Gold Zitate (Seite 5)
Wenn . . . zum Beispiel jemand fragt, warum das Gold, das man im Sande vieler Flüsse findet, mehr wert ist als der Sand, sollte er bedenken, daß er leicht in einer Viertelstunde einen Sack mit Sand füllen kann, wenn er den Sack aber mit Gold füllen soll, werden viele Jahre dazu nötig sein . . .
Ferdinando Galiani
Diese ewigen Weltverbesserer sollen uns in Ruhe lassen und Gold und Silber sowie den Edelsteinen jene Verehrung erbieten, die sie genießen, wie immer diese auch begründet sein mag. Möge Horaz nicht mehr ausrufen: "Laßt uns Juwelen und Edelsteine, Gold und Nutzloses, die Ursache höchsten Übels, ins nächste Meer werfen."
Ferdinando Galiani
Mein Geliebter ist weiß und rot, ist ausgezeichnet vor Tausenden. Sein Haupt ist reines Gold. Seine Locken sind Rispen, rabenschwarz. Seine Wangen sind wie Balsambeete, darin Gewürzkräuter sprießen, seine Lippen wie Lilien; sie tropfen von flüssiger Myrrhe. Seine Finger sind wie Stäbe aus Gold, mit Steinen aus Tarschisch besetzt. Sein Leib ist wie eine Platte aus Elfenbein, mit Saphiren bedeckt. Seine Schenkel sind Marmorsäulen, auf Sockeln von Feingold. Seine Gestalt ist wie der Libanon,...
Altes Testament: Hohelied
Feinsliebchen, du sollst mir nicht barfuß gehn,
du vertrittst dir die zarten Füßlein schön.
Wie sollte ich denn nicht barfuß gehn?
Hab keine Schuhe ja anzuziehn,
Feinsliebchen, willst du mein eigen sein,
So kaufe ich dir ein Paar Schühlein fein.
Wie könnte ich euer eigen sein,
ich bin nur ein arm Dienstmägdelein.
Und bist du auch arm, so nehm' ich dich doch,
du hast ja die Ehr und die Treue noch,
Die Ehre und die Treue mir keiner nahm,
ich bin, wie ich von meiner Mutter kam.
Was zog er aus...
Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio
O du lebst! Das arme Zimmer
Ist von deinem Schritt erfüllt.
Leicht und lächelnd, lächelnd immer,
Bleibt, dem Raum vertraut, dein Bild.
Samt und Feuer deiner Worte
Schwingen noch, verhallen nicht.
Gold der Töne! Alle Orte
Unserer Stunden sind Gedicht.
Kehre wieder! Ach mein Leben
Mit dem deinen ist verkettet.
Grenzenlos verströmt Vergeben.
So vereint sind wir gerettet.
Trunken sind die Himmel, fühle!
Stern entbrennt! Dich rauscht der Hag!
Niemals treibe uns einst Kühle
In den schattenlosen Tag.
Georg Joachim Zollikofer
Das Ja-Wort
Der Gründer, wißt Ihr, strotzt von Geld,
Nun hört, ich thu Euch kund:
Der größte Gründer von der Welt
Das ist des Mädchens Mund.
Des Mädchens Mund ist fein und klein; –
Doch ob Ihr's glauben wollt,
Ein Wörtchen soll darinnen sein,
Das wiegt 'nen Centner Gold.
Ein wenig thut sich auf der Mund –
Wupp ist das Wörtchen da,
Und wer es fängt, der thut 'nen Fund,
Das Wörtchen das heißt "ja".
Ernst von Wildenbruch
An einen Dichter
Dein Schaffen war wie Gold so echt,
Solang du Modekram geschaffen.
Du gabst dem menschlichen Geschlecht
Unrechten Plunder zu begaffen.
Doch seit ein reineres Idol
Dein ruhmbedürftig Herz begeistert,
Wie ward dein Schaffen falsch und hohl,
Aus eitel Phrasenschwulst gekleistert.
Frank Wedekind
Die Hyazinthe
Ich grüße dich, du wunderbarer Duft,
Der sich in diesen zarten Kelchen wieget,
Du Schiff, worin durch dunkelblaue Luft
Die Seel' entzückt nach fernen Ufern flieget.
Das Steuer ist ein alter, alter Traum
Von andern Zeiten, himmelschönen Auen,
Gold ist der königlichen Ströme Schaum
Und hohe, schlanke Palmen sind zu schauen.
Die Lotosblume schwimmt auf blauer Flut,
Die Welle scheint mit holder Scham zu fragen,
Welch Wunder ihr im keuschen Schoße ruht?
Doch nur die Kinder wissen...
Friedrich Theodor von Vischer
Der Dienst der Freiheit ist ein strenger Dienst,
Er trägt nicht Gold, er trägt nicht Fürstengunst,
Er bringt Verbannung, Hunger, Schmach und Tod;
Und doch ist dieser Dienst der höchste Dienst,
Ihm haben unsre Väter sich geweiht,
Ihm hab' auch ich mein Leben angelobt,
Er hat mich viel gemühet, nie gereut.
Ludwig Uhland
An die Verstummten
O, der Wahnsinn der großen Stadt, da am Abend
An schwarzer Mauer verkrüppelte Bäume starren,
Aus silberner Maske der Geist des Bösen schaut;
Licht mit magnetischer Geißel die steinerne Nacht verdrängt.
O, das versunkene Läuten der Abendglocken.
Hure, die in eisigen Schauern ein totes Kindlein gebärt.
Rasend peitscht Gottes Zorn die Stirne der Besessenen,
Purpurne Seuche, Hunger, der grünen Augen zerbricht.
O, das gräßliche Lachen des Golds.
Aber stille blutet in dunkler...
Georg Trakl