Kämpfer Zitate
Ergebung
Mag immerhin der Strom entgleiten,
Der meines Lebens Kahn entführt;
Indeß der Bord der Jugendzeiten
Sich mir in Fernungsduft verliert.
Zwo Töchter der Erfahrung stiegen
In meinen Kahn und weichen nie:
Verklärten Schmerz in trüben Zügen,
Süßlächelnde M e l a n c h o l i e.
Die andre, die mit leisem Dämpfer
Der Seele Saiten reiner stimmt,
E r g e b u n g, die geprüfte Kämpfer
In ihres Schilds Umschattung nimmt.
Wenn jene tief in meine Laute
Nach rührenden Akkorden greift;
Ruft die,...
Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis
Der Kämpfer – er kämpft immer und weiß nicht, daß er alles in sich hat und bezweifelt stets, daß das, was ist, so richtig ist, wie er es machte – denn er will besser sein als die anderen, gegen die er kämpft , weil er sich ja durchsetzen muß – nicht bewußt ist er sich, daß er gegen sich selbst kämpft – sein eigener Gegner ist – denn wäre er für sich, dann wäre er mit sich beschäftigt und könnte in der Zeit nicht gegen andere sein – denn eines geht nur zur Zeit – entweder für oder gegen – der,...
Bruno O. Sörensen
Dein König kommt in niedern Hüllen
sanftmütig auf der Es'lin Füllen,
empfang ihn froh, Jerusalem!
Trag ihm entgegen Friedenspalmen,
bestreu den Pfad mit grünen Halmen,
so ist's dem Herren angenehm.
O mächtiger Herrscher ohne Heere,
gewalt'ger Kämpfer ohne Speere,
o Friedensfürst von großer Macht,
es wollen dir der Erde Herren
den Weg zu deinem Throne sperren,
doch du gewinnst ihn ohne Schlacht.
Friedrich Rückert
Du glaubtest längst dich vorbereitet
Mit willigem Entsagen;
Und nun das Schicksal dich bestreitet,
So mußt du dennoch klagen.
Der Kämpfer war mit Muth gebrüstet,
Und glaubte sich wie gut! gerüstet;
Doch wenn hervor der Schrecken schreitet
Des Kampfes, wird er zagen.
Was hilfts auch, die Gedanken lenken
Auf das im Voraus, und sie senken
In das, was gar sich nicht läßt denken,
Eh man es muß ertragen!
Friedrich Rückert
Das Leben ist nicht dazu da, verstanden zu werden, es will geliebt sein mit ganzer Seele. Der Lebenskampf quält uns nur so lange, als wir noch nicht stark genug für die große Liebe sind. Nur der widerwillige Kämpfer leidet; wir sind selig in jedem Augenblick, wo wir uns völlig der Weltgewalt hingeben.
Richard Fedor Leopold Dehmel
- 1
- 2