Leben Leben Zitate (Seite 210)
Laß sterben, was sterben will, und schleppe
dich mit ihm nicht müde! Du zwingst es doch
nicht mehr zum Leben und zu der frohen Freude
eines Sommers! Es hat die Kraft nicht mehr,
dein Mitleid, deine Liebe dir zu danken, und zerrt
dich selber nur in seinen Herbst!
Laß sterben drum, was sterben will ...
und ohne Klage!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Nun gilt es!
Nun gilt es: nun zeig', daß du stark bist!
Die Zähne zusammen!
Und durchgerungen!
Klagen und Traurigkeit hilft zu nichts
und macht nur müde!
Das Leben ist Krieg…
Das alte Lied!
Um eine Stunde Frieden zu haben
am späten Abend, gilt es zähe
im Kampf zu stehn!
Das ist so und wird es wohl immer so bleiben!
Und manchmal denk' ich sogar: es sei gut!
Also Mut
und Glauben und fröhlich geblieben!
Es soll uns noch lange nicht unterkriegen!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Abend
Endet schon des Tages Leben
und sein ganzes Glück?
Töne und Gestalten schweben
in sich selbst zurück.
Zwischen Wachen, zwischen Träumen
trinkt die Seele schon,
zugeweht aus andern Räumen,
leisen Harfenton.
Breite nun, du sternenschöne,
atemstille Nacht,
deine Schleier und versöhne
wo ein Leiden wacht.
Johann Georg Fischer
Ihr grünen Blätter in den Wäldern,
bewegt und regt euch doch mit mir!
Ihr schwankenden Gräser in den Feldern,
ihr Blumen, laßt doch eure Zier
zu Gottes Ruhm belebet sein,
und stimmet lieblich mit mir ein.
Ach alles, alles was ein Leben
und einen Odem in sich hat,
soll sich mir zum Gehilfen geben;
denn mein Vermögen ist zu matt,
die großen Wunder zu erhöhn,
die allenthalben um mich stehn…
Johann Friedrich Fischart
Die Jugend kann auf spät're Zeit vertraun,
Allein das weiße Haar wird nicht mehr braun.
Stets enger wird der Weg, auf dem du eilst,
Je länger du auf dieser Erde weilst;
Das Rosenrot der Wange bleicht geschwind,
Der Seele klares Auge selbst wird blind;
Das Leben flieht gleich wie ein flücht'ger Schemen –
Doch wir ein weiser Mann sich grämen?
Firdausi
Zum Wundern
Tagtäglich
werden wir bombardiert
mit Katastrophenberichten,
fürchterlichen Vorkommnissen,
negativen Nachrichten
und schrecklichen Bildern.
Ist es da
nicht ein Wunder,
daß wir immer noch
an das Gute im Menschen
glauben können,
daß wir die Hoffnung
auf bessere Zeiten
nicht aufgeben,
daß wir noch immer
anderen Menschen
unser Vertrauen
schenken können,
daß wir schlafen
und träumen können,
leben und lieben?
Ernst Ferstl