Liebe Menschen Zitate (Seite 9)
Die Realistin
Rosetta behauptet, die Liebe
Sei lediglich Schweinerei,
Die man nur deshalb betriebe,
Weil einem so wohl dabei.
Daß Menschen an Liebe gestorben,
Das sei nicht schwer zu verstehn.
Sie hätten sich eben verdorben,
Wie's öfter pflegt zu geschehn.
Sie selber nähme das peinlich,
Denn ein verliebtes Schwein,
Das müsse auswendig so reinlich
Wie ein Engel inwendig sein.
Frank Wedekind
Lose
Der einst seine junge
Sonnige Liebe gebracht,
Die hat ihn gehen heißen,
Nicht weiter sein gedacht.
Darauf hat er heimgeführet
Ein Mädchen still und hold;
Die hat aus allen Menschen
Nur einzig ihn gewollt.
Und ob sein Herz in Liebe
Niemals für sie gebebt:
Sie hat um ihn gelitten
Und nur für ihn gelebt.
Theodor Storm
Margarethens Lied
Jetzt ist er hinaus in die weite Welt,
Hat keinen Abschied genommen,
Du frischer Spielmann in Wald und Feld,
Du Sonne, die meinen Tag erhellt,
Wann wirst du mir wiederkommen?
Kaum daß ich ihm recht in die Augen geschaut,
So ist der Traum schon beendet,
O, Liebe, was führst du die Menschen zusamm',
O, Liebe, was schürst du die süße Flamm',
Wenn so bald und traurig sich's wendet?
Wo zieht er hin? Die Welt ist so groß,
Hat der Tücken so viel und Gefahren,
Er wird wohl gar in...
Joseph Victor von Scheffel
Wahre Ostern
Wie wichtig muß Dir Liebe sein,
daß Du das Kreuz getragen hast,
für uns, die Menschen, ganz allein,
mit dieser sündenschweren Last.
Um die Menschheit zu erlösen,
bist Du nach Golgatha gegangen,
dort abzusagen allem Bösen,
um neu mit Liebe anzufangen.
Wie wichtig muß der Mensch Dir sein,
dass Du für ihn gestorben bist,
den Weg geebnet hast, für ihn allein,
damit er leben kann – als Christ.
Wie wichtig war doch dieser Anfang,
der einst begann mit Deinem Tod,
und die Auferstehung,...
Horst Rehmann
Es ist traurig,
daß ein so wunderbares Phänomen wie die Liebe
durch Menschen und ihre Interpretationen
einen negativen Beigeschmack bekommen hat.
Eines Tages werden es alle wissen,
daß es das Höchste ist, was ein Mensch
geben
erfahren
erhalten
fühlen und auch sehen kann.
Denn liebende Augen
sehen eine andere Realität.
Liebe ist der Odem des Lebens.
Irina Rauthmann
Weihnachtstraum
Weihnachten im Schnee, eine Hütte am See,
ein geschmückter Baum und Liebe im Raum.
Jedes Jahr werden solche Wünsche frei,
wenn uns Trubel gefangen nimmt.
Die Menschen eilen gestreßt vorbei,
weil die Zeit viel zu schnell verrinnt.
Die Karten mit einem Weihnachtsgruß
sind noch rechtzeitig auszuschicken,
Geschenke zu packen und zum Schluß
noch den Tannenbaum zu bestücken.
Es kommt das Verlangen nach Frieden,
nach Wärme und Stille im Raum.
Die Sehnsucht ist wach geblieben,
nach...
Poldi Lembcke
Nachbarn
Aus meiner warmen Stube
seh' ich zum Fenster raus.
Ach wie still und traurig
liegt dort das Nachbarhaus.
Es ist seit vielen Tagen
kein Licht, kein Mensch zu seh'n.
Ich werde nun trotz Kälte
schnell man hinüber geh'n.
Wie könnte ich sonst feiern
und öffnen die Geschenke,
wenn ich an diesem Abend
nicht an den Nachbarn denke,
der nun schon seit langem
eine böse Krankheit hat,
und außerdem noch arm ist
und oftmals nicht mal satt.
Die Botschaft von dem Engel,
die war so wunderbar,
weil...
Regina Hesse
Geschmeidig, aber fest
Geschmeidig sei und zeitig lern' dich fügen
Der Sphäre, die dich als Beruf umgibt!
Der Störrige stößt sich an hundert Ecken
Und prallt zurück, statt daß er vorwärts geht.
Die Menschen liebe! – sie sind deinesgleichen –
Nur Liebe fesselt sie an dich – nicht Starrsinn.
Die Bäume, die sich biegen, bricht der Sturm nicht,
Und schweigt er, steh'n sie aufrecht wie zuvor;
Doch fügst du dich, bleib in der Wurzel fest,
Und halt im Boden, dem du angestammt!
Nachgiebig, aber stark...
Franz Graf Pocci
Jägers Abendlied
Im Felde schleich' ich still und wild,
Gespannt mein Feuerrohr.
Da schwebt so licht dein liebes Bild,
Dein süßes Bild mir vor.
Du wandelst jetzt wohl still und mild
Durch Feld und liebes Tal,
Und ach, mein schnell verrauschend Bild,
Stellt sich dir's nicht einmal?
Des Menschen, der die Welt durchstreift
Voll Unmut und Verdruß,
Nach Osten und nach Westen schweift,
Weil er dich lassen muß.
Mir ist es, denk ich nur an dich,
Als in den Mond zu seh'n;
Ein...
Johann Wolfgang von Goethe
Das Recht zu lieben
Sie möchte seine Liebe spüren,
weil Liebe stärken kann und schützt.
Wird er sie wehrlos lieben können,
ohne zu fragen, wem es nützt?
Wenn dies zwei Menschen
dann ereichen
und es erfaßt sie tief und echt,
verwirklichen sie ihre Träume.
Und dazu haben sie das Recht.
Sonja Drechsel-Walther