Kinder Sind Zitate (Seite 14)
Wiedersehn
Deine Kinder, hier verloren,
wirst du droben wiedersehn;
denn was aus dir ist geboren,
kann dir nicht verloren gehn.
Daß du einst sie wiedersehest,
dieses kannst du wohl verstehn,
wenn du auch nicht das verstehest,
wie du sie wirst wiedersehn.
Nicht als Kinder; oder wolltest
du sie ewig halten klein?
Nicht gealtert; oder solltest
du entfremdet ihnen seyn?
Die hier streitenden Gestalten,
dort wo sie verglichen sind,
wo nicht Mann und Weib sich spalten,
trennt sich auch...
Friedrich Rückert
Von Berufs-Kindern
Mancher Vater hat 'nen Sohn,
der ist aus der Art geschlagen,
geht zur Schule, schon seit 24 Jahren,
Vater darf das alles zahlen.
Immerhin kann er sich's leisten,
weil die Eltern nie verreisten.
Sparten für die Zukunft ein,
für den Sohn und's Mägdelein.
Vater hat auch noch 'ne Tochter,
wie schon immer eine mocht er,
die Arbeit mag sie nicht anfassen,
lieber Vaters Geld verprassen.
Nun sind die Eltern alt und müde,
können sich nicht mehr so rühren.
Denken, ach, wie schön es...
Horst Reiner Menzel
Das ist oft die Tragödie der Erziehung, daß die brutale Macht der Eltern sich mit ihrer schrecklichen Wucht auf die Individualität der Kinder wirft und sie erstickt, lähmt, zertrümmert. Da gibt es Kinder, die in ihrer Jugend aus der Welt ihrer eigenen Wünsche, Kräfte und Fähigkeiten durch die »strenge« Erziehung des Vaters (Väter sündigen darin mehr als Mütter!) verjagt und in die falsche Richtung getrieben und geschlagen worden sind, so daß sie in ihrem ganzen Leben an diesem unglücklichen...
Emil Peters
Nichts ist leichter, als die Kinder dazu zu erziehen, daß sie gehorchen, gefallen, aufwarten und alles tun, was Eltern und andere Erwachsene begehren. Freilich sind dann die Kinder nichts, nicht mehr als die Eltern. Aber schwerer ist es, Gehorsam und Freiheit zu vereinigen, die Kraft dazulassen und doch zu lenken und sich selber einen Gegner der besten Art zu erziehen.
Jean Paul
Eltern sollten von allen Forderungen seitens ihrer erwachsenen Kinder befreit sein. So ist es bei den Vögeln und Tieren des Waldes – nur Menschenmütter sind nie vor den Ansprüchen ihrer Kinder sicher, bis sie erschöpft und völlig ausgesogen ins Grab sinken. Frei aber sollten sie sein, wieder so frei wie in ihrer Mädchenzeit…
Prentice Mulford
Wo Kinder auftauchen, bekommt alles ein frisches, natürliches Gesicht voller Farbe, Wärme, Leben. Große Leute verstehen nichts davon. Sie sind nun einmal so. Sie reden vom Verdienen, sie machen sich immer Sorgen um das Geld. "Darum müssen Kinder mit den Großen viel Geduld haben", sagt der kleine Prinz.
Phil Bosmans