Himmel Zitate (Seite 23)
Sturm
Wie der Sturmwind braust!
Wie Fetzen von Wolken
den Himmel meiden!
Gleich im Innern der
Seele Brandung.
Haltloses Streben,
zerschunden,
zerrissen
in Liebe und
Schmerz.
Begreife nicht den
Klang der Sehnsucht –
Überschäumende Wellen
in sich zerbrechen.
Nur Sturm und Wind
verbinden beides.
Otto Reinhards
Nachtgedanken
Wenn ich mein Tagewerk vollbracht,
am Himmel hell die Sterne glüh'n,
dann fangen gegen Mitternacht
bei mir Gedanken an zu sprüh'n.
Ich denke an Unendlichkeit
und an Galaxien im All,
an die enorme Helligkeit
nach dem sagenhaften Urknall.
Und wie alles funktioniert,
auch nach zig Millionen Jahren,
und ob es jemand kontrolliert,
dem bewusst sind die Gefahren.
Viel mehr noch geht mir durch den Sinn,
wenn ich zum Sternenhimmel schau,
doch irgendwann, so mitten drin,
denk ich mir...
Horst Rehmann
Der Frühling kommt
Der Himmel strahlt in hellem Bau,
Sonnenschein bedeckt die Fluren,
vergessen ist das triste Grau,
und des Winters letzte Spuren.
Aus dem Wald entfernt und leise,
ertönt des Spechtes Klopfen schon,
und im Strauch singt eine Meise,
ein Frühlingslied im schönsten Ton.
Nah am Teich tanzen die Mücken,
und aus der Schonung äugt ein Reh,
lässt vom Frühjahr sich entzücken,
als sei's das Werk von einer Fee.
Krokusse sprießen im Garten,
die Honigbienen sehen's prompt,
Lebewesen aller...
Horst Rehmann
Weinende Seele
Es ist still, ich hör nur den Wind,
seh am Himmel ein Wolkenmeer,
und am Weg ein weinendes Kind,
das rennt einem Ball hinterher.
Erinnerung stürzt auf mich ein,
und erweckt die Vergangenheit,
in der ich so hilflos allein,
erlebte viel Kummer und Leid.
Was geschah ist lange schon her,
hat meinen Kindheitstraum zerstört,
doch das Geschehene wiegt schwer,
weil mein Flehen niemand gehört.
Nichts von dem hab ich je erzählt,
es blutet noch heute mein Herz,
weil diese Erinnerung...
Horst Rehmann
Lebenszeitraffer
Unter dem Herzen werden wir getragen,
schreiend blicken wir ins Licht der Welt,
können uns nich wehren, nichts erfragen,
sind tatenlos dem Erdendasein eingesellt.
Unsere Eltern lehren uns das Laufen,
vermitteln Charakter und Verstand,
lassen schnellstens uns noch taufen,
unsere Zukunft liegt in Gottes Hand.
Wir werden weise, erleben täglich mehr,
erfahren Kummer, Liebe, Pein und Leid,
der Körper zehrt am Älterwerden sehr,
zum jähen Ende ist es nicht mehr weit.
Viel zu schnell...
Horst Rehmann
Wonnemonat Mai
Das Schönste von dem langen Jahr,
ist doch der Wonnemonat Mai,
es werden tausend Träume wahr,
der Mensch fühlt sich so richtig frei.
Vergessen ist die Winterzeit,
die Kälte und der tiefe Schnee,
im Land macht sich die Sonne breit,
man tummelt sich am Badesee.
Es sprießt und wächst das zarte Grün,
der Himmel strahlt im schönsten Blau,
so manches Herz beginnt zu glüh'n,
schon bei der ersten Partnerschau.
Den Namen trägt der Mai zu recht,
das "M" steht da für "Majestätisch",
das...
Horst Rehmann
Erholsamer Tag
Stahlblauer Himmel, rauschendes Meer,
alte Kiefern im glitzernden Sand,
außer uns zwei, die Bucht menschenleer,
braunweiße Muscheln zieren den Strand.
Wir gehen umschlungen spazieren,
genießen die herrliche Stille,
sehen Vögel am Meer stolzieren,
sind begeistert von der Idylle.
Oft bleiben wir regungslos stehen,
bestaunen die Vielfalt der Natur,
können uns nicht satt daran sehen,
in uns herrscht nur, Faszination pur.
Dann neigt sich der Tag seinem Ende,
die Sonne senkt sich...
Horst Rehmann
Zeitumstellung
Regentage sind vorüber,
blauer Himmel zeigt sein Kleid,
Wolkenfelder werden müder,
es beginnt die Sommerzeit.
Umgestellt sind nun die Uhren,
abends bleibt es länger hell,
Natur zieht bunte Spuren,
legt ab das graue Winterfell.
Die Vögel singen heiter,
in den Herzen Liebesglück,
Zeit geht achtlos weiter,
kehrt nimmer mehr zurück.
Zurück stellt man nur Uhren,
im Herbst wenn Blätter fallen,
doch das sind Korrekturen,
die wie Geschrei verhallen.
Horst Rehmann
Ernüchterung
Unser Tun ist nicht richtig
wir wissen's genau,
diese Liebe macht süchtig,
doch der Himmel ist grau.
Brücken wird es nicht geben,
das sagt der Verstand,
ein gemeinsames Leben,
wäre Meer ohne Land.
Jeder Schritt wird zur Bürde,
erkaltet die Glut,
auch Vulkane der Erde
holt manchmal die Flut.
Auf ein Wunder zu warten,
macht auch keinen Sinn,
selbst ein Magier mit Karten
übertreibt zu Beginn.
Wir zwei müssen uns fügen,
all dem, was jetzt ist,
dürfen keinen belügen,
weil uns Satan...
Horst Rehmann
Ach, die Menschenseele gleichet
Nur zu sehr dem armen Meere,
Das nicht weiß, ob's noch am Abend,
Wie am Morgen sanft sich wiegen,
Mond und Sterne widerspiegeln,
Oder, brüllend, grimmig schäumend,
Wider Erd' und Himmel toben
Und sein blau' Gewand an Klippen
Und am Felsen wird zerreißen;
Ach! das weiß es nicht; es eignet
Ja des Sturmes fremder Macht.
Ernst Raupach
Spätherbst
Fahlgrau verdämmert der Tag…
Nebel in flatternden Stücken,
will mir die Brust bedrücken,
Furcht regt sich im Föhrenschlag.
Und schon nahet der Sturm,
Herbst beugt die greisen Bäume, –
in meine dumpfen Träume
zittern die Glocken vom Turm.
Schall und verworrener Klang
aus dem Häusergewimmel;
Dampf quillt zum nächtlichen Himmel
in aufstrebendem Drang.
Dunkel schleicht mir ins Herz,
Wolken ballen sich dichter –
Aber drüben die Lichter
winken mir heimatwärts.
Wilhelm Popp
Heidelberger
Schloßbeleuchtung
Götterfunken
der uns
entzündete in der
Hitze der Nacht
ergoß sich
ein jauchzender
Himmel über uns
die wir hier zusammenkamen
in olympischen Scharen
um die
feuerrote Glut eines
majestätischen Schlosses
lustvoll zu bestöhnen
in einem vulkanischen
Stimmenregen aus blitzenden
OHHHS und AHHHS
Und dann beim
Nachhausegehen:
Lustvolle Sternschnuppen
Entflammte Körper
fallender Liebespaare
Manfred Poisel
Und seh ich die Morgensonne erwachen,
Wenn der Frühling kommt, die Gärten lachen,
Die Herde weidet, die Schwalben bauen,
Und ich wandle dahin auf blumigen Auen:
Dann zeigt mir der Teppich des reichen Gefildes
Das Symbol des unendlichen Bildes.
Und ist das Abendrot spät entschwunden,
Und es nahen die stillen, die traulichen Stunden,
Und ich schaue hinaus wie der Himmel glüht,
Wenn die Saat der Welten dem Auge blüht:
Dann fühl ich noch mächtiger deine Spur,
Erhabener Geist, in der großen Natur.
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)