Lauf Zitate (Seite 12)
Die Menschheit im großen ganzen wird bleiben was sie war, so lange sich die Naturgesetze nicht ändern. Nur dem Individuum kann im einzelnen zugute kommen, was es im Laufe des Daseins errang. Das Menschengeschlecht macht keine Fortschritte. Nur einzelne Perioden scheinen sie zu machen.
Karl von Holtei
Möge die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen! Möge sie zerbrochen werden, diese alte Welt, wo die Unschuld zugrunde ging, wo die Selbstsucht gedieh, wo der Mensch vom Menschen ausgebeutet wurde! Mögen sie von Grund auf zerstört werden, diese übertünchten Grabstätten, in denen die Lüge und die Verderbnis herrschten.
Heinrich Heine
Die Natur ist eine maßlose Verschwenderin. Was die Menschheit im Laufe eines einzigen Frühlings zusammen liebt, könnte ausreichen, die Bevölkerung der Erde um ein Vielfaches zu vermehren. Und doch sind die Volkswirtschafts-Professoren unzufrieden. Da die Natur überall nur mit ganz geringem Nutzen zu arbeiten pflegt, muß man eben den Umsatz erhöhen. Es wird also immer noch nicht genug geliebt.
Carl Hagemann
Ist dein Ehrgeiz ein so brennender, daß du für jede einzelne kleine Niederlage durchaus sogleich eine Genugtuung haben willst, so kannst du dir den Lauf deines ganzen Lebens in Frage bringen. Das Schicksal gewährt Schadloshaltungen, selten aber andere als unerwartete. Harre aus – ! Das Schicksal zahlt nicht selten in solchen Fällen das Kapital mit sämtlichen rückständigen Zinsen wieder.
Karl Gutzkow
Der Mensch gewöhnt sich nach und nach an alles und auch daran, im engsten Raume sich zu bewegen und seine Tätigkeit in die kleinsten Schranken gebannt zu sehen. Wer an weite Aussichten gewöhnt ist, an großen Geschäftsverkehr und weit hinreichendes Wirken, dem scheint ein so eng beschränktes Dasein die schrecklichste Pein auf Erden, und doch würde er sich im Laufe der Jahre vielleicht daran gewöhnen, es erfahren, daß die Bürden, welche alle Menschen tragen, wohl anders aussehen, aber nicht so...
Jeremias Gotthelf