Gott Zitate (Seite 131)
Was entscheidet, ist doch immer die Gnade Gottes. Und diese Gnade Gottes, sie geht ihre eigenen Wege. Es bindet sie keine Regel, sie ist sich selber Gesetz. Sie baut wie die Schwalben an allerlei Häusern, an guten und schlechten, und wenn sie an den schlechten baut, so sind es keine schlechten Häuser mehr. Ein neues Leben hat Einzug gehalten.
Theodor Fontane
Ein Mensch erschien vor dem Gericht des Herrn. "Sieh, lieber Gott," so sprach er, "ich habe Dein Gesetz beobachtet, habe nichts Unredliches, nichts Böses oder Frevelhaftes getan. Herr, meine Hände sind rein." "Ohne Zweifel, ohne Zweifel," antwortete ihm der liebe Gott, "doch sie sind leer."
Raoul Follereau
Ein Staat, der die Krücke der Religion borgt, zeigt uns nichts weiter, als daß er lahm ist; wer uns um Gottes und um unserer Seligkeit Willen beschwört, seinen Befehlen zu gehorchen, der gesteht uns, daß er selbst nicht Kraft habe, uns zum Gehorsam zu nötigen; sonst würde er es tun, ohne Gott zu Hilfe zu rufen.
Johann Gottlieb Fichte
Das "Gott erhalte", das Kaiser-Quartett oder das Deutschland-Lied: Diese drei haben dieselbe Melodie, mit allerdings sehr unterschiedlichen Texten. Was aber die wenigsten wissen: Diese Melodie ist weder deutsch noch österreichisch, sondern kroatisch. Oh Gott, wenn das der Führer gewußt hätte! Nachdem es aber den Österreichern gelungen ist, der Welt glaubhaft zu machen, daß Beethoven ein Österreicher und Hitler ein Deutscher war, wäre es für sie nicht schwer gewesen, auch diese teutonische...
Antal Festetics
Nie hat ein Mann sich auf den geheiligten Dreifuß des delphischen Orakels gesetzt. Die Rolle der Pythia steht nur einer Frau an. Nur ein Weiberkopf kann derart außer sich geraten, daß er wahrhaftig das Nahen eines Gottes ahnt; nur eine Frau kann sich erregen, die Haare raufen, schäumen, rufen: Ich fühle ihn, ja, er ist es, der Gott ist da!
Denis Diderot