph Matthes
Ein tiefes Bedürfnis nach Liebe ist in jedes Herz gelegt; die Zeichen der Liebe, welche wir erhalten, sind die eigentliche Nahrung der Seele, die Zeichen der Liebe, welche uns von Sterblichen werden, sind Zeuge der göttlichen Liebe. Nur um des Guten willen wird ein Mensch geliebt, nur das Hervortretende des Göttlichen in ihm erweckt eigentliche Liebe.
Jeremias Gotthelf
Es gibt keine "unglückliche" Liebe, kann keine geben; "unglückliche Liebe" ist ein Widerspruch in sich selbst. Denn entweder ich liebe wirklich – dann muß ich mich bereichert fühlen, unabhängig davon, ob ich Gegenliebe finde oder nicht; oder aber ich liebe nicht eigentlich, ich "meine" eigentlich nicht die Person eines anderen Menschen, sondern sehe an ihr vorbei nur etwas Körperliches "an" ihm oder etwa einen (seelischen) Charakterzug, den er "hat", – dann allerdings mag ich unglücklich...
Viktor Frankl
Würdest du deinen Fuß auf den Mond setzen, hättest aber die Liebe nicht, du hast keine Ahnung von der Sonne. Würdest du alle Geheimnisse des Mars erforschen, hättest aber die Liebe nicht, es leuchtet kein Stern in deinen Augen. Würdest du alles Geld der Welt besitzen, hättest aber die Liebe nicht, dein Herz ist von Stein. Würdest du deinen Namen in allen Sprachen nennen hören, hättest die Liebe aber nicht, bist du für alle Menschen tot. Hättest du die Liebe nicht, du bist tot.
Phil Bosmans
Du magst der Ärmste, der Schwächste, der Sündigste aller Menschen sein; wenn du die Liebe hast, kannst du leben. Du magst durch Krankheit, Mißerfolg und Versagen erschüttert sein; wenn du die Liebe hast, kannst du stehen. Du magst kein großes Haus, oder nur ein Dach über dem Kopf besitzen; wenn du die Liebe hast, bist du zu Hause. Du magst über keinen Besitz und kein Geld auf der Bank verfügen; wenn du die Liebe hast, bist du reich. Wenn du die Liebe hast, hast du Gott in deinem Herzen.
Phil Bosmans
Die Liebe zum Staate ist in einer Demoktratie die Liebe zur Demokratie, und die Liebe zur Demokratie ist die Liebe zur Gleichheit. Die Liebe zur Gleichheit begrenzt in der Demokratie den Ehrgeiz des Einzelnen durch den alleinigen Wunsch und das alleinige Glück, seinem Vaterlande größere Dienste zu erweisen als jeder andere Bürger.
Baron Charles-Louis de Montesquieu
Ich hab dich lieb, kannst du es denn ermessen,
Verstehn das Wort, so traut und süß?
Es schließet in sich eine Welt von Wonne,
Es birgt in sich ein ganzes Paradies.
Ich hab dich lieb, so tönt es mir entgegen,
Wenn morgens ich zu neuem Sein erwacht;
Und wenn am Abend tausend Sterne funkeln,
Ich hab dich lieb, so klingt die Nacht.
Du bist mir fern, ich will darob nicht klagen,
Dich hegen in des Herzens heil'gem Schrein.
Kling fort, mein Lied! Jauchz auf, beglückte Seele!
Ich hab dich lieb, und...
Frank Wedekind
Da sitzt der Kauz im Ulmenbaum
Und heult und heult im Ulmenbaum.
Die Welt hat für uns beide Raum!
Was heult der Kauz im Ulmenbaum
Von Sterben und von Sterben?
Und übern Weg die Nachtigall,
Genüber pfeift die Nachtigall.
O weh, die Lieb ist gangen all!
Was pfeift so süß die Nachtigall
Von Liebe und von Liebe?
Zur Rechten hell ein Liebeslied,
Zur Linken grell ein Sterbelied!
Ach, bleibt denn nichts, wenn Liebe schied,
Denn nichts als nur ein Sterbelied
Kaum wegbreit noch hinüber?
Theodor Storm
Du liebe Erde
Du liebe Erde,
geschmückte Wiege, bekränztes Grab,
ach, wie lieb, wie lieb ich dich hab.
Kann denn der Himmel viel schöner sein?
Sieh doch, die Wunder, die vielen,
Engel mit deinen Blumen spielen.
Sonne, du hast sie freudig geweckt,
hast sie mit roten Rosen besteckt,
sie breitet die güldenen Tücher aus.
O Freude – noch bin bei dir ich zu Haus.
Wilhelm August Theodor Steinhausen
Schrei nach Liebe
man wird sich die Ohren verschließen
fleh um Liebe
man wird sich von dir abwenden
und wundern wird man sich über dich
denn du kannst die Liebe nicht empfangen
sie ist ständig da, in dir, um dich
doch du fühlst sie nicht
weil du suchst und schreist und flehst
du hörst dich ganz einfach selbst nicht
das sollen für dich die anderen...
was da schreit und fleht, ist deine Seele
und sie schreit: "liebe mich"
doch du hörst sie nicht
und sie meint dich...
und du, du meinst...
Bruno O. Sörensen
Nimm mir Alles, falsches Glück,
Gieb mir Täuschung, Freud' und Schmerzen;
Eines bleibt mir doch zurück:
Hohe Lieb' in treuem Herzen.
Deinem Zorn erbeb' ich nicht,
Klage nicht um Ruhm und Freude;
Muthig ist, wie Morgenlicht,
Lieb' im Leide.
Was sie schenkte, was sie nahm,
Alles ist mir lieb und theuer,
Und ihr tiefster, längster Gram
Macht mich kühner nur und treuer.
Gern erduld' ich ihre Noth,
Lächle, wenn ich mich betrübe;
Freundlich ist, wie Abendroth,
Leid in Liebe.
Ernst Schulze
Ein Samariter
Ist noch ein Rest von Lieb' in dir,
So geize nicht und gieb ihn her;
Die reiche, menschenvolle Welt
Ist ja an Liebe gar so leer.
Auf Märkten biete sie nicht feil,
Auch zu Palästen trag' sie nicht;
Doch tritt dereinst an deinen Weg
Ein still verhärmtes Angesicht –
Dem sprich: Bedarfst du wohl des Oels?
Zeig' deine Wunde, hier mein Krug! –
Und in der Herberg pfleg' ich dein,
Wenn diese Gabe nicht genug.
Ob Dank, ob Undank dir vergilt
Du ziehe stillen Gang's davon,
Daß du ein...
Georg Scheurlin
Im Arm der Liebe
Im stillen Stübchen dämmert die Nacht,
Am Bettlein sitzet ein Weib und wacht;
Ein blonder Knabe lächelt ihr zu
Am Mutterbusen, wie fromm die Ruh'!
Sie wieget und singet beim Lampenschein:
"Im Arm der Liebe – so schlummre ein!"
Im kühlen Grunde am Waldeshang –
Die Wipfel rauschten, die Quelle klang;
Wir saßen einsam, nur ich und du.
Ach, Herz am Herzen, wie süß die Ruh'!
Du sangst in die Seele mir tief hinein:
"Im Arm der Liebe – so schlummre ein!"
Vom Friedhof tönet ein...
Georg Scheurlin
Meine erste Liebe?
Erste Liebe? Ach, ein Wüstling, dessen
Herz so wahllos ist wie meins, so weit,
Hat die erste Liebe längst vergessen,
Und ihn interessiert nur seine Zeit.
Meine letzte Liebe zu beschreiben,
Wäre just so leicht wie indiskret.
Außerdem? Wird sie die letzte bleiben,
Bis ihr Name in der »Woche« steht.
Meine Abenteuer in der Minne
Müssen sehr gedrängt gewesen sein.
Wenn ich auf das erste mich besinne,
Fällt mir immer noch ein früh'res ein.
Joachim Ringelnatz