Glaube Zitate (Seite 24)
So ein Tag
Heut ist mal wieder so ein Tag,
an dem ich mich pardauz nicht mag,
hab mich im Spiegel betrachtet,
mein Antlitz spöttisch verachtet.
Dort vor mir, dieses fahle Gesicht,
ist es meins? Ich glaube es nicht!
Wangen und Stirn voller Falten,
der Anblick – kaum auszuhalten.
Ich steh' still und klage spontan:
Zeit, was hast du mir angetan,
warum ist die Haut nicht mehr glatt,
weshalb ist sie spröde und matt?
Hab ich irgendwas falsch gemacht,
übers Alter nie nachgedacht,
an ewige Jugend...
Horst Rehmann
Jeder Mensch zweifelt
Jeder Mensch zweifelt im Leben,
bei Dingen, die er nicht versteht,
all sein Denken geht daneben,
wenn Unvorstellbares vorgeht.
Die Lösung hat er nicht parat,
sein Wissen zeigt die Grenze an,
ab einem ganz bestimmten Grad
versagt sein scharfes Denkorgan.
Er äußert sich nur lapidar:
"Ach, ich glaube – könnt' sogar sein –
eventuell ist es auch wahr."
Oder: "Es trügt doch nur der Schein."
Worte, die nicht weiterbringen,
des Menschen Zweifel bleibt besteh'n,
denn bei...
Horst Rehmann
Adventswarten
Es ist das ganze Leben
Für den, der Jesus kennt,
ein stetes, stilles Warten
auf seligen Advent.
Er kommt, heißt unser Glaube,
er kommt, heißt unser Trost,
wir hoffen in der Stille
und wenn das Wetter tost.
Wir schauen auf im Kampfe,
wir seufzen oft im Dienst:
Ach, daß du kämst, Herr Jesu,
ach, daß du bald erschienst!
Hedwig von Redern
Leb' dich selbst
Fühle deine eigenen Gefühle.
Denke deine eigenen Gedanken.
Sprich' deine eigenen Worte.
Glaube deinen eigenen Glauben.
Achte auf deine eigenen Grenzen.
Hör' auf deine eigene innere Stimme.
Laß' dich von dir selbst an der Hand nehmen und führen,
durch dein eigenes phantastisches Leben.
Irina Rauthmann
So wie es war
Wir trafen aufeinander
unvorbereitet
waren wir mutig oder war es
Selbstverständlichkeit?
Wir sollten nicht fragen
warum es war
wir wissen nur, WIE es war
und du weißt es anders als ich.
Ich will deine Gedanken nicht erraten –
vielleicht aus Furcht ...
Für mich kann ich nur sagen:
ich glaube, es war selbstverständlich
daß wir uns trafen –
so wie es war.
Jörn Pfennig
Kein Stück von dir
Wie lange soll das noch so gehn
wann wirst du endlich mal verstehn:
ich gehöre nicht zu dir wie der Schaum zum Bier
ich gehöre nicht zu dir wie die Tasten zum Klavier –
zuallererst gehöre ich mir!
Hör zu, mein Lieber, glaube mir:
ich bin nicht nur ein Stück von dir!
Ich gehöre nicht zu dir wie der Ast zum Baum
ich gehöre nicht zu dir wie die Maske zum Clown –
zuallererst gehöre ich mir!
Noch sind wir zu zweit
noch ist etwas Zeit
paß auf mein Freund!
Die Liebe ist...
Jörn Pfennig
Grundlos zärtlich
Wenn ich dir sage, ich hab dich lieb
wehre dich bitte nicht
zugegeben: wir kennen uns kaum
aber wir haben nicht viel Zeit.
Wenn ich glaube, dich liebzuhaben
dann brauche ich keinen Beweis
daß es wirklich so ist -
was zählt, ist die Möglichkeit.
Du wirst kaum die Gelegenheit haben
die Tiefe meines Gefühls zu überprüfen.
Wenn ich dir sage, ich habe dich lieb
dann laß mich ruhig lügen
wenn es dich freut, nimm es an
und laß mich zärtlich sein.
Für Zärtlichkeit
braucht man keinen...
Jörn Pfennig
Er bekommt was ich nie hatte
aber es ist was ich euch gestatte.
Es schmerzt mich,
doch du sagst: "Ich liebe dich"
Ich weiß, daß ihr euch nahe seid
dagegen ist ein Verliebter nie gefeit
es schmerzt mich,
doch du sagst: "Ich liebe dich"
Wenn ich weiß ihr seid zusammen
bin ich in Neid und Eifersucht gefangen.
es schmerzt mich,
doch du sagst: "Ich liebe dich"
Du sagst: "Ich liebe dich"
du sprichst es ehrlich.
Ich glaube und vertraue dir
unsere Zukunft ich baue mir.
Roger Pfaff
Zur Erklärung
Du schiltst, daß ich mein Leben verträumt,
Statt froh es zu genießen?
Daß ich die Blumen zu pflücken versäumt,
Die rings am Wege sprießen?
So sprechend dünkst du dich klug, wie klug!
Daß Bessres du erkoren,
Indess an Wahn und Täuschung und Trug
Ich Jahr um Jahr verloren.
Glaub mir! es hielt mich des Traumes Macht
So ehern nicht umschlungen,
Daß ich nicht manchmal plötzlich erwacht
Aus seinen Dämmerungen.
Doch sieh! da schien mir all euer Glück
Nur Glitzern flücht'gen...
Betty Paoli
Leitsatz
Fürcht' nicht die Stunde, da du stirbst.
Die Welt, o glaub's nur, kann dich missen.
Kein Stern, um dessen Licht du wirbst,
Wird mit dir in den Tod gerissen.
Solang du lebst, wirst du gebraucht.
Soll dich das Leben nicht vergessen,
Sorg, dass die Tat nicht untertaucht,
An der du deine Kraft gemessen.
Leb, dass du stündlich sterben kannst,
In Pflicht und Freude stark und ehrlich.
Nicht dich – das Werk, das du begannst,
Mach für die Menschheit unentbehrlich!
Erich Mühsam
(An seine Schwester Nannerl)
Du wirst im Eh'stand viel erfahren,
Was dir ein halbes Rätsel war;
Bald wirst du aus Erfahrung wissen,
Wie Eva einst hat handeln müssen,
Daß sie hernach den Kain gebar.
Doch, Schwester, diese Eh'standspflichten
Wirst du von Herzen gern verrichten,
Denn glaube mir, sie sind nicht schwer.
Doch jede Sache hat zwo Seiten:
Der Eh'stand bringt zwar viele Freuden,
Allein auch Kummer bringet er.
Drum, wenn dein Mann dir finstre Mienen,
Die du nicht glaubest zu...
Wolfgang Amadeus Mozart