Leben Dein Leben Zitate (Seite 26)
Wo willst du hin?
Wo willst du hin?
Es ist so kalt
Wo willst du hin?
Ich such dich bald
Mir ist kalt, ich bin allein
Es kommt die Frage nach dem Sein
Nach dem großen Sinn des Lebens
Der in Liebe ist gegeben
Um diesen Kreislauf fortzuwähren,
Muss ich für dich sehr viel entbehren
Doch dieses Geben ist Genuss
Die Liebe selbst sie ist ein Muss
Doch wo willst du hin?
Es ist so kalt
Aber wo willst du hin?
Du sagst „Bis Bald“
Ich freu mich auf das Wiedersehen
Dein Gesicht erneut zu erspähen
Denn das...
Frank Korablin
Reichtum in Christo
Hättest du Licht und Heil
Mir nicht gegeben,
Hätt' ich kein andres Teil,
Hätt' ich kein Leben.
Wärst du blutend nicht
Für mich verschieden,
Käm' in mein Angesicht
Ewig kein Frieden!
Aber du lebst und bist
Alles in allen:
Siehe mein Los, es ist
Lieblich gefallen.
Jesus, ich lebe dir,
Bis ich dir sterbe;
Rufst du von hinnen mir,
Bin ich dein Erbe.
Christus im Erdenthal,
Christus am Grabe,
Christus im Himmelssaal
Ist's, was ich habe.
Albert Knapp
Das Notabene
Holt mir Wein in vollen Krügen!
(Notabene: Wein vom Sundgau)
Und ein Weib soll bei mir liegen!
(Notabene: eine Jungfrau)
Ewig hängt sie mir am Munde.
(Notabene: eine Stunde…)
Ach, das Leben ist so lyrisch
(Notabene: wenn man jung ist),
Und es duftet so verführisch
(Notabene: wenn's kein Dung ist),
Ach, wie leicht wird hier erreicht doch
(Notabene: ein Vielleicht noch…)
Laß die Erde heiß sich drehen!
(Notabene: bis sie kalt ist)
Deine Liebste, sollst du sehen...
Klabund
Durch all die Jahre, die ich durchgelebt,
Hab eines Bruders Freundschaft ich erstrebt,
Der unsern Freundschaftsbund nicht jählings ende,
Sein Wort nicht bräche, noch sich von mir wende.
Bei wieviel Freunden mußt' ich dann erfahren,
Daß alles eher sie als Brüder waren!
Und ach, wie oft, wie oft ersetzte wieder
Ich solche Brüder dann durch neue Brüder!
Zuletzt, als Jahr für Jahr mir so vergangen,
Sprach ich zu mir: Umsonst ist dein Verlangen.
Bei Gott, so lang noch dauert hier mein Leben,
Will...
Omar Khayyâm
O mag ein Engel Dir die Schrift diktieren
O mag ein Engel Dir die Schrift diktieren,
Daß jedes Wort mir Wonne sei und Lust,
Ein Engel Deine Feder führen,
Ein Zauber drinnen leben unbewußt!
Damit, wenn ich das Siegel löse,
Das Glück sich ungetrübt daraus ergießt,
Und keine Wolke, keine böse,
Mein Geist von Deinem Geiste liest.
Friederike Kempner
Der Schulgenoß
Wohin hat dich dein guter Stern gezogen,
O Schulgenoß aus ersten Knabenjahren?
Wie weit sind auseinander wir gefahren
In unsern Schifflein auf des Lebens Wogen!
Wenn wir die Untersten der Klasse waren,
Wie haben wir treuherzig uns betrogen,
Erfinderisch und schwärm'risch uns belogen
Von Aventuren, Liebschaft und Gefahren!
Da seh' ich just, beim Schimmer der Laterne,
Wie mir gebückt, zerlumpt ein Vagabund
Mit einem Häscher scheu vorübergeht - !
So also wendeten sich...
Gottfried Keller
Alle Weisheit meines Lebens
Hat das Eine mich gelehrt,
Lieb' ist sterblich! Ganz vergebens
Hoffst du, daß die Liebe währt!
Bist du treu, sie lachen deiner,
Ändern wie die Moden sich,
Änderst du dich, keift gemeiner
Eifersücht'ger Neid um dich.
Drum vermeide Hymens Falle,
Hoffe nie, ein Weib sei dein!
Aber lieb' und täusche alle,
Um nicht selbst getäuscht zu sein.
Nikolai Michailowitsch Karamsin
Leiden
Ich wohn' in einem dunklen Land,
mein Leben liegt in Trümmern,
ich seh' von fern den selgen Strand
Der Gotteskinder schimmern.
Doch eine Stimme fest und lind,
Von der mich nichts darf scheiden,
Tönt an mein Ohr: "Dein Weg, mein Kind,
Zu diesem Licht heißt Leiden."
Elisabeth Josephson-Mercator
Eine Seele
In deinen Liedern lebt mein Leben,
Durch meine Lieder strömt dein Blut.
Ein unerschöpftes Nehmen, Geben
Und eine unerschöpfte Glut.
Ein Lächeln nur und nur ein</em> Leiden,
Du bist in mir und ich in dir.
Und kommt das Glück, es winkt uns beiden,
Und keiner bettelt: Komm zu mir!
Und wenn mein Blick vom letzten Ziele
Ins fremde Land hinüberrinnt,
Du fühlst es mit, wie ich es fühle,
Weil wir so ganz verkettet sind.
Ludwig Jacobowski
Wenn du, um größ'res Weh zu meiden,
von dem, was du geliebt, mußt scheiden –
Geh nicht in Groll! Geh nicht in Zorn!
Die Zeit wird mildern deine Schmerzen;
Doch gehst du mit verhülltem Herzen,
Bleibt in der Wunde dir der Dorn.
Du mußt ihn immerdar empfinden,
Manch größ'res Leiden wird verschwinden,
Indes das kleine dir verblieb;
Es wird vergiften dir das Leben,
Daß du gezürnt und nicht vergeben;
Drum – eh du scheidest, o vergib!
Ludwig Ißleib
Ein Lebewohl
"Wie denkst du mein?"
Wie eines holden Traumes,
Der schönsten Blüt' des blütenreichen Baumes
Der Phantasie, gedenk' ich dein!
Ich bin erwacht!
Der kosend mich umwunden,
Der süße Traum ist eilig mir verschwunden,
Ließ mich allein in dunkler Nacht.
Doch, wenn ein Traum,
Ein lieblicher, sich endet,
Wer hätte Klagen wohl um ihn verschwendet?
Man denkt an ihn Minuten kaum!
Die Nacht entflieht:
Mir winkt das rege Leben:
Mögst du dir selbst so leicht, als ich vergeben,
Ich, der in dir –...
Christian Friedrich Hebbel
Einmal schien die Welt
Dir so weit, so weit.
Einmal schien die Stunde
Dir wie Ewigkeit.
Einmal schien das Leben
Sonnig überreich.
Einmal deuchtest du
Dich Göttern gleich.
Aber einmal muß
Die Sonne trüber sein.
Einmal geht der Weg
Dir enger ein.
Einmal schreitest du
Nur sorglich Schritt für Schritt;
Einmal schreitet
Ein Begleiter mit.
Richtet deinen Blick
Dann unverwandt
auf ein blumiges
Gräbergartenland.
Einmal wirst du
Unter Erd' und Rosen liegen.
Einmal wird dein Sein
Wie Hauch verfliegen.
Carl Ferdinand Max Hauptmann