Lachen Zitate (Seite 12)
Die Gedanken sind frei –
auch für die Dichterei.
Gefühle sind berechtigt, sie darzulegen –
müssen ja nicht die eigenen sein,
man kann nicht schauen in ein Herz hinein.
Manche Menschen tröstet ein trauriger Vers –
in dem Erkennen - man empfindet den gleichen Schmerz.
Manche Menschen erfreuen sich an lustigen Zeilen –
und können eine zeitlang im Lachen verweilen.
Man schreibt alles nieder was einem einfällt.
Laßt jeden so in dieser Welt
schreiben, wie es ihm gefällt.
Karin Obendorfer
Große Kinderaugen
Große Kinderaugen
Die mir stets im Traum erscheinen
Große Kinderaugen
Die meine Seele lassen weinen
Große Kinderaugen
Lassen mich des Nachts nicht schlafen
Große Kinderaugen
Wollen mich für ewig strafen
Große Kinderaugen
Die die Welt nicht mehr verstehen
Große Kinderaugen
Die mich viel zu selten sehen
Große Kinderaugen
Die leider viel zu selten lachen
Große Kinderaugen
Die mich so hilflos machen
Große Kinderaugen
Fragen: "Sag, hast Du mich noch lieb?"
Große...
Heiko Noack
Ich wollt das Lied des Herzens nicht verschweigen
Ich wollt das Lied des Herzens nicht verschweigen.
Ich wollt es jubelnd zu den Menschen schmettern,
die bleich am Baume der Erkenntnis klettern,
das Glück vermutend in den kahlen Zweigen.
Ich wollt sie rufen zu den breiten Küsten,
an die des Meeres Wellen silbern schlagen.
Ich wollt sie lehren leichte Schultern tragen
und freien Sinn in übermüt'gen Brüsten.
Ich stoß ins Horn. Noch einmal. – Doch ich staune:
die Menschen lachen, die ich wecken...
Erich Mühsam
Ich kann's, ich kann's nicht mehr ertragen,
Dies artige geleckte Sagen,
Dies kluge Reden, süße Blicken –
Dies Lachen, Rufen, Köpfenicken.
Dies Wörter- und Gedankenschniegeln,
Dies eitle Sich-im-Nachbar-Spiegeln,
Dies ganze falsche hohle Treiben –
Nein, laßt uns bei uns selber bleiben.
Christian Morgenstern
Dämmergang
Du lebst meerüber
In blauer Ferne
Und du besuchst mich
Beim ersten Sterne.
Ich mach im Felde
Die Dämmerrunde,
Umbellt, umsprungen
Von meinem Hunde.
Es rauscht im Dickicht,
Es webt im Düster,
Auf meine Wange
Haucht warm Geflüster.
Das Weggeleite
Wird trauter, trauter,
Du schmiegst dich näher,
Du plauderst lauter.
Da gibts zu schelten,
Da gibts zu fragen
Und hell zu lachen
Und leis zu klagen.
Was wedelt Barry
So glückverloren?
Du kraulst dem Liebling
Die weichen Ohren ...
Conrad Ferdinand Meyer
Sehnsucht
Überall
in dem All,
mag ich liegen oder stehen,
mag ich ruhen oder gehen,
immer die Geliebte seh'.
Wonnig mild
steigt ihr Bild,
mag ich träumen oder wachen,
mag ich weinen oder lachen,
vor den Augen in die Höh'.
Ist sie fern,
immer gern
eilt mein Herz sie zu belauschen,
Liebeswonnen einzutauschen
in der heißgeliebten Näh'.
Ist sie nah,
ist sie da,
sink ich flehend vor ihr nieder,
singe neue Liebeslieder,
sing von meines Herzens Weh'!
Zög sie dann
mich heran,
würd' ich feurig sie...
Daniel Eduard Meier
Sag' an, du Träumer am lichten Tag.
Was willst du heut' mit dem Bangen?
Du wandelst so stumm durch Lenz und Hag,
Als wärst du von Blindheit befangen.
Ich bin nicht blind und sehe doch nicht,
Mir ist nicht dunkel und ist nicht licht.
Könnt' lachen und könnte weinen.
Doch sagen könnt' ich es keinem.
O sieht dich die Sonne so freundlich an,
Was sollen dir Schmerz und Reue?
Wirf ab deine Last, du trauriger Mann,
Und freu' dich an Sonne und Bläue.
Mich freut keine Sonne, mich freut kein Blau
Und...
Gustav Mahler
Kreta
mit sanften Hügeln
gleich einer Frau
und dein Atem
ist Honig und
beschwerlicher Thymian
dem Fremden ergibst
du dich leicht
doch nichts gleicht
dem Entzücken
wenn du dich ergibst
dem berauschenden Meer
noch ist dein Lachen tief
und verwirrt sich nicht
gleich einer fliehenden Möwe
nur in den Winkeln
du bist wie der Schoß
einer Frau im Tod
der gierigen Augen
Anke Maggauer-Kirsche
Die Welt ein Buch
Die Welt, die ist ein Buch, ein jeder eine Letter;
Die Länder sind der Bund; die Zeiten sind die Blätter.
In diesem find't man mehr betört als kluge Sachen;
In diesem find't man mehr zum Klagen als zum Lachen;
In diesem find't man mehr zu meiden als zu üben;
In diesem find't man mehr zu hassen als zu lieben.
Friedrich Freiherr von Logau
Mittagszauber
Vor Wonne zitternd hat die Mittagsschwüle
Auf Tal und Höh' in Stille sich gebreitet;
Man hört nur, wie der Specht im Tannicht scheitet,
Und wie durchs Tobel rauscht die Sägemühle.
Und schneller fließt der Bach, als such' er Kühle.
Die Blume schaut ihm durstig nach und spreitet
Die Blätter sehnend aus, und trunken gleitet
Der Schmetterling vom seidnen Blütenpfühle.
Am Ufer sucht der Fährmann sich im Nachen
Aus Weidenlaub ein Sonnendach zu zimmern
Und sieht ins Wasser, was die...
Hermann Ritter von Lingg
Greift zum Becher und laßt das Schelten!
Die Welt ist blind.
Sie frägt, was die Menschen gelten,
Nicht, was sie sind!
Uns aber laßt zechen und krönen
Mit Laubgewind
Die Stirnen, die noch dem Schönen
Ergeben sind!
Und bei den Posaunenstößen,
Die eitel Wind,
Laßt uns lachen über Größen,
Die keine sind!
Heinrich Leuthold