Ich Kann Zitate (Seite 78)
Toleranz
Ich bin ein toleranter Mann,
das ist auch zu erstreben,
denn nur wer tolerant sein kann,
hat auch Erfolg im Leben.
Ich bin ein toleranter Mann
in allen Lebenslagen
und wer was auf dem Herzen hat,
der kann mir alles sagen.
Ich bin ein toleranter Mann
und das in jeder Phase,
doch wer nicht meiner Meinung ist,
der kriegt was auf die Nase.
Edmund Ruhenstroth
Manchmal könnte ich den ganzen Tag singen,
manchmal nur noch heulen.
Manchmal möchte ich alle umarmen,
manchmal jeden anschreien.
Manchmal kenne ich gar keine Angst,
manchmal zittere ich wegen Pipifax
und kann nichts dagegen tun,
daß aus Staubkorn-Ängsten Elefanten werden.
In mir wohnen zwei Ichs.
Doch all die anderen Menschen tun so,
als wären sie problemlos völlig eins.
Ich würde gegen die Ordnung verstoßen,
wenn ich alle Sorten meiner Gefühle nicht in mir einsperrte.
Doch in mir selbst bin...
Anita Ludwig
Vom Honigkuchenmann
Keine Puppe will ich haben -
Puppen gehn mich gar nichts an.
Was erfreu’n mich kann und laben
Ist ein Honigkuchenmann.
So ein Mann mit Leib und Kleid
durch und durch an Süßigkeit.
Stattlicher als eine Puppe
Sieht ein Honigkerl sich an,
Eine ganze Puppengruppe
Mich nicht so erfreuen kann.
Aber seh ich recht dich an,
Dauerst du mich, lieber Mann.
Denn du bist zum Tod erkoren -
Bin ich dir auch noch so gut,
Ob du hast ein Bein verloren.
Ob das...
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Vergebens
Nimmer löschen, nimmer stillen
Kann ich diese dunkle Sehnsucht
Nach dem Tode.
All mein atemloses Kämpfen,
Sie zu zwingen, ist vergebens.
Jene Zeiten, wo ich glaubte
Eine heiße, tiefe Liebe
Könnte tilgen diese Sehnsucht,
Sind vorüber – tot – begraben;
Denn die Liebe ist gekommen
Und die dunkle Sehnsucht blieb,
Und die Liebe ist geschieden,
Und die Sehnsucht stieg und stieg.
Nimmer löschen, nimmer stillen
Kann ich diese dunkle Sehnsucht
Nach dem Tode.
All mein atemloses Kämpfen,
Sie...
Felix Dörmann
Gefühle
kann man nicht beschreiben, nur geben...
und auch das nicht immer,
denn man kann sie auch zurückhalten –
aus Scheu,
aus Angst,
aus Rücksichtnahme,
aus Trotz,
aus Unsicherheit.
Wenn ich könnte, würde ich Dir meine per Post schicken,
als Einschreiben – streng vertraulich –
und mit Rückporto...
man kann ja nie wissen.
Kristiane Allert-Wybranietz
In Ruhe lassen – wie kann ich den in Ruhe lassen, der außer sich ist – wo ist er denn dann, der Unansprechbare – doch nicht bei sich, denn wäre er bei sich, dann wäre er ja in Ruhe und ich würde ihn dort auch lassen – meinetwegen – denn nur dann ist er ansprechbar. Wer aber außer sich ist, den kann keiner erreichen, erst dann, wenn er wieder zu sich gekommen ist, zur Ruhe also, dann kann man mit ihm sprechen – und so ist es schön, wenn wir in Ruhe miteinander sind!
Bruno O. Sörensen
Wenn das die Lange Weile ist, so, denke ich, stelle ich nichts als Lange Weile her, Texte auf Zeit, die einfach fehlt, weil man sie dort nicht zerknüllen und hier wegwerfen kann - dann müßte ich ja über sie reden können. Doch wer kann über was reden, wenn es mir nicht mehr abhanden kommt, weil sie ja nicht vergangen ist. Sobald sie sich nämlich thematisisiert, verzehrt sie sich, die Zeit nach der Zeit. Sie ißt den Leiermann auf, bedingt unbedingt.
Oskar Pastior
Man kann alleine sein und dennoch nicht einsam. Und andersherum kann man von hundert Menschen umgeben und dennoch einsam sein. Ich habe mich früher oft einsam gefühlt in manchen Entscheidungen, die ich treffen mußte, ohne daß ich jemanden hatte, der sie mit mir teilte. Mein Rat: Wenn man einsam ist, auf Menschen zugehen.
Ignatz Bubis
Von mir aus
Ich wäre gerne ganz weg
und voll da!
Ich wäre gerne Konfetti,
aber ich weiß nicht, mit wem!
Ich wäre gerne verliebt,
aber was das wieder kostet!
Ich wäre gerne ein Seeräuuber,
aber was ich sehe, gehört mir schon!
Ich würde gerne einen rauchen,
aber ich würde auch gerne einen trinken!
Ich wäre gerne der Gewöhnlichste von allen,
aber die anderen lassen mich nicht!
Ich wäre gerne eine Luftschlange,
aber nur, wenn keiner lacht!
Von mir aus kann alles so weitergehen,
nur nicht so schnell!
Peter-T. (Torsten) Schulz
Betonungen
Ich will tun, was ich will.
Das kann ganz unterschiedliches bedeuten.
Ich will tun, was ich will,
sagt das bockige Kind.
Ich will tun was ich will,
sagt der Teenager 10 Jahre später.
Ich will tun, was ich will,
spricht er in der Sturm- und Drangphase.
Ich will tun, was ich will,
findet er schließlich sein Erfolgsrezept.
Peter Hohl