Liebe Ist Zitate (Seite 128)
Es gibt eine eheliche Liebe, die nach den Tagen der feurigen, gewitterartigen Liebe, die den Mann zu dem Weibe führt, als stille, durchaus aufrichtige, süße Freundschaft auftritt, die über alles Lob und über allen Tadel erhaben ist, und die vielleicht das Spiegelklarste ist, was menschliche Verhältnisse aufzuweisen haben.
Adalbert Stifter
Eine Frage ist es, die zu lösen bliebe, / ob Lieb' das Glück führt oder Glück die Liebe. / Der Große stürzt: Seht seinen Günstling fliehn! / Der Arme steigt, und Feinde liegen ihn. / Soweit scheint Liebe nach dem Glück zu wählen: / Wer ihn nicht braucht, dem wird ein Freund nicht fehlen, / und wer in Not versucht den falschen Freund, / verwandelt ihn sogleich in einen Feind.
William Shakespeare
Was das Weib unter Liebe versteht, ist klar genug: vollkomm'ne Hingabe (nicht nur Hingebung) mit Seele und Leib, ohne jede Rücksicht, jeden Vorbehalt, mit Scham und Schrecken vielmehr vor dem Gedanken einer verklausulierten, an Bedingungen geknüpften Hingabe. In dieser Abwesenheit von Bedingungen ist eben seine Liebe ein Glaube: Das Weib hat keinen anderen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Man soll auch seine Liebe und Leidenschaft noch mit kühlen Blicken unter sich sehen lernen. Man sei stolz darauf, wenn man die Welt nicht mit jener brünstigen Liebe mancher Mystiker liebt, die nichts ist als versetzte Erotik. Man gebe dem Weibe, was des Weibes, und Gott, was Gottes ist.
Christian Morgenstern