Glück Leben Zitate (Seite 2)
"In der Ferne weilt das Glück!"
Mutig bin ich ausgezogen,
um es mutig zu erringen,
Auf des Lebens Sturmeswogen
Hielt ich mich mit kühnen Schwingen,
Und im Kampfe mit dem Leben
War mir nichts zu schwer zu tragen,
Alles hab' ich hingegeben,
Kühner kann kein anderer wagen.
Immer jagte ich dem Glücke
Ruhlos auf der Ferse nach,
Um es, trotz dem Mißgeschicke,
Einzuholen nach und nach.
Eitler Wahn! Verlor'ne Zeit!
All umsonst war mein Bemühen,
Täglich scheint zu meinem Leid
Meilenweit das Glück zu...
Herrmann Starcke
Begrabenes Glück
Mitunter weicht von meiner Brust,
Was sie bedrückt seit deinem Sterben;
Es drängt mich, wie in Jugendlust,
Noch einmal um das Glück zu werben.
Doch frag' ich dann: was ist das Glück?
So kann ich keine Antwort geben,
Als die, daß du mir kämst zurück,
Um so wie einst mit mir zu leben.
Dann seh' ich jenen Morgenschein,
Da wir dich hin zur Gruft getragen;
Und lautlos schlafen die Wünsche ein,
Und nicht mehr will ich das Glück erjagen.
Theodor Storm
Insel des Glücks
Die Insel des Glücks ist nicht weit,
du musst sie auch nicht suchen,
das Glück und die Glückseligkeit,
kannst du zuhause buchen.
Dein Daheim ist Wolke sieben,
kannst täglich auf ihr schweben,
Menschen, die dich innig lieben,
versüßen dir das Leben.
Halt fest an diesem Domizil,
genieße jeden Augenblick,
denn diese Insel schenkt so viel –
Freude, Herzlichkeit und Glück.
Horst Rehmann
Meines Wissens nach steht in der amerikanischen Verfassung nicht "Jeder Mensch hat das Glück, nach dem Willen und Recht Bushs zu leben", und auch nicht "Jeder Mensch hat das Recht auf Glück", sondern "Jeder Mensch hat das Recht auf Streben nach Glück." Selbstverständlich waren das keine Originalzitate, denn auf einem bißchen Variation beruht doch das Prinzip des Lebens...
Wolfgang J. Reus
Ich glaube nicht, daß die positiven Dinge, die uns zufällig widerfahren, als Glück zu bezeichnen sind. Glück ergibt sich viel mehr aus dem bisherigen Leben. Gutes läßt Gutes folgen, ebenso tut es das Schlechte. Allerdings sollte die Dankbarkeit über das Glück eher als Richtungsweiser verstanden werden, weiterhin Gutes zu tun, um sich des erfahrenen Glückes auch würdig zu erweisen und neuem Glück den Weg zu ebnen.
Sigrun Hopfensperger
Am Glück fehlt stets ein Stück
Es gibt Menschen, die niemals richtig glücklich sein können. Für sie ist das Glück abhängig von tausend Dingen, und etwas fehlt ihnen immer. Sie vergessen, daß Glück aus vielen Teilen besteht. Immer ist irgendein Teil zu kurz. Ganz schlimm wird es, wenn sie ihr Leben lang auf das eine Teil warten, das nicht da ist. Sie sind blind für die vielen anderen Teile, mit denen sie glücklich sein könnten. Aber sie sehen sie nicht, die kleinen, gewöhnlichen Dinge.
Phil Bosmans
Auch der Wille zum Leben, der denkend geworden und zu tiefer Welt- und Lebensbejahung durchgedrungen ist, will Glück und Erfolg haben, denn als Wille zum Leben ist er Wille zur Verwirklichung von Idealen. Aber er lebt nicht von Glück und Erfolg. Was ihm davon zuteil wird, ist ihm eine Stärkung, die er dankbar hinnimmt. Aber er ist entschlossen, zu wirken, auch wenn ihm Glück und Erfolg versagt sein sollten. Er sät wie einer, der nicht darauf zählt, die Ernte zu erleben.
Albert Schweitzer
Anemonen
Ein Strauß von Anemonen stand auf meinem Tisch.
Mit bunten Farben, fast zu laut,
sangen die Boten neuen Lebens
ihr jubelnd Lied vom Frühling,
von blauen Himmeln und von Sonnensiegen –
Das war der Morgen.
Der Mittag kam.
Und stürmischer und gellend wie Fanfarenklänge
umtost der Anemonen jauchzend Lied
von neuem Glück, von ewigen Seligkeiten
meine Seele.
Ich griff berauscht nach diesem Glück,
Das Glück – das größte Glück!
Und meine Seele sank ins Wunderbare.
Ein Strauß von...
Hermann Harry Schmitz
Befreit
Du wirst nicht weinen. Leise, leise
Wirst du lächeln, und wie zur Reise
Geb ich dir Blick und Kuß zurück.
Unsre lieben vier Wände! Du hast sie bereitet,
Ich hab sie dir zur Welt geweitet –
O Glück!
Dann wirst du heiß meine Hände fassen
Und wirst mir deine Seele lassen,
Läßt unsern Kindern mich zurück.
Du schenktest mir dein ganzes Leben,
Ich will es ihnen wiedergeben –
O Glück!
Es wird sehr bald sein, wir wissen's beide.
Wir haben einander befreit vom Leide;
So geb' ich dich der...
Richard Fedor Leopold Dehmel
Nicht Glückes bar sind deine Lenze
Nicht Glückes bar sind deine Lenze,
Du forderst nur des Glücks zu viel;
Gib deinem Wunsche Maß und Grenze,
Und dir entgegen kommt das Ziel.
Wie dumpfes Unkraut laß vermodern,
Was in dir noch des Glaubens ist:
Du hättest doppelt einzufodern
Des Lebens Glück, weil du es bist.
Das Glück, kein Reiter wird's erjagen,
Es ist nicht dort, es ist...
Theodor Fontane
Welches sind in euerm Leben wahrhaft glückliche Augenblicke gewesen? Waren es nicht jene, wo ihr euch für den Dienst anderer hingegeben habt? Ist euch bei dieser Gelegenheit nicht die innige Verwandtschaft des Glückes mit der Liebe offenbar geworden? Die Liebe, die das Glück Gottes ist, muß auch für das nach seinem Ebenbilde geschaffenen Wesen das höchste Glück bilden. Alles andere Glück ist diesem Wesen unwürdig und kann es nicht befriedigen. Selbstsüchtige Freuden machen den Menschen leer,...
Alexandre Rodolphe Vinet
Das Glück besteht mehr in einer allgemeinen Veranlagung des Geistes und des Herzens, das sich dem Glück, so wie es die Natur des Menschen gewähren kann, öffnet, als in einer Vielzahl bestimmter glücklicher Augenblicke im Leben. Es besteht mehr in der Fähigkeit, diese glücklichen Augenblicke aufzunehmen. Es besteht nicht in der Freude, sondern in der spielend leichten Fähigkeit, Freude zu empfangen, in der begründeten Hoffnung, sie zu finden, wann immer man will, in der Erfahrung, daß man...
Baron Charles-Louis de Montesquieu
Tag meines Lebens!
die Sonne sinkt.
Schon steht die glatte
Flut vergüldet.
Warm atmet der Fels:
schlief wohl zu Mittag
das Glück auf ihm seinen Mittagsschlaf? –
In grünen Lichtern
spielt Glück noch der braune Abgrund herauf.
Tag meines Lebens!
gen Abend gehts!
Schon glüht dein Auge
halbgebrochen,
schon quillt deines Taus
Tränengeträufel,
...
Friedrich Wilhelm Nietzsche