Glück Ist Wenn Zitate (Seite 8)
Denn offensichtlich, wenn wir dem Glück folgen wollten, so würden wir denselben Menschen oftmals bald glücklich, bald unglücklich nennen; der Glückselige wäre dann eine Art von Chamäleon und stünde auf ungesunder Grundlage. Oder ist es überhaupt falsch, dem Glück nachzufolgen? Denn nicht in ihm liegt das Gut und Schlecht, sondern, wie wir gesagt haben, das menschliche Leben bedarf zwar seiner, doch entscheidend für die Glückseligkeit sind die tugendgemäßen Tätigkeiten, und für das Gegenteil...
Aristoteles
Wird jedoch so leichthin behauptet, daß das menschliche Leben unmöglich glücklich sein könne, ist das wenn nicht Wortklauberei, so doch eine grobe Übertreibung. Freilich: versteht man unter Glück das Fortdauern einer im höchsten Grade lustvollen Erregung, dann ist die Unerreichbarkeit von Glück nur zu offensichtlich.
John Stuart Mill
Tatsächlich will der Mensch nicht das "Glück". Lust ist ein Gefühl von Macht: wenn man die Affekte ausschließt, so schließt man die Zustände aus, die am höchsten das Gefühl der Macht, folglich Lust geben. Die höchste Vernünftigkeit ist ein kalter, klarer Zustand, der fern davon ist, jenes Gefühl von Glück zu geben, das der Rausch jeder Art mit sich bringt . . .
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Ja, wenn ich meine Bildchen male, ist es, wie Sie sagen, kein Können, sondern ein Dürfen, und wahrscheinlich ist es ein großes Glück, mit Farben spelen und das Loblied der Natur singen zu dürfen. Nur brauche ich das Wort "Glück" nicht gern, da mein Leben allzu exponiert und abseitig ist, um dafür Platz zu haben.
Hermann Hesse
An Dich
Was fruchtet's, daß in schmerzlichen Entwürfen
dir Tag um Tag scheu wie ein Dieb entschleicht!
Aus jedem goldnen Becher sollst du schlürfen
den Trank, den jede goldne Stunde reicht;
denn jede Blüte, die du nicht gebrochen,
und jeder ungehörte Saitenklang
und jedes Glück, das du nicht ausgesprochen,
fällt als ein Tropfen Reue in den Trank.
Und was vergangen ist, das sei vergangen!
Der neue Tag führt neues Licht herauf.
Tot sind die Lieder, die noch gestern klangen.
Was kümmert's dich?...
Walter Calé
Es wird kein Friede, keine Ruhe, keine Freude für die Menschheit geben, wenn wir nicht zurückfinden zu den ewigen, unverfänglichen Gütern, auf denen allein das Glück der Menschen aufgerichtet werden kann. Schrankenlose, hemmungslose Ichsucht, Sucht nach Betrieb und Genuß bringen kein Glück. Verinnerlichung, Besinnung auf sich selbst, Arbeit und Sorge für andere und für das Gemeinsame, das ist, was uns Not tut und was uns glücklich macht.
Konrad Adenauer
Letzte Wonne
Du kennst die letzte Wonne nicht,
O Weib, und wirst sie nie ergründen:
In deinen Augen glüht ein Licht,
Das will nicht wärmen, will nur zünden!
Wohl ist es süß, wenn ohne Laut,
Wenn glutverzehrt von Qual und Hoffen,
Ein Menschenaug' in deines schaut,
Vom Blitzstrahl deines Blicks getroffen;
Doch weißt du nicht, wie süß das ist:
In jener Liebe sich ergeben,
Die liebend ihrer selbst vergißt
Und wähnt, ein Wunder zu erleben !
Die selig sich gestehen kann:
Ich schmied' aus Schönheit...
Karl Stieler
Wer kann in guten Tagen,
So lang das Glücke mild,
Und es zu Tische gilt,
Von rechter Liebe sagen?
Ob einer ist mein Freund,
Und ob er's treulich meint,
Wird daran nicht erkennet,
Wenn er mich Bruder nennet.
Wenn's Glück einst von mir weichet,
Wer's dann am besten meint,
Und mir die Hände reichet,
Der ist mein rechter Freund.
Adam Olearius