Gnade Zitate (Seite 2)
Die Art der Gnade weiß von keinem Zwang. / Sie träufelt wie des Himmels milder Regen / zur Erde unter ihm, zwiefach gesegnet: / Sie segnet den, der gibt, und den, der nimmt. / Am mächtigsten in Mächt'gen zieret sie / den Fürsten auf dem Thron mehr als die Krone: / Der Zepter zeigt die weltliche Gewalt, / das Attribut der Würd' und Majestät, / worin die Furcht und Scheu der Könige sitzt. / Doch Gnad' ist über dieser Zeptermacht. / Sie thronet in dem Herzen der Monarchen, / sie ist ein Attribut...
William Shakespeare
O über mich Narren, der ich wähnte, die Welt durch Greuel zu verschönern und die Gesetze durch Gesetzlosigkeit aufrecht zu halten! Ich nannte es Rache und Recht! Ich maßte mich an, o Vorsicht, die Scharten deines Schwerts auszuwetzen und deine Parteilichkeiten gut zu machen - aber - o eitle Kinderei - da steh' ich am Rand eines entsetzlichen Lebens und erfahre nun mit Zähnklappern und Heulen, daß zwei Menschen wie ich den ganzen Bau der sittlichen Welt zu Grund richten würden. Gnade - Gnade...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Was entscheidet, ist doch immer die Gnade Gottes. Und diese Gnade Gottes, sie geht ihre eigenen Wege. Es bindet sie keine Regel, sie ist sich selber Gesetz. Sie baut wie die Schwalben an allerlei Häusern, an guten und schlechten, und wenn sie an den schlechten baut, so sind es keine schlechten Häuser mehr. Ein neues Leben hat Einzug gehalten.
Theodor Fontane
Auf Christi Himmelfahrt allein
Auf Christi Himmelfahrt allein
Ich meine Nachfahrt gründe
Und allen Zweifel, Angst und Pein
Hiermit stets überwinde.
Denn weil das Haupt im Himmel ist,
Wird seine Glieder Jesus Christ
Zur rechten Zeit nachholen.
Weil Er gezogen himmelan
Und große Gab empfangen,
Mein Herz auch nur im Himmel kann,
Sonst nirgends, Ruh erlangen;
Denn wo mein Schatz gekommen hin,
Da ist hinfort mein Herz und Sinn,
Nach Ihm mich stets verlanget.
Ach Herr, laß diese Gnade mich
Von...
Josua Wegelin