Liebe Glück Zitate (Seite 11)
Es geht am End, es ist kein Zweifel,
Der Liebe Glut, sie geht zum Teufel.
Sind wir einmal von ihr befreit,
Beginnt für uns die bess're Zeit,
Das Glück der kühlen Häuslichkeit.
Der Mensch genießet dann die Welt,
Die immer lacht fürs liebe Geld.
Er speist vergnügt sein Leibgericht,
Und in den Nächten wälzt er nicht
Schlaflos sein Haupt, er ruhet warm
In seiner treuen Gattin Arm
Heinrich Heine
Rastlose Liebe
Dem Schnee, dem Regen
Dem Wind entgegen,
Im Dampf der Klüfte,
Durch Nebeldüfte,
Immer zu! Immer zu!
Ohne Rast und Ruh'!
Lieber durch Leiden
Möcht' ich mich schlagen,
Als so viel Freuden
Des Lebens ertragen.
Alle das Neigen
Von Herzen zu Herzen,
Ach wie so eigen
Schaffet das Schmerzen!
Wie, soll ich fliehen?
Wälderwärts ziehen?
Alles vergebens!
Krone des Lebens,
Glück ohne Ruh',
Liebe, bist Du!
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn es rothe Rosen schneit,
Wenn es Liebe regnet,
Oeffne, Herz, dem Glück dich weit,
Das so hold dich segnet.
Halt' im Liede fest den Glanz
Solcher Freudentage.
Doch in's Heut versunken ganz
Nicht nach Morgen frage.
Weißt du doch, der Rosenzeit
Folgt die Sonnenwende,
Und die Liebe lohnt mit Leid
Immerdar am Ende.
Emanuel Geibel
Treue Liebe bis zum Grabe
Schwör ich dir mit Herz und Hand;
Was ich bin und was ich habe,
Dank ich Dir mein Vaterland!
Nicht in Worten nur und Liedern
Ist mein Herz zum Dank bereit,
Mit der Tat will ich's erwidern
Dir in Not, in Kampf und Streit.
In der Freude wie im Leide
Ruf ich's Freund und Feinden zu:
Ewig sind vereint wir beide,
Und mein Trost, mein Glück bist Du.
Treue Liebe bis zum Grabe
Schwör ich dir mit Herz und Hand;
Was ich bin und was ich habe,
Dank ich dir, mein Vaterland!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Liebesnähe
Lieb' sei ferne,
Ist doch immer da,
Gleich dem Licht der Sterne
Ewig fern und nah.
Schließt Gedanken
Wohl ein Kerker ein?
Glück und Stunden wanken,
Das Gefühl ist mein.
Leuchte, Sonne!
Wandle, frommer Mond!
Meines Busens Wonne
Hoch mit Göttern thront.
Frühling, scheine!
Winter, stürme kalt!
In der Brust dies eine
Nimmer wird es alt.
Holde Treue,
Weiß und engelrein!
Wie des Himmels Bläue
Bleibt dein lichter Schein.
Sei denn ferne
Liebe, sei sie nah,
Gleich dem...
Ernst Moritz Arndt
Gebet an das Leben
Gewiß, so liebt ein Freund den Freund
wie ich dich liebe, rätselvolles Leben!
Ob ich in dir gejauchzt, geweint,
ob du mir Leid, ob du mir Lust gegeben,
ich liebe dich mit deinem Glück und Harme,
und wenn du mich vernichten mußt,
entreiße ich schmerzvoll mich deinem Arme,
gleich wie der Freund der Freundesbrust.
Lou Andreas-Salomé
Wie die Liebe alles verändert und umstürzt! Das »Ich« ist ein Hirngespinst. Ich fühle bestimmt, daß ich nicht »Ich« bin. Ich bin »Sie«, und um das zu sein, brauche ich gar nichts an mir aufzugeben. Ihre Interessen, Ihre Neigungen, Ihr Glück, Ihre Freuden – das ist das »Ich«, lieber Freund, das mir lieb und wert und vertraut ist. Alles übrige ist mir etwas Fremdes.
Julie de Lespinasse
Aber wo wäre denn Glück zu finden, wenn nicht eine beiderseitige Liebe es einem verschafft? Zärtliche Freundschaft, süßes Vertrauen, das einzige, das ohne Vorbehalt ist, gelinderte Pein, vermehrte Freuden, zauberische Hoffnung, köstliche Erinnerungen, wo anders als in der Liebe sollten sie zu finden sein?
Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos
Gerade auf diesem Lebenswege, wo du alles fahren läßt, was doch sonst die Menschen reizt, Ehre, Reichtum, Wohlleben, gerade auf diesem Wege wirst du um so gewisser etwas anderes finden, das doch mehr wert ist als das alles – Liebe. Denn wo es sonst noch andere Genüsse gibt, da teilt sich das Herz, aber wo es nichts gibt als Liebe, da öffnet sich ihr das ganze Wesen, da umfaßt es ihr ganzes Glück, da werden alle ihre unendlichen Genüsse erschöpft.
Heinrich von Kleist
Es scheint mir also die Sicherung des Glücks in der Liebe und Ehe nicht anders möglich als dadurch, daß der Mann dem Weibe als der beste aller Männer, das Weib dem Mann als das beste aller Weiber zu erscheinen strebe. Viele fordern vom andern die Liebe als Pflicht, was sehr unbillig ist. Man muß sie zu verdienen suchen und fortwährend sie zu nähren bemüht sein.
Bogumil Goltz