Ich Bin Zitate (Seite 14)
Ich bin müde geworden –
für andere die Tore zu öffnen –
für andere zu kämpfen –
für andere immer da zu sein –
immer nach zu geben –
immer zu lächeln –
niemals ich zu sein.
Nun werde ich versuchen an mich zu denken –
mein Tor zu öffnen –
für mich zu kämpfen –
für mich da zu sein –
nicht immer nach zu geben –
auch einmal zu weinen –
ich zu sein.
Diese Gedanken geben Kraft,
und so fange ich an ganz behutsam und bedacht
mein Leben nach meinen Gedanken zu lenken,
aber dabei auch an andere Menschen...
Karin Obendorfer
Ich bin meiner Mutter einziges Kind,
Und weil die andern ausgeblieben sind,
Was weiß ich wieviel, die sechs oder sieben,
Ist ebenfalls alles an mir hängenblieben;
Ich hab' müssen die Liebe, die Treue, die Güte
Für ein ganz halb Dutzend allein aufessen.
Ich will's mein Lebtag nicht vergessen.
Es hätte mir aber auch noch wohl mögen frommen,
Hätt' ich nur auch Schläg' für sechse bekommen.
Eduard Mörike
Ich sagte jüngst, mein Herz von Schmerzen ganz erfüllt:
Ich bin, erbarm' es Gott, des Hiobs Ebenbild.
Doch denk' ich, Hiob darf sich mehr als ich betrüben.
Mir ist mein halbes Gut, ihm keines übrigblieben.
Ja, aller Kinder Tod beweint der kranke Mann,
Da ich doch einen Sohn gesund noch küssen kann.
Und unser Unglück ist nur darin zu vergleichen,
Daß er sein Weib behielt und meines mußt' erbleichen.
Friedrich Rudolf Ludwig Freiherr von Canitz
Ich habe, liebe Brüder,
ein gutes Haus bewohnt,
darinnen Lichter spielen,
darüber stand der Mond.
Und vorne sprang ein Brunnen
als wie ein dünner Hauch;
und jeden lieben Abend,
da kam die Schwester auch.
Sie kam gelind geschritten,
nur wie ein Ton und Klang;
sie lehnt' an Brunnens Rande,
sie hob den Nachtgesang.
Sie lockt' aus meiner Kammer
sie lockt' mich in die Nacht;
ich habe bei der Schwester
ein Stündlein zugebracht.
Die Schwester sang am Brunnen,
ich habe nichts begehrt;
ich bin nach...
Walter Calé
Ich bin ein Schimmer im Schatten.
Kein Sternenlicht schwimmt in der Luft.
Ich schwebe durch blühende Matten
Und fühle sie nur am Duft.
Ich hör' meinen Fuß nicht gehen,
Irr' ohne Gewicht durch die Flur:
Ich komme vom Auferstehn
Und geiste auf alter Spur.
Ich möcht' wieder Blumen harken
Und Hoffnungen weben zum Band,
Euch haschen, ihr frohen, ihr starken
Glücksstunden im Sonnenland!
Jakob Boßhart
Ich kann Ihnen schon sagen, ich bin sehr leidenschaftlich zu dieser Zeit, und manchmal weiß ich gar nicht, woher dieses kommt und wohin es noch kommt und führen soll bzw. laufen soll. Sie sind das aller 1. Mädchen, dem ich meine Liebe erkläre, obgleich mir schon mehrere über den Weg gelaufen sind, aber wenn Sie mir nicht neulich bei Ihnen im Bett so freundlich begegnet wären, hätte ich mich gar nicht getraut. Ihnen etwas zu sagen.
Kurt Tucholsky
Ich bin bis jetzt, ein isolierter fremder Mensch, in der Natur herumgeirrt und habe nichts als Eigentum besessen. Alle Wesen, an die ich mich fesselte, haben etwas gehabt, das ihnen teurer war als ich, und damit kann sich mein Herz nicht behelfen. Ich sehne mich nach einer bürgerlichen und häuslichen Existenz, und das ist das einzige, was ich jetzt noch hoffe.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Ich will jetzt nicht den heiligen Thomas von Aquin spielen oder den Hugo Grotius, den Vater des Völkerrechts, also nicht die Lehren der Kirchenväter und der Humanisten über den gerechten Krieg nacherzählen. Ich bin Kanzler, kein Philosoph, ich rede lieber konkret als abstrakt. Ich denke, daß der Krieg gegen die Nazis ein gerechtfertigter Krieg war, weil es ohne ihn nicht möglich gewesen wäre, die Vernichtung der Juden in Europa zu beenden. Ich glaube auch, daß der Einsatz militärischer Mittel...
Gerhard Schröder
Ich erzähle Ihnen jetzt das Schönste: Das war in Berlin, kurz bevor mir der Bundesfilmpreis verliehen wurde. Ich lief über den Kurfürstendamm und sah plötzlich eine Traube von Menschen, daneben standen Reporter und Fotografen. Neugierig, wie ich bin, näherte ich mich. Vor mir stand: Pelé. Es war einzigartig. Ich hatte sehr viele Spiele von ihm gesehen. Auf einmal dreht der sich zu mir, schaut mich an, streckt seine Arme in die Höhe und schreit: Simon, Simon Bolivar. Er hatte meinen Film über...
Maximilian Schell
Ich bin nicht sehr eitel. Ich schau' auch den ganzen Tag nicht in den Spiegel. Wenn ich drehe, dann habe ich meine Maskenbildner, die aufpassen, daß meine Nase nicht glänzt. Als Schauspielerin versuche ich Gefühle zu erzeugen und zu verkaufen, und da hat die Schönheit, das Aussehen nur einen bedingten Stellenwert.
Uschi Glas