Lieben Zitate (Seite 22)
An die Natur
Süße, heilige Natur,
Laß mich geh'n auf deiner Spur,
Leite mich an deiner Hand
Wie ein Kind am Gängelband!
Wenn ich dann ermüdet bin,
Sink' ich dir am Busen hin,
Atme süße Himmelslust
Hangend an der Mutterbrust.
Ach! wie wohl ist mir bei dir!
Will dich lieben für und für;
Laß mich geh'n auf deiner Spur,
Süße, heilige Natur!
Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg
Alles was auf Erden besteht,
beruht auf Ehre und Treue,
wer heut' die alte Pflicht verrät,
verrät morgen auch die neue.
Jede Gabe ist ein Geschenk Gottes,
der Charakter aber ein Produkt der eigenen
Seele, weshalb Gaben entzücken,
Charaktere aber geliebt werden.
Denn nur der ist reich,
der geliebt wird und lieben darf.
Adalbert Stifter
Heimliche Liebe
Es ist genug der Hände Drücken
Der Füße Tritt, der Augen Nicken,
Wenn, Liebchen, wir bei Leuten sind.
Hör' auf mit weitern Liebeswerken;
Man will es fast zu deutlich merken,
Daß wir uns lieben, gutes Kind.
Sind wir dann insgeheim beisammen,
So lüste frei die heißen Flammen;
Bin ich doch, Närrchen, allzeit dein.
Dann können wir uns satt ja küssen
Und, was wir je zuweilen missen,
Mit Wucher bringen wieder ein.
Karl Stieler
Das ist wohl eine alte Lehr'
Das ist wohl eine alte Lehr'
Die kommt von langen Tagen her:
Wer Minne will genießen,
Muß Lust mit Leiden büßen.
Und wer die Minne erst erstand,
Der trug wohl vieles Leid ins Land,
Daran die Herzen kranken
Und das sie doch ihm danken.
Denn hätt' ich niemals dich geseh'n
Und müßt' an dir vorübergeh'n
Und dürfte dich nicht lieben –
Wie arm wär' ich geblieben.
Karl Stieler
Dir gilt es!
Stets werd' ich dich als Menschen achten,
Denn menschlich bist du von Gestalt;
Du kannst mit Händ' und Füßen trachten,
Bist jung und wirst nach Jahren alt.
Doch soll ich dich als Freund umfassen,
So mußt du in der Menschenbrust
Auch etwas lieben, etwas hassen
Und Leid empfinden oder Lust.
Du mußt vermögend sein, zu beten
In jedem wahren Heiligtum,
Mit schöner Ehrfurcht hinzutreten
Vor jeden echten Siegesruhm.
Johann Fercher von Steinwand
Bitte an den Mond
Du, so voll, so rund und blond,
Arglos von Gebärde,
Was, herzallerliebster Mond,
Blickst du stets zur Erde?
Siehe, dein Geleis entlang
Geht ein Glüh'n und Blinken,
Liebliches Bemüh' n nach Klang
Und ein heimlich Winken.
Frage nach dem lieben Wort,
Das im Glanzesleben
Sich die fernen Sternlein dort
Zuzuflüstern streben!
Johann Fercher von Steinwand
Es ist schön, daß es dich gibt
Zeit meines Lebens werde ich dich lieben,
achten, ehren, respektieren, akzeptieren
und dir all deine Freiheit garantieren
weil du der Mensch bist, den ich liebe
wie auch ich ein Mensch bin – sei gewiß, es ist so
mein Geist ist wie deiner
und geistig sind wir in Harmonie
positiv – denn ich bin – und das tatsächlich
zu meinem Leben brauche ich dich!
Bruno O. Sörensen
Sind echte Seelen innerlich vereint,
Trennt nichts sie. Der hat lieben nie gelernt,
Der Wechsel findend, wechselt; sich entfernt.
Wenn sich der andre zu entfernen scheint.
Nein, Liebe ist ein festgefügtes Mal,
Von Sturm und Wogen ewig unversehrt;
Irrendem Boot ein Richtstern, dessen Wert
Erhaben über Maß, Begriff und Zahl.
Der Liebende ist nicht der Narr der Zeit,
Wenn süßer Wangen Reiz auch welken mag.
Er wandelt sich nicht mit dem Stundenschlag,
Er lebt im Schicksalslicht der Ewigkeit.
Ist...
William Shakespeare
Fan(atisch)
(Spätpubertäre Anfälle)
Für Klaus Hoffmann, Wolfgang Niedecken
und andere wenige
Du
der Du
Träume, Gefühle, Ehrlichkeiten
bekennst
und lieben kannst
wie wenige
Du
den ich
mit Tausenden teilen muß
und der nicht weiß
was er mit seinen
Texten und Melodien
alles anrichtet
– in mir –
Du
der Du
Mann sein kannst
und</em> Freund
Du
der Du
mich nicht einmal kennst
sag mir:
wohin soll ich mit all meiner Liebe zu Dir?
mit der Platte an die Kasse.
Ute Maria Seemann
Doch ohne meinen Vater
vielleicht
wärst du manchmal ein bißchen stolz gewesen
möglicherweise
hättest du es lieben können
dieses Kind
mit den fröhlichen Sommersprossen
mit den blonden Haaren
der niemals endenden Liebessehnsucht im Herzen
mit dem vertrauensseligen Lachen
dem unerschütterlichen Glauben an das Leben
bestimmt
hättest du dieses Mädchen
ein bißchen gern haben können
aber du gabst ihm nie eine Chance
sicher auch
aus Angst, es in dein Herz zu schließen
Aber was soll's?!!
Töchter...
Ute Maria Seemann
Hochachtungsvoll
ob ich mich selber leiden könnte
säße ich mir gegenüber?
würde ich zu mir halten
wenn ich Hilfe bräuchte?
ob ich mich lieben könnte
lebte ich mit mir zusammen?
könnte ich es mit mir aushalten
wäre ich mein Freund?
ob ich wohl Achtung vor mir hätte
lernte ich mich kennen?
ich kann dich leiden
halte zu dir
liebe dich
halte es mit dir aus
und habe entsetzliche Hochachtung vor dir
weil du dies alles
selten weniger
meistens mehr
fertig bringst
Ute Maria Seemann
Zuhause
Ein ruhiger Ort
für sich zu sein
gelebte Träume
in Zweisamkeit
Zwei wärmende Hände
die Nähe geben
eng umschlungen
vertrautes Leben
Den klaren Gedanken
durch den Traum vertrieben
den anderen
wie keinen anderen lieben
Gefühle tragen mich
im Bett durchwacht
ein kleines Licht
wird tausendfach
Bei Tag und Nacht
denk ich an Dich
bin ich weit weg
dann sehn' ich mich
Träum ich Gefühle
so vor mich hin,
dann weiß ich,
wo ich Zuhause bin.
Ladore de Schygall
Trost
Es gibt
Augenblicke
im Leben eines Menschen,
da eine Blume
mehr sagt
als alle Worte
dieser Welt
Es gibt
Momente
im Leben eines Menschen,
da ein liebes Wort
mehr sagt
als alle Blumen
dieser Welt
Es gibt
Zeiten
im Leben eines Menschen,
da eine stille Umarmung
mehr sagt
als alle lieben Worte
und alle Blumen
dieser Welt zusammen
Peter E. Schumacher
So rein ist Mutterliebe, wie die Sonne;
Kein Herz kann lieben, wie das Mutterherz.
Des Kindes Freude ist der Mutter Wonne,
Des Kindes Weinen ist der Mutter Schmerz.
Kann man doch einzig aus der Mutter Augen
Den frommen Ausdruck stiller Liebe saugen;
Der Blick, der immer Gutes sinnt:
Es ist der Mutter Blick aufs Kind.
Johann Heinrich Schulze