Körper Zitate (Seite 14)
Zu allen, ja zu allen möcht ich kommen,
tief übers Einzelmenschliche hinaus.
Als Geist nur aus der Ferne kann man frommen,
ein Mensch ist nur ein Mensch bei sich zu Haus.
Nur in der Ferne wird er wirklich strahlen,
und aus der Nähe wird sein Licht bald blind,
da müssen alle wir dafür bezahlen,
daß wir nicht Geister nur, auch Körper sind.
Christian Morgenstern
Kreislauftechnische Empfehlung
All zu oft gehen Chancen flöten
durch überraschendes Erröten,
doch auch dauernd zu erblassen,
sollt man besser unterlassen.
Das eine wirkt nicht selbstbewußt,
und sorgt dadurch für Seelenfrust,
das andere, im Direktvergleich,
macht den Körper ziemlich bleich.
Bei beidem wünsch dir von der Fee
Beistand für dein EKG.
Hoffnung bleibt, denn blaß und rot,
ist deutlich besser noch als tot.
KarlHeinz Karius
Himmlische Verführung
Pochend hüllt der einzige Wunsch des Herzens,
eine Liebe zu erfahr'n in Gegenwart,
in tiefer Erinnerung große Schmerzen,
ein einsames Verlangen erleben ganz zart.
Schicksalswissend, ergeben dem Gefühl,
dich liebkosend deinen Körper berühr'n,
deine Haut streichelnd, es ist mein Kalkül
dich in wunderschönsten Träumen verführ'n.
Gerd Groß
Gipfelsturm
Wenn unsere Augen
in dem jeweils anderen ertrinken,
unsere Lippen einander
Sternstunden versprechen,
deine Wangen mit den meinen
um die Wette glühen,
unsere Hände zu Fuß
Neuland entdecken,
wenn unsere Körper
im gleichen Rhythmus
auf- und untergehen;
dann kann es
nicht mehr weit sein
zum Gipfel des Einsseins.
Ernst Ferstl
Ich möchte dich mitnehmen
Manchmal
möchte ich dich mitnehmen
in mein Hirn,
damit du meinen Gedanken
ins Auge sehen kannst.
Manchmal
möchte ich dich mitnehmen
in mein Herz,
damit du meine Gefühle
für dich und uns
begreifen kannst.
Manchmal
möchte ich dich mitnehmen
in meinen Körper,
damit du spüren kannst,
was ich spüre,
wenn ich dich spüre.
Ernst Ferstl
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt
gehen wir aufeinander zu,
kommen wir uns entgegen –
und unserer Zuneigung
auf die Spur.
Schritt für Schritt
lachen wir uns
unsere Ängste vom Leib
tanzen sich unsere Gefühle
das Herz aus der Seele.
Schritt für Schritt
pochen sich unsere Herzen
hautnah heran,
klettern unsere Körper
dem Gipfel des Genusses entgegen.
Schritt für Schritt
entfliehen wir
dem Schatten des Vergangenen,
werfen wir uns sehnsuchtsschwanger
dem Glück der Herzenslust
in die...
Ernst Ferstl
Du
Als ich dein Lächeln das erste Mal sah, spürte ich ganz nah, deine Wärme, deine Liebe, und es traf mich tief ins Herz.
Als ich in deine Augen das erste Mal sah, da strahlten sie und leuchteten wie Diamanten.
Ich konnte mich deiner Sinnlichkeit nicht entziehen und wollte nicht mehr zurück in die Dunkelheit, aus der ich kam.
Als das erste Mal deine zarten Hände meinen Körper berührten, da spürte ich die Kraft der Liebe, und ich gab mich voll und ganz dir hin.
Als sich unsere Lippen das...
by SPODO
Gott, dein Wille geschieht nicht,
wenn die Erdkruste sich reibt; zerbricht
und vielfachen Tod bringt,
er geschieht nicht, wenn Viren
blühende Körper von innen, zerfressen,
dein Wille geschieht nicht,
wenn Menschen den Eigennutz
zum obersten Prinzip erklären.
Ach, geschähe dein Wille!
Thomas Bornhauser
Ehre der Arbeit – des Kopfes, der Hände,
Wo sie mit Eifer sich tummelt und regt!
Wo ist das Mißgeschick, das nicht verschwände,
Wird sich mit freudigem Herzen geregt?
Ehret die Arbeit! Sie würzet das Leben,
Kräftigt den Körper und adelt den Geist;
Seht, wie die Saaten sich goldig erheben,
Und wie der Himmel den Regen verheißt!
Fürst Moritz Casimir I. von Bentheim-Tecklenburg zu Rheda und Hohenlimburg
Fallen gelassen
Fallen gelassen
in den Staub,
dieses Lächeln,
stumm erstarrt,
wie die Masken am Fenster
in die Jahre blickend,
wissend,
schweigend,
im Bund mit
Zeit und Tod,
hemmungslos liebend
diese Körper der Frauen,
ein Schlangenkampf
um hymnische Berührung,
innerster Schrei,
wartend auf den
Augenblick der Entfesselung.
Michael Beisteiner
Eifersucht
Eifersucht
auf die Sonne,
sie wärmt deine Haut.
Eifersucht
auf den Mond,
er bewacht deinen Schlaf.
Eifersucht
auf den Wind,
er streichelt dein Gesicht.
Eifersucht
auf den Regen,
er berührt deinen Körper.
Eifersucht
auf die Musik,
sie fließt in dein Herz.
Eifersucht,
weil ich es nicht darf.
Margot S. Baumann