Krieg Zitate (Seite 18)
Verfrüht
Papa, nicht wahr,
Im nächsten Jahr,
Wenn ich erst groß
Und lesen kann und schreiben kann,
Dann krieg ich einen hübschen Mann
Mit einer Ticktackuhr
An einer goldnen Schnur.
Der nimmt mich auf den Schoß
Und sagt zu mir: Mein Engel,
Und gibt mir Zuckerkrengel
Und Kuchen und Pasteten.
Nicht wahr, Papa?
Der Vater brummt: Na, na,
Was ist das für Gefabel.
Die Vögel, die dann flöten,
Die haben noch keinen Schnabel.
Wilhelm Busch
Ihr mögt von Kriegs- und Heldenruhm
So viel und wie ihr wollt verkünden,
Nur schweigt von eurem Christentum,
Gepredigt aus Kanonenschlünden!
Bedürft ihr Proben eures Muts,
So schlagt euch wie die Heiden weiland.
Vergießt so viel ihr müßt des Bluts,
Nur redet nicht dabei vom Heiland!
Noch gläubig schlägt das Türkenheer
Die Schlacht zum Ruhme des Allah.
Wir haben keinen Odin mehr,
Tot sind die Götter der Walhalla.
Seid was ihr wollt, doch ganz und frei,
auf dieser Seite wie auf jener,
Verhaßt...
Friedrich Martin von Bodenstedt
Was wäre wenn ...
Wäre Goethe nicht bekannt gewesen,
hätte niemand seinen Faust gelesen.
Wären wir friedlich programmiert,
wäre nie ein Krieg passiert.
Wäre der Alkohol nicht erfunden,
wären gesünder die "Gesunden".
Wäre das Recht auf der rechten Seite,
gingen viele Betriebe nicht pleite.
Wäre der Mensch nicht auf der Welt,
brauchten wir alle gar kein Geld.
Erhard Horst Bellermann

Ein einfältiger Mann fragte einen Gewappneten, was er vorhätte. Der antwortete, er wolle in den Krieg ziehen.
Was tun?
Leute umbringen. Städte und Dörfer anstecken.
Warum?
Auf daß man Frieden habe.
Antwortete jener: Warum macht man dann nicht Frieden, ehe man solche Untat anrichtet?
Julius Wilhelm Zincgref