Ich Bin Zitate (Seite 2)
Ich muß eine Sphäre der Normalität haben, um überhaupt ich sein zu können. Ich muß ein normales Familienleben führen können, um als ganz normaler Familienvater vors Fernsehen treten zu können. Ich bin stinknormal, aber ich muß mir die Normalität immer mehr retten, sie wird immer abnormer für mich. Das geht so weit, daß, wenn mir heute eine Frau nachschaut, ich nicht mehr das Empfinden habe, daß sie mich als Mann gut findet, sondern halt wußte, wer ich bin.
Thomas Gottschalk
Ich bin zu Hause
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort wo die Kinder schläfern, heiß vom Hetzen,
dort wo die Alten sich zu Abend setzen,
und Herde glühn und hellen ihren Raum.
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort wo die Abendglocken klar verlangen
und Mädchen, vom Verhallenden befangen,
sich müde stützen auf den Brunnensaum.
Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum;
und alle Sommer, welche in ihr schweigen,
rühren sich wieder in den tausend Zweigen
und wachen wieder...
Rainer Maria Rilke
Ich bin so reich in deinem Angedenken
Ich bin so reich in deinem Angedenken,
Daß ich mich nimmer kann ganz einsam nennen,
Nur wenn ich ganz mich kann hinein versenken,
Vergeß ich es, daß Tal und Flut uns trennen.
Will mir die Welt die eitlen Freuden schenken,
Ich fliehe sie, und mag sie nimmer kennen,
Welt, Himmel, Lenz und Liebe sind vereint,
Wo mir dein Bild, ein süßer Stern, erscheint.
Helmina von Chézy
Ich bin etwas unproportioniert gebaut. Wie das Känguruh habe ich ganz kurze Vorderbeine, aber unendlich lange Hinterbeine. Für gewöhnlich sitze ich ganz still; komme ich aber einmal in Bewegung, so mache ich einen ungeheuren Sprung zum Entsetzen aller derjenigen, mit welchen ich verbunden bin.
Søren Aabye Kierkegaard
Ich
Die Ehre hat mich nie gesucht;
die hätte mich auch nie gefunden.
Wählt man, in zugezählten Stunden,
ein prächtig Feierkleid zur Flucht?
Auch Schätze hab' ich nie begehrt.
Was hilft es, sie auf kurzen Wegen
für Diebe mehr als sich zu hegen,
wo man das wenigste verzehrt?
Wie lange währt's, so bin ich hin
und einer Nachwelt unter Füßen!
Was braucht sie, wen sie tritt, zu wissen?
Weiß ich nur, wer ich bin!
Gotthold Ephraim Lessing
Ich bin kein Altruist.
Wenn ich für andere etwas tue, dann aus reinem Eigennutz.
Weil es mich glücklich macht, wenn andere sich freuen.
Weil ich mir dabei gut und wertvoll vorkomme.
Weil ich denke, dass alles, was man Gutes in die Welt setzt, irgendwann auch wieder positiv zurückwirkt.
So trägt die gute Tat den Lohn in sich, und niemand ist mir etwas schuldig.
Ich bin Egoist. Das unterscheidet mich von den Altruisten, die sich dauernd über den Undank der Welt beklagen.
Peter Hohl