Helden Zitate (Seite 2)
Zivilcourage
Manchmal stellt man sich die Frage,
wo sind die Helden unsrer Zeit,
wer zeigt noch Zivilcourage,
wenn jemand laut um Hilfe schreit.
Da wird ein Mann brutal erschlagen,
nur weil er Kindern helfen will,
Passanten stehen da, – versagen,
wenden sich ab und bleiben still.
Tagtäglich neue Aggressionen,
die Medien sind voll davon,
wiederholt in Bahnstationen,
treten Jugendliche in »Aktion«.
Zivilcourage gibt's nur selten,
dem Menschen liegt die Angst im Blut,
es sollt jedoch die...
Horst Rehmann
An einen jungen Freund
Nimm dieses Leben nicht so ernst!
recht spaßhaft ist's im allgemeinen…
Je besser du es kennenlernst,
je muntrer wird es dir erscheinen.
Kein Drama ist's im großen Stil –
wie du dir denkst – mit Schuld und Sühne;
es ist ein derbes Possenspiel
auf einer Dilettantenbühne.
Zwar wär's nicht halb so jämmerlich,
wenn nur die Leute besser spielten,
und wenn die Lustigmacher sich
nicht immer für die Helden hielten.
Heinrich Leuthold
Ich will den Schatten einziger Geschicke
Groß an den Boden der Gedichte legen,
Der jungen Helden ungeheure Blicke
Und andre Götter, die den Sinn bewegen:
Dann sollst du über ihren Rand dich neigen
Und völlig hingegeben jenen Werken
Spät nur dein gleitend Bild darin bemerken
Mit einem wundervoll erschrocknen Schweigen.
Hugo von Hofmannsthal
Auf den Tod eines Kindes
Schlafe wohl, geliebtes Kind,
so viel tapfre Helden sterben,
ganze Völker gar verderben,
und die Zeit verstiebt wie Wind;
wie soll da ein Mensch bestehn ?
Muß dies Ganze doch vergehn.
Schlafe wohl! Wir Armen, wir
bleiben, was wir immer waren:
jung von Weisheit, alt von Jahren,
unverständig für und für,
stumm an Mund, an Augen blind,
Kinder, wie wir kommen sind.
Paul Fleming (Flemming)
Trost
Es haben viel Dichter gesungen
Im schönen deutschen Land,
Nun sind ihre Lieder verklungen,
Die Sänger ruhen im Sand.
Aber so lange noch kreisen
Die Stern' um die Erde rund,
Tun Herzen in neuen Weisen
Die alte Schönheit kund.
Im Walde da liegt verfallen
Der alten Helden Haus,
Doch aus den Toren und Hallen
Bricht jährlich der Frühling aus.
Und wo immer müde Fechter
Sinken im mutigen Strauß,
Es kommen frische Geschlechter
Und fechten es ehrlich aus.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Der Mensch kann auch groß im alltäglichen Leben sein. Wir sind nicht alle zu Helden auserkoren, vielleicht weniger, weil es uns an Kraft und Mut, als an Gelegenheit zu heroischen Thaten fehlt. So bleibt besonders den Frauen nur der engere, kleinere Kreis der Häuslichkeit, doch ihr schönstes, eigentlichstes Reich, darin zu wirken.
Sophie Verena