Haut Zitate (Seite 3)
Ein letztes Wort,
ein letzter Blick,
eine letzte,
ganz sachte Berührung.
In meinem Denken
sind immer nur
diese Zeichen von Dir.
Dieses Wort
sprechen meine Gedanken
tausendmal am Tag.
Diesen Blick
male ich mir
tausendmal am Tag
in meine Träume.
Diese Berührung
fühle ich
tausendmal am Tag
auf meiner Haut.
Claudia Malzahn
Kanonenfutter
die da Krieg machen
und sich die Bäuche füllen
mit Menschen
werden nicht satt
auch die
welche nur die Kanonen liefern
und sagen
was können wir dafür
wenn diese Krieg spielen
aber die andern
die da im Dreck liegen
die nur ihre nackte Haut haben
um sich darin zu verstecken
das sind die
welche angerichtet werden
Anke Maggauer-Kirsche
Frühling im Kreislauf der Natur
Die ersten Knospen zeigen an:
Der Winter ist vorüber.
So manche Blume wächst heran,
die Sonne pflegt sie wieder.
Es hat die schöne Jahreszeit,
das Grau und Weiß bezwungen.
Der Frühling hat zum bunten Kleid
den Pinsel fein geschwungen.
Die Menschen drängt es jetzt hinaus
den Frühling zu genießen.
Und Gänseblümchen blinzeln raus
aus frischen grünen Wiesen.
Es liegt ein Lachen in der Luft,
wo Kinder fröhlich spielen.
Die Nase atmet Blütenduft,
die Haut kann Wärme...
Poldi Lembcke
Sichtweise
Als die Schönheit wurd' verteilt,
da war sie wohl nicht da.
Denn als die Tanten sie erblickt,
da sagten sie: »Na ja!«
Auch die Oma war schockiert
und eines war gleich klar:
Aus diesem Kinde wird bestimmt
niemals ein Superstar!
Das Haar zu dünn, zu kurz die Beine,
die Haut mit großen Poren.
Doch die Mutter sagte leis:
»Sie hat so schöne Ohren!«
Was die all denken ist ihr gleich,
sie nimmt es nicht so schwer.
Denn für alles Geld der Welt
gäb' sie ihr Kind nicht her.
Regina Hesse
Himmlische Verführung
Pochend hüllt der einzige Wunsch des Herzens,
eine Liebe zu erfahr'n in Gegenwart,
in tiefer Erinnerung große Schmerzen,
ein einsames Verlangen erleben ganz zart.
Schicksalswissend, ergeben dem Gefühl,
dich liebkosend deinen Körper berühr'n,
deine Haut streichelnd, es ist mein Kalkül
dich in wunderschönsten Träumen verführ'n.
Gerd Groß
Neujahr
Noch immer sagen Narren wahr:
Es stürmt und schneit im neuen Jahr.
Man stolpert über Steine zwar
und gräbt sich Grab und Gruben gar,
es lauern Krankheit und Gefahr,
doch vieles wird ganz wunderbar.
Man freut sich gern mit Haut und Haar,
liebt sich unsterblich, immerdar,
umringt von Freund und Feind, ja klar.
Man legt sich gute Gründe dar
und weiß grundsätzlich und fürwahr:
Die Sonne scheint auch dieses Jahr!
Brigitte Fuchs
Wenn ich an dich denke
Du denkst
wahrscheinlich
gar nicht daran,
welche weitreichenden Folgen
es hat, wenn ich an dich denke.
Dann denken meine Augen an dich,
meine Ohren, meine Lippen,
meine Hände und meine Füße,
dann denken mein Mund
und meine Nase an dich,
meine Zunge, meine Haut;
sogar meine Finger- und Zehennägel
denken an dich.
Ernst Ferstl
Momente
Es gibt viele Momente
zwischen dir und mir,
die mich so tief
berühren
und mir
so unter die Haut gehen,
daß ich in ihnen
versinken
und nie wieder
auftauchen möchte.
Und es gibt einige Momente
zwischen dir und mir,
die mir so tief
in die Knochen fahren,
daß ich
in der Versenkung verschwinden
und nie wieder
auftauchen möchte.
Ernst Ferstl
Nebenwirkungen
Als ich merkte,
daß du mir
am Herzen liegst,
fiel mir ein Stein
von diesem.
Als ich spürte,
daß du mir
unter die Haut gehst,
hatte ich einfach
keine Lust mehr,
aus ihr fahren zu wollen.
Als ich fühlte,
daß du in mir
Wurzeln schlägst,
wurde mir sonnenklar,
daß mir mit dir
noch einiges blühen wird.
Ernst Ferstl
Du gibst mir so viel
Du gibst mir so viel,
daß ich mich dir
mit freudigem Herzen,
mit Haut und Haaren,
mit Leib und Seele,
mit allem Drum und Dran
schenken kann.
Du gibst mir so viel,
daß ich mich dir
mit all meinen
Stärken und Schwächen,
Höhen und Tiefen,
Gedanken und Gefühlen
hingeben kann.
Du gibst mir so viel,
daß ich gar nicht anders kann,
als dir
mein Ja zu geben.
Ernst Ferstl
Häutiges
Ihr habt gehoffet und vertraut:
Im Wechsel sprießt ein Heil empor!
Ihr habt den Wechsel nun geschaut,
sagt an, was sproß daraus hervor?
Personen wechseln Jahr für Jahr,
wie Ihr's in jedem Staate seht;
Er selber bleibt unwandelbar,
solange sein Prinzip besteht.
Wer auf das Drum und Dran nur baut,
der ist fürwahr ein rechter Tor:
Die Schlange wechselt ihre Haut
und bleibet Schlange nach wie vor.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben