Liebe Ist Zitate (Seite 150)
Ein falsches Lob rührt schneller als der Blitz,
Glückselig, wer hierzu die Ohren nie gelenket:
Was stürzt den Menschen wohl in größern Aberwitz,
Als wenn er von sich selbst zu vorteilhaftig denket,
Die Eigenliebe ist die lächerlichste Liebe,
Und dennoch ist nichts so gemein:
Man mag so reich und mächtig sein,
Wenn mancher noch so schlecht, noch so erbärmlich schriebe,
So ist doch jeder mit dem Witz, den er zu haben scheint, zufrieden
Und mißvergnüget mit dem Stand, wozu der Himmel ihn...
Madame Antoinette du Ligier de La Garde Deshoulières
Nicht doch!
Mädel, laß das Stricken – geh,
Thu den Strumpf bei Seite heute;
das ist was für alte Leute,
für die jungen blüht der Klee!
Laß, mein Kind;
komm, mein Schätzchen!
siehst du nicht, der Abendwind
schäkert mit den Weidenkätzchen…
Mädel liebes, sieh doch nicht
immer so bei Seite heute;
das ist was für alte Leute,
junge sehn sich ins Gesicht!
Komm, mein Kind,
sieh doch, Schätzchen:
über uns der Abendwind
schäkert mit den …
Siehst du Mädel, war's nicht nett
so an meiner Seite heute?
Das...
Richard Fedor Leopold Dehmel
Die Freiheit ist ein Meer
Und seine Fische Herzen;
Sie schwimmen ohne Schmerzen
Behaglich hin und her.
Doch diese Lust, wie Schade!
Ist von geringer Dauer;
Es wohnet am Gestade,
Es stehet auf der Lauer
Liebe, die Fischerin.
Sie fischt mit eignen Angeln;
Sie fischt mit Ambralocken;
Die purpurrothen Fischchen,
Sie kommen unerschrocken,
Sie lassen von der argen
Sich gar zu gerne locken,
Und eines um das andre
Ist ihrer List Gewinn.
Georg Friedrich Daumer
Die schönste Werkstatt deines Fleißes,
Ist's nicht des Hauses stiller Herd?
Die schönste Palme edlen Schweißes,
Ist's Liebe nicht, die sie beschert?
Und welch' ein Glück, baut sich das Haus
Zum Tempel Gottes für dich aus.
Hier ist die sanfte Ruhestätte,
Die nach des Tages Last erquickt;
Hier schließt sich Glied an Glied zur Kette,
Die niemals reißt und stets beglückt;
Hier blüht selbst unter Neid und Hohn
Ein Himmelreich auf Erden schon.
Buschendorf
Guter Rat
Daß dir die Lieb versagt dein Schatz,
Ist weder schön noch recht,
Doch schimpf' nicht wie im Rohr der Spatz
Darum aufs ganze Geschlecht.
Und spring auch nicht in einen See
Vor lauter Gram und Pein.
Viel besser ist für Liebesweh
Als schnödes Wasser der Wein.
Geschwind die Kanne herab vom Brett!
Schau, golden rinnt's vom Spund.
Dein Leid ist tiefer nicht, ich wett',
Als deines Bechers Grund.
Rudolf Baumbach
Glauben Sie, nie zu Lieben: wenn die Person nicht den unwillkürlichsten Reiz auf Sie ausübt; wenn Sie nicht in Evidenz in sich fühlen: Nie kannst Du eine sehen, die Dir besser gefällt, wenn sie dahergeht, wenn sie da ist. Wenigen Menschen wird das innere Bedürfnis auch nur ihrer leiblichen Natur klar: und nur darum wird so wenig geliebt: d'amour meine ich. Was man sich vordemonstriert. ist keine Liebe: das kann Leidenschaftlichkeit werden, stimuliert von Eitelkeit, Überlegung, Herzensreiz,...
Rahel Antonie Friederike Varnhagen von Ense
Die Liebe soll nicht halbseitig gelähmt, gefesselt oder gar nur so wahrgenommen sondern in ihrer Totalität respektiert werden. Sie ist ein Janus aus Fluch und Segen und Einseitigkeit ist mithin ihre Sache nicht. Es ist ein Fehler, die dunkle Seite des Mondes zu leugnen und kein Gewinn, sie nicht zu erkunden.
Peter Rudl