Küche Zitate (Seite 6)
Was ich von der Vielweiberei in meinem Spital gesehen habe, hat sie mir nicht von der häßlichen Seite gezeigt. Einst kam ein kranker, schon älterer Häuptling mit zwei jungen Frauen. Als sein Befinden besorgniserregend wurde, erschien plötzlich eine dritte, die bedeutend älter war als die anderen. Es war die erste Gattin. Von jenem Tage an saß sie auf seinem Bett, hielt sein Haupt in ihrem Schoß und reichte ihm zu trinken. Die beiden jüngeren begegneten ihr mit Ehrerbietung, nahmen ihre...
Albert Schweitzer
Für jeden ist eine Frau etwas anderes; für den einen Hausmannskost, für den Dichter Nachtigallenfutter, für den Maler ein Schauessen, für einen Empfindsamen Himmelbrot und Liebe- und Abendmahl, für Weltmenschen der Leckerbissen seines indischen Vogelnestes oder eine pommersche Gänsebrust - und für einen andern eine kalte Küche.
Jean Paul
Wir werden keine Söldnertruppe mit utopischem Budget haben. Wir planen mehrere Jahre und legen auf den Nachwuchs großen Wert. Das Budget wird in Hinkunft ein höheres sein, das ist klar. Der Trainer soll eine vernünftige Basis haben und allein entscheiden. Zu viele Köche verderben den Brei.
Dietrich Mateschitz
Was die holländische Küche betrifft, so unterscheidet sie sich - von der deutschen - erstens in der Reinlichkeit, zweitens durch die eigene Leckerheit. Besonders ist die Zubereitung der Fische unbeschreibbar liebenswürdig. Rührend inniger, und doch zugleich tiefsinnlicher Sellerieduft. Selbstbewußte Naivität und Knoblauch. Tadelhaft jedoch ist es, daß sie Unterhosen von Flanell tragen; nicht die Fische, sondern die schönen Töchter des meerumspülten Hollands.
Heinrich Heine
Italiens gelbfette, leidenschaftsgewürzte, humoristisch garnierte, aber doch schmachtend idealische Küche trägt ganz den Charakter der italienischen Schönen. Oh, wie sehne ich mich manchmal nach den lombardischen Stuffados, nach den Tagliarinis und Broccolis der holdseligen Toscana! Alles schwimmt in Öl, träge und zärtlich, und trillert Rossinis süße Melodien, und weint vor Zwiebelduft und Sehnsucht! Den Makkaroni aber mußt du mit den Fingern essen, und dann heißt er: Beatrice!
Heinrich Heine