Jugendliche Zitate (Seite 2)
Lange leben heißt gar vieles überleben, geliebte, gehaßte, gleichgültige Menschen, Königreiche, Hauptstädte, ja Wälder und Bäume, die wir jugendlich gesät und gepflanzt. Wir überleben uns selbst und erkennen durchaus noch dankbar, wenn uns auch nur einige Gaben des Leibes und Geistes übrig bleiben.
Hélène de Mecklembourg-Schwerin, Duchesse d'Orléans
Wo ein Leid in torrechtem Herzen sich findet tut es sich der Torheit kund. Wo man ein wunderlich geschmücktes Haupt sieht, bunte Farben und den verblühten Leib, ein jugendlich Tun, wo du feines und grobes Selbstlob hörst und über andere bitter grollende Urteile, ein verächtlich Lächeln siehst über jede wohltuende Mädchengestalt, ein seltsam Schönreden hörst, wo man nicht unterscheiden kann, was hinten und vornen ist, da lache nicht, da ist ein tiefes Weh im Herzen, das Herzen gewinnen möchte...
Jeremias Gotthelf
Sind uns die kurzen bunten Lumpen zu mißgönnen, die ein jugendlicher Mut, eine aufgefrischte Phantasie über unsere lebensarme Blöße hängt? Wenn ihr das Leben gar zu ernsthaft nehmt, was ist daran? Wenn uns der Morgen nicht zu neuen Freuden weckt, am Abend uns keine Lust zu hoffen übrigbleibt, ist's wohl des An- und Ausziehens wert?
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn ich tiefer in's Leben sah und alle Freud und Leid ahnte, die des Menschen warten, da wünscht ich mir einen Gatten, dessen Hand mich durch die Welt begleitete, der für die Liebe, die ihm mein jugendliches Herz weihen konnte, im Alter mein Freund, mein Beschützer, mir statt meiner Eltern geworden wäre, die ich um seinetwillen verließ.
Johann Wolfgang von Goethe
Vergleiche doch die jugendliche Glut, / die selbstischen Besitz verzehrend hascht, / nicht dem Gefühl des Vaters, der entzückt, / in heilgem Anschaun stille hingegeben, / sich an Entwicklung wunderbarer Kräfte, / sich an der Bildung Riesenschritten freut. / Der Liebe Sehnsucht fordert Gegenwart; / doch Zukunft ist des Vaters Eigentum. / Dort liegen seiner Hoffnung weite Felder, / dort seiner Saaten keimender Genuß.
Johann Wolfgang von Goethe