Guten Nacht Zitate
Ich habe zur letzten guten Nacht
Ich habe zur letzten guten Nacht
Dein liebes Bild geküßt,
Da war mir, als hätte der Mund gelacht,
Das Auge mich freundlich begrüßt.
Die Züge lebten in warmem Glanz,
Durchhaucht vom atmenden Weh'n,
Du warst es selbst, du warst es ganz,
Als sei ein Wunder geschehn.
Da hab' ich zur letzten guten Nacht
Noch einmal dein Bild geküßt;
Mir ist, als hättest du gelacht,
Und als ob ich weinen müßt'. –
Franz Freiherr von Dingelstedt
Guten Abend
Es ist schon dunkel um mich her,
Ich finde keine Herberg' mehr,
Ach, liebes Blümchen, laß mich ein;
Das spricht: Komm, Käfer, nur herein, –
Du sollst mir schön willkommen sein!
Guten Abend.
Dem Vöglein ist im Nest so kalt:
Lieb' Mutter, wir erfrieren bald!
Ach, bist du uns denn gar entfloh'n?
Die spricht: Hier, Kinder, bin ich schon,
Mach' euch ein warmes Bett zum Lohn –
Guten Abend.
Drauf schließt die Blum' ihr Pförtchen klein,
Der Vogel fing die Kleinen ein
Und deckt sie mit den...
Rudolf Löwenstein
Guten Abend, gut Nacht,
Mit Rosen bedacht,
Mit Näglein besteckt,
Schlupf unter die Deck!
Morgen früh wenn Gott will,
Wirst du wieder geweckt.
Guten Abend, gut Nacht,
Von Englein bewacht,
Die zeigen im Traum
Dir Christkindleins Baum.
Schlaf nur selig und süß
Schau im Traum's Paradies.
Des Knaben Wunderhorn
Hoffen
Die Dunkelheit ist dem Morgen, dem jungen, neuen Tag gewichen. Das Hoffen auf einen guten Tag läßt die Ängste der Nacht vergessen. Hoffen zieht in unser Herz und wird uns im neuen Tag begleiten. Wie der Tag endet, zeigt uns der Abend und neue Dunkelheit zieht ein und alles beginnt von Neuem. So ziehen Tage, Nächte, Wochen, Monate, Jahre voll Hoffen, Bangen, Freud, Leid an uns vorüber, bestimmen unser Leben, bis dann der Tag, der die Nacht abgelöst, kommt und unserem Leben ein Ende...
Katharina Eisenlöffel
Geh vorüber!
Das Sonnenlicht kommt durch's Fenster geflogen,
Küßt mich und lacht:
»Guten Morgen!«
»Ach, liebes Licht,
Rufe doch nicht,
Siehe, die Sorgen
Schlafen ja noch!
Willst du sie wecken,
Daß sie mich schrecken?
Spät erst hat sie die gütige Nacht
Singend und schmeichelnd zur Ruhe gebracht.
Da hab ich geschlafen und träumte so schön:
Von lachenden Kindern, von Sonne und Veilchen ...
Willst du nicht noch ein zögerndes Weilchen
An meiner Kammer vorübergehn?«
Anna Ritter
Auf einen guten Mann
Der Silvian, das fromme Blut!
Ihm glückt auch alles, was er tut.
Er lebt so friedsam, so vergnügt;
Ob er nicht ackert oder pflügt,
So bleibet er doch wohlversorgt:
Hat er kein Geld, ihm wird geborgt.
Sein Weib bleibt von ihm jede Nacht,
Doch jährlich ihn zum Vater macht.
Schaut, ob es ihm nicht wohl ergeht?
Er erntet, was ein andrer sät.
Ernst Christoph Homburg