Ich Kann Zitate (Seite 2)
Ich kann diese Post im Büro nicht mehr aufmachen. Es geht nicht. Weder physisch noch psychisch. Ich versuche, mich auf meinen Freundeskreis zu beschränken. Aber natürlich merke ich, daß mir Menschen Heiligenbilder, Rezepte und alles Mögliche schicken. Das erzählen sie mir, das spür' ich, das merk' ich, das krieg' ich mit. In einem ungeheuren Ausmaß. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, daß es mir so schlecht geht. Es klingt völlig absurd. Aber ich enttäusche die Menschen offenbar dadurch,...
Robert Hochner
Ich rede ja viel. Und ich höre mich lieber selber reden, als wenn ich denke, mein Gott, wann bist du endlich fertig! Da bin ich großkotzig. Bei Kulenkampff höre ich zu, und vor allem bei Loriot. Aber vor Naturwissenschaftlern, zum Beispiel, habe ich keinen Respekt. Weil die mir zu weit weg sind. Ich kann nicht nachvollziehen, was der Einstein geleistet hat. Aber ich verneige mich gerne vor den für mich erkennbaren Leistungen.
Thomas Gottschalk
Ich glaube, ich kann mit jedem Menschen reden. Ich breche weder vor einem kirchlichen Würdenträger zusammen noch habe ich bei einem Straßenkehrer Berührungsängste. Ich habe eine Gabe, Menschen nehmen zu können. Zu mir sind selbst Zuhälter nett. Ich möchte jetzt nicht großkotzig sagen, daß ich das Gute im Menschen wecke. Aber oft entdecke ich selbst bei Miesepetern einen Hauch von Fröhlichkeit.
Thomas Gottschalk
Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!
Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,
Ob sie mich für gestorben hält,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.
Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,
Und ruh' in einem stillen Gebiet!
Ich leb' allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!
Friedrich Rückert
Ich kann als Wandrer durch die Welt nur treiben,
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Nach meinem Sinn nur lesen oder schreiben –
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Die Hände hab’ ich vors Gesicht geschlagen,
Die Tränen fließen stets bei meinen Klagen,
Die Fehler sehe ich, die in mir lagen,
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Das Fundament der Welt ist wüst, o Not!
Das Korn ist aufgebraucht, es gibt kein Brot,
Weh diesem Leben, das hingeht zum Tod!
Ich fand...
Kul Himmet
Ich will ihm Auge in Auge gegenüberstehen. Deshalb ist es Unsinn zu sagen, ich sei ein Strippenzieher. Ich mache nie etwas hintenrum. Und ich kann aus der Situation heraus argumentieren, ich brauche keine vorbereiteten Reden. Wenn ich im Landtag ans Mikro ging, war immer Leben in der Bude, Zwischenrufe, der Geräuschpegel war hoch. So Debatten haben mir Spaß gemacht, und wenn es dann noch Beifall gab - das ist ein schönes Gefühl.
Gerhard Mayer-Vorfelder
Ich kann's, ich kann's nicht mehr ertragen,
Dies artige geleckte Sagen,
Dies kluge Reden, süße Blicken –
Dies Lachen, Rufen, Köpfenicken.
Dies Wörter- und Gedankenschniegeln,
Dies eitle Sich-im-Nachbar-Spiegeln,
Dies ganze falsche hohle Treiben –
Nein, laßt uns bei uns selber bleiben.
Christian Morgenstern