Ich Bin Ich Zitate (Seite 17)
Ich bin ja nach der mittleren Reife von der Schule weg, weil ich schon mit 18 einen Profi-Vertrag in der Tasche hatte. Vor zwei Jahren habe ich versucht, das Abitur per Fernkurs im Telekolleg nachzuholen. Ich hab's aufgegeben - zu viele Fußballtermine. Das nagt immer noch in mir. Wenn ich mit Fußball aufhöre, hole ich Abi und Studium nach - schon um mir selbst was zu beweisen.
Jürgen Klinsmann
Ich komme aus einer typisch katholischen Familie, war Ministrant, dann Pfandfinder. Ich bin so lange in die Kirche geschickt worden, bis sich was festgehakt hat. Ich weiß eben, daß es nichts Lächerliches ist, wenn sich der Vater im Nachthemd abends hinkniet und betet. Das habe ich als Kind erlebt. Andererseits gibt es Dinge, die ich völlig unsinnig finde. Etwa die Enthaltsamkeit vor der Ehe. Das haben meine Frau und ich nie betrieben. Da fing das Bild plötzlich an zu bröckeln.
Thomas Gottschalk
Ich kenne die Einsamkeit. Ich habe auch Drogenerfahrung, bin also im Innenausschuß beim Thema Rauschgiftbekämpfung wahrscheinlich der einzige, der weiß, wovon er redet. Aber was ich bei anderen Menschen, die mir sehr nahestanden, an Depressionen gesehen habe, das kenne ich nicht. Ich weiß nicht, woran es liegt. Wenn mich etwas wirklich betrifft, werde ich aktiv, habe sofort den Drang, etwas zu tun, und sei es nur, dagegen zu protestieren.
Joseph "Joschka" Fischer
Ich bin gesundheitlich in Ordnung; mein Knochenapparat, Muskeln und Sehnen sind hundertprozentig in Schuß. Dazu war ich auch immer viel zu gewissenhaft. Ich habe mich immer regelmäßig behandeln lassen, die kleinsten Wehwehchen sofort behandeln lassen. Ich habe mich immer gut auf den Wettkampf und das Training vorbereitet. Ich sehe in dieser Richtung überhaupt keinen Grund. Von mir aus würde ich jedes Länderspiel wieder mitmachen.
Franz Beckenbauer
Ich habe auch lange geglaubt, daß ich glücklich bin, wenn ich das und das erreiche, wenn ich so und so viel Geld verdiene. War ich aber überhaupt nicht. Im Endeffekt komme ich jetzt mehr und mehr drauf, was das für unerträgliche Zustände sind. Sich mit Menschen auseinander zu setzen, die man privat niemals treffen würde, aber aus beruflichem Kalkül an sich heranlassen muß. Das ist widerwärtig.
Oliver Baier
Ich bin müde geworden –
für andere die Tore zu öffnen –
für andere zu kämpfen –
für andere immer da zu sein –
immer nach zu geben –
immer zu lächeln –
niemals ich zu sein.
Nun werde ich versuchen an mich zu denken –
mein Tor zu öffnen –
für mich zu kämpfen –
für mich da zu sein –
nicht immer nach zu geben –
auch einmal zu weinen –
ich zu sein.
Diese Gedanken geben Kraft,
und so fange ich an ganz behutsam und bedacht
mein Leben nach meinen Gedanken zu lenken,
aber dabei auch an andere Menschen...
Karin Obendorfer
Ich bin meiner Mutter einziges Kind,
Und weil die andern ausgeblieben sind,
Was weiß ich wieviel, die sechs oder sieben,
Ist ebenfalls alles an mir hängenblieben;
Ich hab' müssen die Liebe, die Treue, die Güte
Für ein ganz halb Dutzend allein aufessen.
Ich will's mein Lebtag nicht vergessen.
Es hätte mir aber auch noch wohl mögen frommen,
Hätt' ich nur auch Schläg' für sechse bekommen.
Eduard Mörike
Ich
Schönes,
grünes, weiches
Gras,
Drin
liege ich.
Inmitten goldgelber
Butterblumen!
Über mir...warm...der Himmel
Ein
weites, schütteres
lichtwühlig, lichtblendig, lichtwogig
zitterndes
Weiss,
das mir die
Augen
langsam...ganz...langsam
schließt.
Wehende...Luft...kaum merklich
ein Duft, ein
zartes...Summen
Nun
bin ich fern
von jeder Welt,
ein sanftes Rot erfüllt mich ganz,
und
deutlich...spüre ich...wie die
Sonne
mir durchs Blut
rinnt.
Minutenlang.
Versunken
alles...Nur...
Hermann Oscar Arno Alfred Holz
Ich sagte jüngst, mein Herz von Schmerzen ganz erfüllt:
Ich bin, erbarm' es Gott, des Hiobs Ebenbild.
Doch denk' ich, Hiob darf sich mehr als ich betrüben.
Mir ist mein halbes Gut, ihm keines übrigblieben.
Ja, aller Kinder Tod beweint der kranke Mann,
Da ich doch einen Sohn gesund noch küssen kann.
Und unser Unglück ist nur darin zu vergleichen,
Daß er sein Weib behielt und meines mußt' erbleichen.
Friedrich Rudolf Ludwig Freiherr von Canitz
Ich habe, liebe Brüder,
ein gutes Haus bewohnt,
darinnen Lichter spielen,
darüber stand der Mond.
Und vorne sprang ein Brunnen
als wie ein dünner Hauch;
und jeden lieben Abend,
da kam die Schwester auch.
Sie kam gelind geschritten,
nur wie ein Ton und Klang;
sie lehnt' an Brunnens Rande,
sie hob den Nachtgesang.
Sie lockt' aus meiner Kammer
sie lockt' mich in die Nacht;
ich habe bei der Schwester
ein Stündlein zugebracht.
Die Schwester sang am Brunnen,
ich habe nichts begehrt;
ich bin nach...
Walter Calé
Ich bin ein Schimmer im Schatten.
Kein Sternenlicht schwimmt in der Luft.
Ich schwebe durch blühende Matten
Und fühle sie nur am Duft.
Ich hör' meinen Fuß nicht gehen,
Irr' ohne Gewicht durch die Flur:
Ich komme vom Auferstehn
Und geiste auf alter Spur.
Ich möcht' wieder Blumen harken
Und Hoffnungen weben zum Band,
Euch haschen, ihr frohen, ihr starken
Glücksstunden im Sonnenland!
Jakob Boßhart
Ich kann Ihnen schon sagen, ich bin sehr leidenschaftlich zu dieser Zeit, und manchmal weiß ich gar nicht, woher dieses kommt und wohin es noch kommt und führen soll bzw. laufen soll. Sie sind das aller 1. Mädchen, dem ich meine Liebe erkläre, obgleich mir schon mehrere über den Weg gelaufen sind, aber wenn Sie mir nicht neulich bei Ihnen im Bett so freundlich begegnet wären, hätte ich mich gar nicht getraut. Ihnen etwas zu sagen.
Kurt Tucholsky