Liebe Dich Zitate (Seite 14)
Vorfrühling
Sieh da: Die Weide schon im Silberpelz,
Die Birken glänzen, ob auch ohne Laub,
In einem Lichte, das wie Frühling ist.
Der blaue Himmel zeigt türkisenblau
Ganz schmale Streifen, und ich weiß, das ist
Des jungen Jahres erster Farbenklang,
Die ferne Flöte der Beruhigung:
Die Liebe hat die Flügel schon gespannt,
Sie naht gelassenen Flügels himmelher,
Bald wird die Erde bräutlich heiter sein.
Nun Herz, sei wach und halte dich bereit
Dem holden Gaste, der mit Blumen kommt
Und Liebe...
Otto Julius Bierbaum
…zwar kann man sich nicht zur Liebe zwingen, wie man sich zur Arbeit zwingen kann; aber daraus folgt nicht, daß man mit den Menschen ohne Liebe umgehen darf. Wenn du keine Liebe zu den Menschen empfindest, so halte dich fern, beschäftige dich mit dir selbst oder mit irgendwelchen Sachen; aber nicht mit Menschen.
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Liebst du
Liebst du um Schönheit, o nicht mich liebe!
Liebe die Sonne, sie trägt ein goldnes Haar!
Liebst du um Jugend, o mich nicht liebe!
Liebe den Frühling, der jung ist jedes Jahr!
Liebst du um Schätze, o nicht mich liebe!
Liebe die Meerfrau, sie hat viel Perlen klar!
Liebst du um Liebe, o ja, mich liebe!
Liebe mich immer, dich lieb' ich immerdar.
Friedrich Rückert
Ihr
Namen nennen dich nicht.
Dich bilden Griffel und Pinsel sterblicher Künstler nicht nach.
Lieder singen dich nicht.
Sie alle reden wie Nachhall fernester Zeiten von dir.
Wie du lebest und bist, so trag ich einzig im Herzen,
teuerstes Mädchen, dein Bild.
Wäre Herzens Empfindung hörbar,
jeder Gedanke würde dann Hymnus sein von dir.
Lieben kann ich dich nur. Die Lieder,
wie ich dich liebe, spar ich der Ewigkeit auf.
Hermann Wilhelm Franz Ueltzen
Die Liebe
...sie ist es,
die dir die Hand reicht,
dich trägt
durch all die Zeit!
...sie ist es,
die Licht in deine Dunkelheit trägt,
dich erhellt
in all dem Leid!
...sie ist es,
die dich nimmt so wie du bist,
dich tröstet
in all der Verletzlichkeit!
...sie ist es,
die dir alles vergibt,
dich liebt
bis in alle Ewigkeit!
Petra Speth
Ich liebe die Sonne und die Sterne
Ich liebe Klara und ihre Schwestern
Ich liebe das Herz der Menschen
Und alle schönen Dinge
Herr
Du mußt mir verzeihen
Denn nur Dich sollte ich lieben.
Lächelnd antwortete der Herr:
Ich liebe die Sonne und die Sterne
Ich liebe Klara und ihre Schwestern
Ich liebe das Herz der Menschen
Und alle schönen Dinge
Mein Franziskus
Du mußt nicht weinen
Denn das alles liebe ich auch.
Anton Rotzetter
Mein Herz ich will dich fragen:
Was ist denn Liebe, sag?
"Zwei Seelen und ein Gedanke,
zwei Herzen und ein Schlag!"
Und sprich, woher kommt Liebe?
"Sie kommt und sie ist da!"
Und sprich, wie schwindet Liebe?
"Die war's nicht, der's geschah!
Und was ist reine Liebe?
"Die ihrer selbst vergißt!"
Und wann ist Lieb am tiefsten?
"Wenn sie am stillsten ist!"
Und wann ist Lieb am reichsten?
"Das ist sie, wenn sie gibt!"
Und sprich, wie redet Liebe?
"Sie redet nicht, sie liebt!"
Friedrich Halm
Du willst es nicht in Worten sagen,
Doch legst dus brennend Mund auf Mund,
Und deiner Pulse tiefes Schlagen
Tut liebliches Geheimnis kund.
Du fliehst vor mir, du scheue Taube,
Und drückst dich fest an meine Brust,
Du bist der Liebe schon zum Raube
Und bist dir kaum des Worts bewußt.
Du biegst den schlanken Leib mir ferne,
Indes dein roter Mund mich küßt;
Behalten möchtest du dich gerne,
Da du doch ganz verloren bist.
Du fühlst, wir können nicht verzichten;
Warum zu geben scheust du noch?
Du...
Theodor Storm
Wehe Liebe
Du sagst, ich sei jung –
Das nimmt mir die Ruh,
Du sagst, ich sei schön –
Ich weine dazu!
Was soll mir die Jugend,
Ich bin ja allein,
Was taugt mir die Schönheit -
Sie ist ja nicht dein!
Ich habe dich lieb –
Du fühlst nicht, wie sehr,
Ich trage ein Leid –
Du weißt nicht, wie schwer !
Ich hatte ein Hoffen,
Das ist nun todt…
Ach, Gott,
Erbarm' dich meiner Noth!
Anna Ritter
Ade
Es weiß der Stärkste manchmal nicht,
woher nehmen all die Kraft,
dass man am Ende trotz des Leids
es immer wieder schafft,
"Ade" zu sagen, viele Mal.
Doch "A De" heißt: "Geh zu Gott!"
S'ist Gottes Liebe, die Dich trägt
und diese endet nicht im Tod.
"Ich bin die Liebe, bin das Leben,"
so hör'n wir Gottes Wort.
Die, die gegangen sind, sind fern,
doch nicht für immer fort.
Auch wenn allein magst fühl'n Du Dich,
so bist Du's wahrlich nicht!
Im Herzen wohnen sie mit Gott, der sagt:
"Ich bin...
Susanne Pilastro
Heimweh
O du, die mich von hinnen trieb,
Dich hab' ich dennoch, dennoch lieb!
– Wie einer seine Heimat liebt,
Dem sie auch nichts als Elend gibt,
Und wie er aus der Fremde Glück
Sich dennoch sehnt nach ihr zurück.
Dort ist der Himmel tiefer blau,
Dort liegt in satterm Grün die Au,
Dort blühn die Blumen schöner auch
Und atmen düftevollern Hauch,
Dort klingt sogar der Vögel Laut
Ihm wundersüß und wohlvertraut.
Und stieß ihn auch die Heimat fort,
Im Traum ist seine Seele dort,
Und klopft an ihr...
A. de Nora (Pseudonym für Anton Alfred Noder)