Kleine Zitate (Seite 57)
Will einer etwas Großes für die Allgemeinheit leisten, dann darf er nicht nur von den andern fordern. Weder Verfassungen noch Gesetze, noch Verordnungen, noch Regierungen erneuern ein Volk. Erneuert wird es nur durch die uneigennützige Arbeit eines jeden einzelnen. Nichts darf ihm zu gering, nichts darf ihm zu klein, nichts zu schmutzig sein.
Hans Konrad Escher von der Linth
Nimmt man von den einflußreichsten wissenschaftlichen Leistungen der größten Männer die Gedanken hinweg, die sie von anderen hatten, so bleibt für sie immer etwas übrig, was die anderen nicht hatten, in der Regel nur ein kleines Stückchen von einem neuen Gedanken, aber dies macht eben schon den großen Mann.
Justus Freiherr von Liebig
Träume führen uns oft in Umstände und Begebenheiten hinein, in die wir wachend nicht leicht hätten können verwickelt werden, oder lassen uns Unbequemlichkeiten fühlen, welche wir vielleicht als klein in der Ferne verachtet hätten und eben dadurch mit der Zeit in dieselben verwickelt worden wären. Ein Traum ändert daher oft unsern Entschluß, sichert unsern moralischen Fond besser als alle Lehren, die durch einen Umweg ins Herz gehen.
Georg Christoph Lichtenberg
Der große Kunstgriff, kleine Abweichungen von der Wahrheit für die Wahrheit selbst zu halten, worauf die ganze Differenzialrechnung gebaut ist, ist auch zugleich der Grund unserer witzigsten Gedanken, wo oft das Ganze hinfallen würde, wenn wir die Abweichungen in einer philosophischen Strenge nehmen würden.
Georg Christoph Lichtenberg