Hause Zitate (Seite 4)
He Meister, ich habe grausame Langeweile und weiß gar nicht, was machen, und da habe ich gedacht, ich wolle etwas zur Gesellschaft. Aber ich weiß nur an einen Ort hin und weiß, wie es da geht, wie ich davon komme, das aber weiß ich nicht. Da dachte ich, es sei besser, daheim zu bleiben. Aber was soll ich daheim machen? Ins Bett mag ich nicht, im Stall ist es mir auch verleidet und ums Haus herum geht der Bisluft, es einem fast die Knöpfe ab den Kleidern nimmt, sodaß es mich wegtreibt und gar...
Jeremias Gotthelf
Laß mich wohnen in meinem Haus an der Straße, wo die Menschen vorbeigehen, gute und schlechte, schwache und starke, weise und törichte – ganz wie ich selber. Warum sollte ich auf der Bank der Spötter sitzen und mit harten Urteilen um mich werfen? Laß mich wohnen in meinem Haus an der Straße und die Menschen lieben.
Sam Walter Foß
Du magst der Ärmste, der Schwächste, der Sündigste aller Menschen sein; wenn du die Liebe hast, kannst du leben. Du magst durch Krankheit, Mißerfolg und Versagen erschüttert sein; wenn du die Liebe hast, kannst du stehen. Du magst kein großes Haus, oder nur ein Dach über dem Kopf besitzen; wenn du die Liebe hast, bist du zu Hause. Du magst über keinen Besitz und kein Geld auf der Bank verfügen; wenn du die Liebe hast, bist du reich. Wenn du die Liebe hast, hast du Gott in deinem Herzen.
Phil Bosmans
Die Trägheit und sittliche Haltungslosigkeit der Eltern, welche sich im eigenen Hause keinen Zwang auferlegen mögen, sucht die Pflichten der sittlichen Erziehung vom Hause auf die Schule und die Lehrer abzuwälzen. Aber man mag den Knaben "mit tausend Lehrern zur Rechten und zur Linken umgeben", diese ganze Schar ist wirkungslos gegen das "häusliche Beispiel" der Eltern.
Jakob Bernays
Sieht man am Hause doch gleich so deutlich, wes Sinnes der Herr sei, / wie man, das Städtchen betretend, die Obrigkeiten beurteilt. / Denn wo die Türme verfallen und Mauern, wo in den Gräben / Unrat sich häufet und Unrat auf allen Gassen herumliegt, / wo der Stein aus der Fuge sich rückt und nicht wieder gesetzt wird, / wo der Balken verfault und das Haus vergeblich die neue / Unterstützung erwartet: Der Ort ist übel regieret.
Johann Wolfgang von Goethe
Ja, ich weiß, wie behaglich ein Weibchen im Hause sich findet, / das ihr eignes Gerät in Küch und Zimmern erkennet / und das Bette sich selbst und den Tisch sich selber gedeckt hat. / Nur wohl ausgestattet möcht ich im Hause die Braut sehn; / denn die Arme wird doch nur zuletzt vom Manne verachtet, / und er hält sie als Magd, die als Magd mit dem Bündel hereinkam.
Johann Wolfgang von Goethe
Eugenie: Bist du in deinem Hause Fürst? / Gerichtsrat: Ich bin's / und jeder ist's, der Gute wie der Böse. / Reicht eine Macht denn wohl in jenes Haus, / wo der Tyrann die holde Gattin kränkt, / wenn er nach eignem Sinn verworren handelt, / durch Launen, Worte, Taten jede Lust / mit Schadenfreude sinnreich untergräbt? / Wer trocknet ihre Tränen? Welch Gesetz, / welch Tribunal erreicht den Schuldigen? / Er triumphiert, und schweigende Geduld / senkt nach und nach verzweifelnd sie ins Grab.
Johann Wolfgang von Goethe