Ich Zitate (Seite 9)
Ich hab mein Leben lang drauf gewartet,
du warst alles was ich wollte,
ich sah dich an und mein Herz obsiegte.
Die Zeit mit dir war wie im Traum
und sollte nie vergehen.
Doch Träume sind und bleiben nur Träume,
das erkannte ich, als du aus meinem Leben
wieder verschwandest.
Verdammte Liebe. Ich geb's auf!
Jeremy Seaver
Ich sprach zur Sonne
Ich sprach zur Sonne: "Sprich, was ist die Liebe?"
Sie gab nicht Antwort, gab nur gold'nes Licht.
Ich sprach zur Blume: "Sprich, was ist die Liebe?"
Sie gab mir Düfte, doch die Antwort nicht.
Ich sprach zum Ew'gen: "Sprich, was ist die Liebe?"
Ist's heil'ger Ernst, ist's süße Tändelei?
Da gab mir Gott ein Weib, ein treues, liebes,
Und nimmer fragt' ich, was die Liebe sei.
Emil Rittershaus
Ich reiße dich aus meinem Herzen,
Aus meinem Leben reiß ich dich,
Denn wie ein heimlich schleichend Fieber
Zehrst du an mir und tötest mich.
In jedem Tag, in jede Stunde
Schleicht dein geliebtes Bild sich ein,
Und ob ich zitternd dir entfliehe
In Lust und Lärm – du holst mich ein.
Mein eigen Blut hat sich verschworen,
Mit dir im Bunde gegen mich –
Es braust und tobt mir in den Adern:
– Ich liebe dich… ich liebe dich. –
Anna Ritter
Ich möchte, wenn ich sterbe, wie die lichten
Gestirne schnell und unbewußt erbleichen,
Erliegen möcht ich einst des Todes Streichen,
Wie Sagen uns vom Pindaros berichten.
Ich will ja nicht im Leben oder Dichten
Den großen Unerreichlichen erreichen,
Ich möcht, o Freund, ihm nur im Tode gleichen;
Doch höre nun die schönste der Geschichten!
Er saß im Schauspiel, vom Gesang beweget,
Und hatte, der ermüdet war, die Wangen
Auf seines Lieblings schönes Knie geleget:
Als nun der Chöre Melodien...
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)
Ich bin müde geworden –
für andere die Tore zu öffnen –
für andere zu kämpfen –
für andere immer da zu sein –
immer nach zu geben –
immer zu lächeln –
niemals ich zu sein.
Nun werde ich versuchen an mich zu denken –
mein Tor zu öffnen –
für mich zu kämpfen –
für mich da zu sein –
nicht immer nach zu geben –
auch einmal zu weinen –
ich zu sein.
Diese Gedanken geben Kraft,
und so fange ich an ganz behutsam und bedacht
mein Leben nach meinen Gedanken zu lenken,
aber dabei auch an andere Menschen...
Karin Obendorfer
Ich weiß nicht was
Ballade
Jüngst als Lisettchen im Fenster saß,
Da kam Herr Filidor
Und küßte sie,
Umschlang ihr weiches, weißes Knie;
Und sagt ihr was ins Ohr,
Ich weiß nicht was.
Dann gingen beide fort, er und sie,
Und lagerten sich hier,
Im hohen Gras
Und trieben's frei in Scherz und Spaß;
Er spielte viel mit ihr,
Ich weiß nicht wie.
Zum Spiele hatt er viel Genie,
Er trieb's gar mancherlei,
Bald so, bald so,
Da war's das gute Mädel froh,
Doch seufzte sie dabei,
Ich weiß nicht wie?
Das...
Novalis
Ich bin meiner Mutter einziges Kind,
Und weil die andern ausgeblieben sind,
Was weiß ich wieviel, die sechs oder sieben,
Ist ebenfalls alles an mir hängenblieben;
Ich hab' müssen die Liebe, die Treue, die Güte
Für ein ganz halb Dutzend allein aufessen.
Ich will's mein Lebtag nicht vergessen.
Es hätte mir aber auch noch wohl mögen frommen,
Hätt' ich nur auch Schläg' für sechse bekommen.
Eduard Mörike
Ich gehe auf meinem Weg
dem Licht entgegen.
Ich kann es schon sehen
und je näher ich komme,
desto wärmer wird mir.
Siehst du es dort am Horizont?
Ganz sanft erhebt es sich,
ein kleines Flämmchen noch,
aber voller Kraft und Hoffnung.
Es nimmt dem Dunkel die Angst
und führt mich sicher zu ihm,
dem ich vertraue.
Es tröstet und trägt mich
durch Zeiten des Leidens,
lustig tanzt seine Flamme
im Glück.
Siehst du es nicht?
Gib mir deine Hand,
ich nehme dich mit.
Regina Meier zu Verl
Ich denke dein
Ich denke dein,
Wenn durch den Hain
Der Nachtigallen
Akkorde schallen!
Wann denkst du mein?
Ich denke dein
Im Dämmerschein
Der Abendhelle
Am Schattenquelle!
Wo denkst du mein?
Ich denke dein
Mit süßer Pein
Mit bangem Sehnen
Und heißen Tränen!
Wie denkst du mein?
O denke mein,
Bis zum Verein
Auf besserm Sterne!
In jeder Ferne
Denk ich nur dein.
Friedrich von Matthisson
ich wünsche dir
ich wünsche dir nicht
daß dein Weg
ohne Steine wär
denn dann würdest du
nicht mehr wachsen
ich wünsche dir nicht
du würdest nicht mehr straucheln
sonst könntest du vergessen
wie sicher der Boden ist
der dich trägt
ich wünsche dir nicht
einen Weg ohne Schmerzen
sonst würdest du dich
am Ende wohl verlieren
und nicht mehr zu dir finden
doch ich wünsche dir
einen sicheren Stab
und wenn es dunkelt
daß ein Licht dich
leiten möge
und einen guten Freund
an deiner Seite
auf deinem Weg
Anke Maggauer-Kirsche
Ich
Die Ehre hat mich nie gesucht;
die hätte mich auch nie gefunden.
Wählt man, in zugezählten Stunden,
ein prächtig Feierkleid zur Flucht?
Auch Schätze hab' ich nie begehrt.
Was hilft es, sie auf kurzen Wegen
für Diebe mehr als sich zu hegen,
wo man das wenigste verzehrt?
Wie lange währt's, so bin ich hin
und einer Nachwelt unter Füßen!
Was braucht sie, wen sie tritt, zu wissen?
Weiß ich nur, wer ich bin!
Gotthold Ephraim Lessing