Gott Zitate (Seite 265)
Hinsichtlich der göttlichen Vorsehung soll ein Glaube, eine Auffassung, eine gemeinsame Ansicht über das höchste Wesen bei euch herrschen; was ihr aber über diese unbedeutenden Fragen untereinander ausklügelt, möget ihr auch hierin nicht einer Meinung sein, sollte in eurem Geiste verbleiben, wohl verwahrt in eurem geheimsten Denken. Das herrliche Gut gemeinsamer Freundschaft jedoch, der Glaube an die Wahrheit, die Ehrfurcht vor Gott und der Beobachtung des Gesetzes soll bei euch...
Konstantin der Große
Machtmißbrauch. - Am Eingang des Waldes, wo das Kind gerne spazierenging, war ein riesiger Ameisenhaufen. Dort blieb er immer stehen, um Rindenstückchen oder Tannenzapfen in das Gewimmel zu werfen. Manchmal war er so grausam, mit einem Stöckchen die unterirdischen Verließe aufzureißen, und beobachtete staunend, wie alles drunter und drüber lief, um die weißen Lärvchen zu bergen. "Ich bin euer Gott", flüsterte er. Und die Ameisen glaubten an ihn.
Rainer Kohlmayer
Etikettenschwindel? – Hat man die Sklaverei abgeschafft oder hat man nur das Wort abgeschafft? Hat sich die Freiheit verbreitet oder nur das Wort »Freiheit«? Hat man Gott abgeschafft oder ihm nur andere Namen gegeben? Hat man das Mittelalter überwunden oder nur den Sprachgebrauch geändert? Sind wir keine Tiere mehr, nur weil wir uns »Menschen« nennen? Herrscht das Recht vielleicht nur, weil man es so bezeichnet? Jeder kann selbst weiterspielen. Die Sprache muß zur Rede gestellt werden.
Rainer Kohlmayer