Ich Will Zitate (Seite 33)
Und ich sag' euch jetzt hier eines verbindlich: a) Ich will nicht und werde nicht Kanzler werden. - b) Helmut Kohl, den ich trotz meines Wissens um seine Unzulänglichkeit um des Friedens Willen als Kanzlerkandidat unterstützt habe, wird nie Kanzler werden. Er ist total unfähig dazu. Ihm fehlen die charakterlichen, die geistigen und die politischen Voraussetzungen. Ihm fehlt alles dafür. Aber man kann ja unter Umständen mit jedem regieren.
Franz Josef Strauß
Wenn mich jemand fragte, warum ich das Christentum für die höchste und einzige Religion halte, würde ich alles, was man so gelernt hat über das Verhältnis und die Rangordnung der Religionen und wie man die Vorzüge der besten herausfindet, getrost hinter den Ofen werfen und nur das eine sagen: Weil in dem ersten Befehl, den der Herr auf Erden gegeben hat, nur das eine Wort "Mensch" vorkommt. Er redet nicht von der Religion, vom Glauben, von der Seele oder sonst etwas, sondern einzig von...
Albert Schweitzer
Es ist in den letzten Jahren sehr viel über Zuschauer geschrieben worden. Deshalb hat mich das interessiert, und ich bin mal in so einen Fan-Klub gegangen. Wenn man sich mit den Leuten dort unterhält, erfährt man, daß die Tag für Tag einen unheimlichen Frust erleben, entweder an ihrem Arbeitsplatz, weil sie eine absolut stupide Tätigkeit ausführen müssen, oder zu Hause, wo sie in total zerrütteten Familien leben. Wenn die dann, zum Teil schon betrunken, in die Stadien gehen und durch die...
Karl-Heinz Rummenigge
Die Autorität, die ich dem Evangelium beilege, kann ich den Auslegungen der Menschen nicht geben, und ich will sie so wenig zu der meinigen zwingen lassen. Die Regel ist allgemein und klar in allem, was wichtig ist; die Vernunft, welche erklärt, ist einzeln, jeder hat die seinige, und sie gilt nur für ihn. Läßt man sich in diesen Fragen von anderen leiten, so zieht man die Erklärungen dem Text vor und unterwirft sich den Menschen, und nicht Gott.
Jean-Jacques Rousseau
Wenn ich den Begriff "Toleranz" gebrauche, dann meine ich damit nicht die bloße Duldung anderer Meinungen. Ich will damit unterstreichen, daß wir davon ausgehen müssen, daß die Wahrheit offen ist und nur erreicht werden kann durch ungehinderten Meinungsaustausch und den Wettbewerb verschiedener Auffassungen.
Nelson Mandela
Form ist Wollust
Form und Riegel mußten erst zerspringen,
Welt durch aufgeschlossne Röhren dringen:
Form ist Wollust, Friede, himmlisches Genügen,
Doch mich reißt es, Ackerschollen umzupflügen.
Form will mich verschnüren und verengen,
Doch ich will mein Sein in alle Weiten drängen -
Form ist klare Härte ohn' Erbarmen,
Doch mich treibt es zu den Dumpfen, zu den Armen,
Und in grenzenlosem Michverschenken
Will mich Leben mit Erfüllung tränken.
Ernst Maria Richard Stadler
Zur Rosenhochzeit
Nach zehn Ehe-Jahren ist es soweit:
Man feiert das Jubiläum der Rose.
Da blickt man zurück auf das Leben zu zweit
und erkennt: Fast ging's in die Hose!
Doch ohne Dorn' ist keine Ros'
auch wenn das nicht gefällt.
Und eine Ehe ohn' kummernes Los,
gibt's nicht auf dieser Welt.
Vor einem Jahrzehnt hat man sich vereint,
bis heut' nicht aufgegeben.
Gemeinsam gelacht und nicht wenig geweint,
will man auch weiter die Ehe (er)leben.
Drum sei die Rose gleich einem Symbol.
Und nicht...
Susanne Pilastro
Eroberung
Ach, sie strampelt mit den Füßen,
Ach, sie läßt es nicht geschehn,
Ach, noch kann ich ihren süßen
Körper nur zur Hälfte sehn;
Um die Hüfte weht der Schleier,
Um den Schleier irrt mein Blick,
Immer wilder loht mein Feuer,
Ach, sie drängt mich scheu zurück!
Mädchen, ich will nichts erzwingen;
Mädchen, gibt mir einen Kuß;
Sieh, dich tragen eigne Schwingen
Durch Begierde zum Genuß.
Ach, da schmiegt sie sich und lächelt:
Deine Küsse sind ein Graus;
Und mit beiden Händen fächelt,
Sie der...
Frank Wedekind
Liebeskampf
Das Wollen steht
Du fliehst und fliehst
Nicht halten
Suchen nicht
Ich
Will
Dich
Nicht!
Das Wollen steht
Und reißt die Wände nieder
Das Wollen steht
Und ebbt die Ströme ab
Das Wollen steht
Und schrumpft die Meilen in sich
Das Wollen steht
Und keucht und keucht
Und keucht
Vor dir!
Vor dir
Und hassen
Vor dir
Und wehren
Vor dir
Und beugen sich
Und
Sinken
Treten
Streicheln
Fluchen
Segnen
Um und um
Die runde runde hetze Welt!
Das Wollen steht!
Geschehn geschieht!
Im gleichen...
August Stramm
Das Leben ach! – O Mutter, bleib am Leben!
Spinn noch dies schöne alte Märchen fort
und teil mit uns, was du uns ja gegeben.
Es ist so traut im alten Lehnstuhl dort,
wenn ich die Hände leg' in deine Hände,
wenn sich dein Herz auf alte Zeiten besinnt;
o sag: Noch ist das Märchen nicht zu Ende –
und ich will lauschen – wie ein selig Kind.
Karl Stieler